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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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starrte Darby einen Moment lang aus verkniffenen Augen an.
    »Ich habe gehört, Sie sind ein Mystiker«, begann der rothaarige Schotte auf Englisch und zeigte sein gewinnendstes Lächeln. Es war Abend, und nun kam seine wahre Größe zum Vorschein – seine Gestalt wuchs und wurde kräftig. Er wirkte wie ein reicher Lebemann mit untadeligen Formen, höflich und zuvorkommend, der mit eher grober Statur auch anzupacken verstand. Jemand, der sich sein Vermögen durch eigener Hände Arbeit verdient hatte.
    »In der Buchhandlung fand ich eines Ihrer Bücher«, fuhr er fort und hielt einen schmalen Band hoch:
Das fünfte Rad – fast vergessene Mysterien
.
    »Im Antiquariat«, brummte Abe.
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte, Sie haben das Buch aus dem Antiquariat. Im normalen Handel ist es schon lange nicht mehr erhältlich.«
    »Würden Sie mir trotzdem die Ehre erweisen, es zu signieren?«
    »Sie haben es wohl noch nicht gelesen?«
    Darby lachte laut auf, rau und herzlich, es schallte durch das ganze Treppenhaus.
    Nicholas Abe schmunzelte daraufhin. »Möchten Sie einen Kaffee?«
    »Wenn er besser ist als Ihr Buch, gern«, gab der Schotte zurück, und nun lachte der ältere Mann ebenfalls.
    »Gute Antwort! Kommen Sie rein, und Sie werden feststellen, dass ich den besten Kaffee der Welt zubereite.«
    Zufrieden schloss Darby die Tür hinter sich. »Übrigens, mein Name ist Darby O’Gill, ich bin Whiskyfabrikant aus Schottland.«
    »Aber natürlich sind Sie das«, antwortete der Gastgeber im New Yorker Dialekt, »obwohl das Rot in Haar und Bart besser zu den Iren passt.« Nicholas bot ihm einen Platz auf dem Sofa an, das Nadjas Abdruck trug.
    Darby konnte es genau erkennen, ein letzter Rest Elfenaura haftete noch an dem Möbelstück. Ein winziger, glitzernder Hauch, der bald schon verweht wäre. Wie kam es, dass die Aura plötzlich sichtbar war? Hatte Nadja zuvor unter einem Schutzbann gelebt? Darby hatte sie bei der Begegnung in York gar nicht als Halbelfe erkannt. Er ließ sich auf dem Sofa nieder und schloss kurz die Augen. In Gedanken sah er sie beide in seiner Wohnung, damals in York, als er Nadja auf dem Bett am Stamm der Ureibe genommen hatte. Wie sie sich gewunden hatte unter seinen Händen, ihre warmen glatten Schenkel an seinen Lenden ...
    »Also, was führt Sie hierher?«, unterbrach der Mystiker seine lüsterne Erinnerung, die er gern noch ein wenig mehr ausgeführt hätte. »Wie ein gewöhnlicher Autogrammjäger sehen Sie nicht aus.«
    »Das bin ich auch nicht«, gab Darby zu. »Und es ist wirklich ein Zufall. Ich bin in geschäftlichen Verhandlungen mit einer Brauerei hier in München. Sie wissen, wie das heutzutage ist ... man muss sich ausländische Investoren suchen, um dauerhaft bestehen zu können. Ich versuche, die schottischen Traditionen aufrechtzuerhalten, deswegen fördere ich historische Vereine und bin Mitherausgeber einer kleinen Buchreihe über das schottische Sagengut. Einer der Verhandlungspartner zeigte sich davon begeistert, er nannte Ihren Namen und ein paar Buchtitel. Aber leider habe ich nur dieses eine Werk gefunden.«
    »Ah! Sie wollen doch nicht etwa noch mehr von mir?«, rief Nicholas aus. »Und warum ausgerechnet von mir? Es gibt viel prominentere Vertreter ...«
    »Nicht hier in München und erst recht nicht, wenn sie schottische Wurzeln haben. Ihre Urgroßeltern sind in die Staaten ausgewandert.«
    Der Mystiker lachte. »Na, Sie haben sich aber Mühe gegeben! Ich muss zugeben, ich bin geschmeichelt. So etwas ist mir schon lange nicht mehr passiert. Früher, gewiss. Aber ich habe mich schon lange zurückgezogen.«
    »Trotzdem gelten Sie als Koryphäe. Ich möchte Ihnen eine Zusammenarbeit vorschlagen.« Darby lehnte sich zurück. »Ich möchte einen Themenband herausgeben, der über die schottischen Grenzen hinausreicht. Es gibt bisher nichts dieser Art, das habe ich schon recherchiert. Wir könnten das Buch gleichzeitig auf Deutsch und Englisch herausgeben, vermutlich bekäme ich sogar einen Zuschuss der Historic-Scotland-Verwaltung oder einer vergleichbaren Institution.«
    Die Augen des älteren Mannes glitzerten jetzt. Er war interessiert ... ja, begeistert. Doch er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. »Und worum geht’s?«
    Darby grinste. »Nicht so schnell, mein Bester, zuerst möchte ich Ihren Kaffee kosten.«
    »Der Kaffee! Entschuldigen Sie, ich hatte ihn vergessen. Ich bekomme nicht oft Besuch, wissen Sie.« Nicholas watschelte in die Küche, und Darby erhob

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