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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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schenkte sich Whisky nach. »Aber das Zeug ist gut, keine Frage.«
    Die Frage war allerdings: Wie würde er jetzt weiter vorgehen? Natürlich würde er sich diesen Auftrag nicht entgehen lassen, aber da steckte etwas ganz anderes dahinter. Die Verdachtsmomente verdichteten sich immer mehr, die Teile des Puzzles fügten sich zusammen.
    Und dann hatte er es.
    »Die suchen nach dem Quell der Unsterblichkeit!«, entfuhr es Abe, der sich längst nicht mehr daran störte, dass er Selbstgespräche führte. Er lebte allein und musste ab und zu eine Stimme hören. Und in solchen Momenten konnte er nicht einfach schweigen – aber wem sollte er sich schon anvertrauen? Wer würde ihm glauben? Sein einziger Freund der letzten Jahre war der junge Tom, doch der hielt seine Wissenschaft für Spinnerei.
    Warum suchten sie nach dem Quell? Warum wurden die Grenzen durchlässig? Es konnte nur eines bedeuten: Sie hatten die Unsterblichkeit verloren. Nach all den Zeichen der vergangenen Wochen musste es die gesamte Anderswelt betreffen, nicht nur einzelne Wesen.
    Aber wie passte Nadja da hinein? Und die Muse, diese Anne Lanschie?
    »Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn«, murmelte der Gelehrte, während er die Internet-Mythenlexika aufrief. »Ich glaube, ich bin da in die größte Sache aller Zeiten hineingeraten. Wenn ich jetzt keinen Fehler mache, werde ich reich auf meine alten Tage. Und ich weiß auch schon, wer das nötige Kleingeld hat. Mein bester Schüler in New York. Ja. Er wird umfallen, wenn ich ihm das mitteile!«
    Aber Vorsicht, Vorsicht, nicht alles auf einmal und nicht zu viel. Nur ein Häppchen, ein Köder, um den Fisch an die Angel zu kriegen und dann den Preis auszuhandeln. Gleichzeitig würde er an Darby dranbleiben und auch aus ihm den höchstmöglichen Preis herauskitzeln. Er würde nichts ahnen; die Elfen hatten keine Erfahrung mit den Abgründen der menschlichen Seele, wenn es ums Geschäft ging. Durch ihre Arroganz glaubten sie sich den Menschen überlegen, und dieser Darby O’Gill war zudem eitel. Sonst hätte er sich kaum so ungeschickt angestellt und verraten.
    Lächerlich! Um es mit dem alten Abe aufzunehmen, musste man früh aufstehen. Das hatten schon andere versucht, zuletzt dieser scheußliche Kerl da unten am Karlsplatz, in den vergessenen Schächten. Abe war nie nahe genug an ihn herangegangen, um herauszukriegen, wer es war – einer der ganz Alten, offensichtlich, der vielleicht nie das Sonnenlicht gesehen hatte. Jedenfalls waren sie sich einig geworden, wer hätte das gedacht? Jeder andere hätte sich zu Tode erschreckt, aber Abe hatte von der Begegnung sogar noch profitiert.
    »Ja, das ist es, das ist es!« Der Gelehrte rieb sich die Hände und gackerte wie ein Huhn, das das goldene Ei gelegt hatte. Verschmitzt und glücklich rief er das Mailprogramm auf; die Nacht würde lang werden, aber das machte nichts. Nadja kam morgen erst um elf, bis dahin konnte er ihr etwas präsentieren, was sie zunächst zufriedenstellen würde – und schon mal eine kleine Rate von ihr kassieren. Und dann würde er so tief hineintauchen wie nie zuvor ...
    Seine Finger hämmerten in die Tasten, vor Aufregung zuckte seine Zungenspitze über die Lippen. »Nur keinen Fehler machen, keinen Fehler ...«
    Sein Herz setzte für einen Schlag aus und dann sehr schmerzhaft wieder ein, als er eine leise, sanfte Stimme hinter sich hörte: »Dein Fehler ist, es nicht dabei zu belassen.«
    Nicholas Abe brach der kalte Schweiß aus, er verharrte reglos, wagte nicht einmal mit der Wimper zu zucken. Er spürte, wie jemand nah an ihn herantrat, und dann legte Darby O’Gill ihm seine schweren Hände auf die Schultern. Der Schotte beugte sich über ihn und flüsterte nah an seinem Ohr: »Du hättest dein größtes Werk geschaffen, wenn du die Grenze nicht überschritten hättest.«
    »Ich ... ich ...«, setzte der Gelehrte an und spürte, wie ihm die Tränen in die Augen schossen. »Oh, bitte ...«, wimmerte er. Ohne dass er recht wusste, was er tat, fielen seine Hände auf die Tastatur, ein Finger traf dabei die Senden-Taste. Die Anzeige auf dem Schirm geriet plötzlich durcheinander und fiel in sich zusammen, Fenster mit Fehlermeldungen ploppten wie platzende Seifenblasen in das Durcheinander hinein.
    »Nun, nun«, fuhr Darby O’Gill mit unverändert sanfter Stimme fort. »Weißt du, ich bin äußerst erzürnt über meinen verräterischen Schatten. Aber ich kann ihn nicht strafen. Andererseits ertrage ich es nicht, meinen Zorn hinunterschlucken

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