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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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klingt plausibel«, sagte Darby O’Gill langsam.
Einer von uns könnte es wissen. Und es wäre nicht einmal in der Menschenwelt. Falls er noch existiert, möglicherweise hängt das mit der Katastrophe zusammen
...
    »Mögen Sie die nordischen Sagen?«, fragte Nicholas mit einem seltsam lauernden Unterton.
    »Natürlich, meine Wurzeln liegen dort«, sagte Darby prompt und ohne nachzudenken. Gefasster fuhr er fort: »Allerdings habe ich mich nie viel mit Nidhögg beschäftigt, Drachen interessieren mich nicht besonders.« Schon gar nicht hinterhältige Drachenbrüder wie Alberich, verflucht sollte er sein! Darby wusste nicht, ob Alberich entkommen war, doch er wünschte ihm den Tod. Wobei das vermutlich kaum etwas ändern würde, schließlich wäre der Schandfleck nicht zum ersten Mal gestorben.
    Innerlich schüttelte es ihn. Drachen waren Geschöpfe, mit denen er nichts zu tun haben wollte. »Aber es klingt so, als wäre es ein Mythos, der unbedingt in das Buch aufgenommen werden müsste. Wäre das ein Problem, dieses Kapitel zu übernehmen?«
    »Nicht das geringste, das Buch ist vergriffen wie alle anderen meiner Werke auch«, antwortete Nicholas. »Die Rechte liegen wieder bei mir. Ich würde das Kapitel natürlich entsprechend bearbeiten und ergänzen. Aber da hätten wir schon einmal einen guten Ansatz, zumindest für den deutschen Buchmarkt.«
    »Ja«, sagte Darby abwesend. Dann riss er sich zusammen. »Ich sehe schon, wir werden ins Geschäft kommen. Ich danke Ihnen für die anregende Unterhaltung und den hervorragenden Kaffee. In den nächsten Tagen werde ich mit meinem Anwalt sprechen, dass er einen Vertragsentwurf aufsetzt, und dann treffen wir uns zur offiziellen Besprechung in einem guten Restaurant. Sie sind natürlich mein Gast.« Er erhob sich. »Es ist sehr spät geworden, ich will Sie nicht länger aufhalten. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. Bitte, gönnen Sie sich auch den restlichen Whisky, er wird sicherlich anregend sein bei Ihren Recherchen.«
    Nicholas Abe stand ebenfalls auf, strahlte übers runde Gesicht, und seine Brille wackelte auf der zuckenden Nase. Er watschelte zum Schreibtisch, wühlte in den Unterlagen und zog schließlich eine leicht zerknitterte Visitenkarte hervor, die er Darby reichte. »Ich hoffe, dass Sie es ernst meinen und sich bald wieder melden.«
    »Oh, in solchen Dingen scherze ich nie«, versicherte Darby und zerquetschte fast die Hand des Gelehrten in seiner kräftigen Pranke. Als er zum Ausgang gehen wollte, hielt ihn etwas fest, und er stolperte.
    »Ich glaube, Ihr Schatten will nicht mit«, bemerkte Nicholas launig und kicherte vergnügt. Er hatte rosige Whiskywangen und einen kleinen Schwips.
    Das war kein Scherz, sondern bitterer Ernst. Darby hatte den Schatten irgendwann einmal einem anderen gestohlen, weil ihm sein eigener abhandengekommen war, und ihn sich angenagelt. Der Schatten hatte sich seinem neuen Besitzer nie ganz angepasst und versuchte ab und zu zu fliehen. Und das ausgerechnet in diesem Moment! Leider konnte Darby den nichtstofflichen Schatten nicht strafen, und die Wut darüber kochte in ihm. Er hoffte, dass der Gelehrte das in seiner Whiskyseligkeit nicht richtig mitbekam und schnell wieder vergaß.
    Darby drehte sich blitzschnell, beugte sich und riss den renitenten Schatten an sich. Irgendjemand würde dafür büßen müssen. Beinahe wäre alles schiefgegangen. Er wandte sich wieder Nicholas zu und lächelte ihn gewinnend an. »Bleiben Sie nur hier, ich finde schon allein hinaus ... nicht, dass Sie auch noch über meinen Schatten stolpern!«
    Der Mystiker lachte heiter und drohte scherzhaft mit dem Zeigefinger. »Sie sind ein Schelm!«
    »Alles Gute.« Darby lächelte ihm ein letztes Mal mit weißen Zähnen zu, dann ging er zornentbrannt auf die Wohnungstür zu, den widerspenstigen Schatten hinter sich herschleifend.
    Nicholas hörte das Zufallen der Tür, nahm Whisky und Glas und wackelte zum Schreibtisch. Na, das wurde ja immer unerhörter. Jetzt bekam er schon Besuch aus der Anderswelt! Ob diese Nadja damit zu tun hatte? Kannten die beiden sich, hatte sie Darby O’Gill geschickt?
    Der Gelehrte kicherte erneut. »Darby O’Gill«, deklamierte er näselnd. »Plumper ging es nicht, was? Hat er geglaubt, wir hätten seinen Namen vergessen? Hätte er sich mal besser kundig gemacht, der alte Knabe. Und dann passt ihm nicht einmal sein Schatten! Das war der endgültige Beweis, obwohl ich ihn schon an der Tür gleich erkannt hatte.« Er

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