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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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ihr und sah auf sie herunter. »Nein? Wie jetz’, nein?«
    »Den Verantwortlichen zu töten wäre eine zu einfache Strafe«, antwortete sie. »Dann hätte er es gleich hinter sich.«
    Mik fuhr mit einem Finger seinen Nasenrücken entlang. Dann nickte er. »Verstehe. Der Tod wäre zu einfach. Lassen wir ihn am Leben und sorgen dafür, dass er sich wünscht, er wär’ tot.«
    Rian nickte.
    »Aber zunächst einmal müssen wir ihn haben«, stellte David fest.
    Sie feilten lange an der Planung und sprachen alles mehrfach durch, ehe sie aufbrachen. Die Trolle zeigten ihnen eine Abkürzung durch die Anderswelt, die hinter der Holztäfelung einer stillgelegten Bar im Keller des Hotels begann. Nur Augenblicke nachdem sie durch die beiseitegeschobenen Paneele getreten waren, stolperten sie bereits einen verschneiten Hügel mitten im Wald in der Nähe des Nydala-Sees hinunter. Es war bereits nach Mitternacht, und es dauerte einen Moment, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    David orientierte sich und übernahm die Führung. Die Wolken waren inzwischen wieder aufgerissen, und das Licht des Dreiviertelmondes fiel auf den Schnee und tauchte die Umgebung in einen silbrigen Schimmer. Sie schlugen einen Bogen um die Siedlungsrodung und näherten sich Andersons Haus von der Waldseite her. Zwischen den letzten Bäumen blieben sie stehen.
    »Licht«, stellte Rian fest und deutete zum Haus.
    David versuchte, mehr zu erkennen. »Ich glaube, es kommt aus dem Treppenhaus«, stellte er fest. »Oben ist alles dunkel, und auch im Erdgeschoss kann ich sonst nichts erkennen. Mik, Bo, Jackie – los.«
    »Klaro, Boss.« Jackie tippte zwei Finger in einem angedeuteten Salut gegen den Kopf. Das Weltengrau allein wusste, wo sie diese Geste aufgeschnappt hatte.
    Die Trolle verschwanden, um in weitem Bogen das Haus zu umrunden, während David und Rian näher an die Rückseite schlichen. Einige Meter vor der Terrasse gingen sie in die Hocke und warteten ab.
    Rian wob leise murmelnd aus einem mitgebrachten Stück Stoff ein schwarzes Zaubergewebe und warf es mit einem Ruck in Richtung der Blinklampe, die durch den Alarm ausgelöst werden würde. Das Gewebe dehnte sich zu einer dunklen Bahn aus, die sich um die Lampe und den darunter montierten Lautsprecher wickelte und dann verblasste. Zumindest von den Nachbarn würde der Alarm nicht registriert werden. Die Meldung zum Wachdienst und zur Polizei dagegen konnten sie nicht unterbinden. Etwa zwanzig Minuten würden ihnen nach dem Auslösen des Alarms bleiben, nicht mehr.
    David musterte die Umgebung. Soweit man es unter der Schneedecke beurteilen konnte, hatte Anderson noch keinen nennenswerten Garten angelegt. Der Boden war ebenso unregelmäßig wie das Gelände ringsum, und es gab weder einen Zaun noch irgendwelche Gartenstauden. Im weiteren Siedlungsgebiet hoben sich vereinzelt Häuser gegen den dunklen Nachthimmel ab.
    Jackie kam von der anderen Seite des Hauses her zurück. »In der Auffahrt sind zwei Autos«, berichtete sie mit gedämpfter Stimme. »So ’n Ding, womit man auch gut durch’n Schnee kommt, und dahinter ’n kleiner schwarzer Flitzer.«
    »Also sind mindestens zwei Personen da«, stellte David fest. »Nur wissen wir nicht, wer. Es könnte ebenso gut jemand Harmloses sein, seine Freundin oder so. Oder weitere Bewaffnete.«
    »Um Bewaffnete kümmern sich die Jungs«, sagte Jackie sofort. »Sie ham Pilzsaft getrunken und machen sich klasse als Kugelfang.«
    »Also gut, es bleibt bei unserem Plan. Nicht vergessen, alles muss schnell gehen, wenn wir drin sind.«
    Die Trollin nickte und verschwand wieder in der Dunkelheit. Rian und David huschten bis auf wenige Meter an die Terrassentür heran und warteten dann noch einen Moment, um Jackie genug Zeit zu geben, das Küchenfenster zu erreichen. Schließlich zog der Prinz seinen Dolch, hob ihn hoch und flüsterte ein Wort. Ein heller Lichtpunkt löste sich von der Spitze der Waffe und schoss hinauf in den Sternenhimmel.
    Im nächsten Augenblick hörten sie einen dumpfen Knall von der Vorderseite des Hauses. Rian streckte die Arme aus. Wie Wasser wellte sich die Luft vor ihr auf, brandete gegen die Tür und brachte sie zum Vibrieren. Zeitgleich ließ David den Dolch hinuntersausen und sprach ein weiteres Wort. Ein Lichtstrahl entstand und durchbohrte das Glas, das nun unter dem Druck der Luft in tausend kleine Splitter zersprang. Die Elfen waren schon durch die Tür, ehe die letzten Splitter den Boden berührt hatten, und

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