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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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wollt euch ihm in den Weg stellen? Seid ihr des Wahnsinns?« Letitia verlor die Beherrschung und schlug auf die Tischplatte. »Diese Insel wurde von Titanenhand geschaffen, und noch immer dringt göttlicher Atem durch sie! Wenn dieser Finstere selbst im Totenreich noch seine Spuren hinterlässt, wie wollt ihr ihn aufhalten?«
    »Es gibt immer einen Weg«, sagte Fabio hartnäckig.
    »Nicht gegen einen wie ihn«, erwiderte Letitia. »Das ist nicht einfach ein Elf, so viel weiß ich inzwischen.«
    »Er kann sogar in Annuyn ein und aus gehen«, murmelte Nadja.
    »Seht ihr? Was sage ich!« Letitia sah Nadja beschwörend an. »Dein Vater ist hoffnungslos, aber ich appelliere an dich. Weißt du genug über diese Insel? Lass mich dir etwas erzählen.« Sie kehrte zum Sofa zurück. »Typhon war Gaias und Tartaros’ Sohn, der wegen des Untergangs der Titanen und Giganten Rache an Zeus nehmen sollte. Er war ein schreckliches Ungeheuer, ein Riese mit hundert Drachenköpfen, die in allen Zungen dieser Welt redeten. Die Götter nahmen Reißaus vor ihm, und es folgte ein sehr langer Zweikampf mit Zeus, bis Typhon durch die List der Schicksalsweberinnen schließlich überwältigt werden konnte. Aber es war nicht so leicht, den Vater der heißen Winde, der Sphinx und vieler anderer Ungeheuer zu halten. Also wies Zeus Hephaistos, der seine Schmiede im Ätna betrieb, an, die stärksten Ketten anzufertigen, mit denen Typhon bis zur Unbeweglichkeit an den Meeresboden gefesselt wurde, und dann nahm Zeus Sizilien und warf die Insel auf den Riesen. Der Hauptkopf des Hundertköpfigen wurde zusätzlich mit Hephaistos’ Amboss beschwert. Die meiste Zeit liegt Typhon im magischen Schlaf, doch ab und zu regt er sich, und dann bebt die Erde, und wenn er einen tiefen Atemzug nimmt und ausstößt, speit der Ätna feurige Gallenflüssigkeit und Steine.«
    »Seit Typhons Bann ist auch der Ätna unverrückbar zwischen den Welten verankert, und Typhons Lebenskraft nährt ihn und die Insel, sodass die Römer sie dankbar als Kornkammer annahmen«, fügte Fabio hinzu. »Das wissen wir doch.«
    »Kannst du dich daran erinnern?«, fragte Nadja ihre Mutter.
    Letitia machte eine unbestimmte Geste. »Es ist viel Zeit vergangen. Fabio half mir in unseren gemeinsamen Jahren, mich zu erinnern, doch manches blieb verschwommen. Ich weiß nicht, ob dies meine Erinnerungen sind oder die eines anderen, doch manchmal sehe ich es klar vor mir, in schillernden Nächten, wenn Glut aus dem Ätna fließt und Rauchwolken seine Krater krönen. Dann gehe ich dorthin und spüre die Verbindung zur Geisterwelt … zu allen Welten.«
    »Und wer hat es den Menschen erzählt, sodass es Eingang im Sagenschatz fand?«
    »Homer hat sie populär gemacht«, antwortete Fabio. »Von wem er es weiß, kann ich nicht sagen. Das war alles vor meiner Zeit, aber vermutlich nicht vor Ju… Letitias. Manchmal hat sie geträumt und mich mit seltsamen Geschichten überrascht, die sie im Schlaf erzählte.«
    »Bist du deswegen hier, weil die Vergangenheit der Insel so alt ist wie du?«, wollte Nadja von ihr wissen.
    »Ich glaube schon, doch ich hatte Angst«, sagte Letitia. »Ich war froh, dass meine Eltern ebenfalls hierher gegangen sind, um zu den Wurzeln der Familie zurückzukehren, sodass ich nicht ganz allein war.«
    Nadja war beeindruckt. »Ich glaube, wir hätten doch nicht hierherkommen und andere an unserer Stelle schicken sollen. Ihr beide habt immer nur daran gedacht, mich zu beschützen … aber du bist viel wichtiger, Mama. Wenn Bandorchu von dir erfährt … oder der Getreue das herausfindet …«
    »Niemand kennt die Geschichte, mein Liebes.« Letitia lächelte. »Fabio und ich haben es nie offenbart, und Fanmór kennt mich nicht persönlich, auch nicht mein kleines Geheimnis. Gerade deswegen mussten wir uns trennen, damit alles so bleibt und du nicht gefährdet wirst.«
    »Aber Bandorchu isst Seelen«, flüsterte Nadja.
    »Nicht meine«, erwiderte die Mutter gelassen. »Die ist unverdaulich. Also mach dir keine Gedanken. Außerdem bin ich kaum von Bedeutung. Meine Erinnerungen sind weitgehend verschüttet, und ich verfüge über keine besonderen Kräfte. Meine Seele wandert einfach durch die Zeit der Menschen.« Eindringlich sah sie Nadja an. »Aber verstehst du jetzt? Die Götter sind längst dahingegangen, Zeus und alle anderen. Sie haben die Sphären verlassen, niemand weiß, wohin. Aber Typhon ist noch dort unten. Die ganze Insel strotzt vor magischer Energie. Ihr
könnt
euch

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