Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
Vom Netzwerk:
Fingerspitzen.«
    »Gutes Gespür«, bemerkte Max. »Wir kommen gleich an eine interessante Stelle.«
    Es ging noch um zwei Windungen, dann blieb Max abrupt stehen und deutete nach links. »Was seht ihr da?«
    Nadja berührte die Felsen und zuckte zurück, als habe sie einen elektrischen Schlag erhalten. »Whow«, machte sie.
    Sie sah, wie ihr Vater die Arme hochriss, und für einen Augenblick, wie in einem Blitzgewitter, sah sie den wahren Elfen Fiomha, der ihn überragte, ohne Bart und mit langen dunklen Haaren. »Ja! Das ist es!«, schrie der Elf. Was mochte das in ihm auslösen, dem Zauber der Anderswelt auf einmal wieder so nahe zu sein?
    »Ich habe an dieser Stelle immer ein seltsames Gefühl gehabt«, fuhr Max fort. »Ich wusste, es ist ein Grenzübergang. Aber … ich konnte ihn nie überschreiten.«
    »Natürlich nicht.« Fabio keuchte. »
Sie
lässt es nicht zu.«
    »Sie?«, wiederholte Nadja verdutzt.
    »Die Herrin dieser Insel. Wie langsam ist mein Verstand inzwischen geworden, wie träge und dumm? Ich hätte es längst wissen müssen. Na, immerhin ist mein Gehirn noch nicht eingefroren und besser spät als nie.« Fabio blickte zu Nadja, seine Augen glühten vor Aufregung. »Tochter, das ist jetzt dein Moment. Max kann diese Grenze nicht als Erster überschreiten und ich auch nicht. Aber du … du
musst
dazu in der Lage sein, oder alles war umsonst.«
    Nachdem das schlimmste Chaos im Haus der Oresos beseitigt war, sagte Letitia: »Ihr müsst mich für eine Stunde entschuldigen, ich will mich kurz hinlegen.«
    »Fehlt dir etwas?«, fragte die Mutter sofort besorgt.
    »Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Aber ich brauche diese Stunde. Danach mache ich weiter, ja?«
    »Uns kann eine Pause auch nicht schaden. Geh nur und erhole dich. Bis nachher.«
    Letitia hatte nicht vor, zu schlafen. Sie musste etwas erledigen. Ein Glück für sie, dass sie nicht den elfischen Gesetzen unterworfen war, sonst hätte sie das Haus dafür verlassen müssen. Sie konnte ihre Gabe aber nach wie vor einsetzen, denn gewissermaßen war die Wandernde Seele die Urform des Grenzgängers. Letitia streckte sich auf dem Bett aus, schloss die Augen und entspannte sich. Sie schaltete nach und nach die Welt um sich aus, genau wie bei einer Meditation. Darin hatte sie so viel Übung, dass sie nicht lange brauchte. Bald glitt sie hinüber in die Geisterwelt.
    Dämmerung herrschte dort, funkelnder Nebel wehte in Schleiern über ein Land voll sanfter Wellen, dessen Grund wie Samt war.
    Letitia wusste nie, wo sie in der Geisterwelt herauskam. Sie konnte die Orte nicht bewusst wählen – wohl aber den Grund formulieren, weshalb sie hier war, und wurde automatisch richtig geführt. Die Frage blieb allerdings offen, ob derjenige, mit dem sie sprechen wollte, auch dazu bereit war.
    Manchmal wurde auch sie gerufen und zu einer Beratung gebeten. Sie hatte nie mit Fabio darüber gesprochen, er wusste davon nichts und würde es nie erfahren. Das Elfenreich war eine Sache; es gehörte zwar der Geisterwelt an, war aber nicht dasselbe. Die Geisterwelt an sich war immer noch in ihrer ursprünglichen, reinen Form erhalten, wie sie damals in der Urzeit entstanden war. Sie war kein Lebensbereich im klassischen Sinne: Meistens gingen die Wesen zur Erholung und zum Nachdenken hierher, hielten sich aber nicht auf Dauer auf. Letitia verweilte immer nur für sehr kurze Zeit; trotz der Besonderheit ihrer Seele war sie ein Mensch, auch in der Geisterwelt. Sie gehörte nicht dorthin und war nur wie alle menschlichen Grenzgänger in der Lage, aktiv eine andere Welt zu betreten, ohne gleich daran zugrunde zu gehen.
    Eine Stunde, mehr erlaubte sie sich nie, um sich nicht zu verlaufen oder womöglich zu verlieren. Oder keine Lebenszeit mehr zu haben.
    Manchmal kam sie in recht ungemütlichen Gegenden heraus, doch dies war ein schöner Ort. Nichts anderes hatte sie erwartet.
    Sie kreuzte die Arme vor der Brust und verneigte sich.
Ich bitte mein unangemeldetes Betreten zu entschuldigen und hoffe auf eine kurze Audienz
.
    Sie musste nicht lange warten, aber das war auch nicht üblich in dieser Sphäre. Man stimmte zu oder lehnte ab, ließ aber niemanden zappeln.
    Julia Oreso, die Wandernde Seele. Wir begegnen uns nicht zum ersten Mal
.
    Nein, Hohe Frau. Ich lebe schon seit einiger Zeit in Eurem Reich. Genauer gesagt wurde ich hier sogar das erste Mal geboren
.
    Zuletzt sprachen wir … wegen des Jungen, richtig?
    Ja, vor … fast zwanzig Menschenjahren. Ich bin geehrt, dass

Weitere Kostenlose Bücher