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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Vorteil nun gezielt ein.
    Sir Rupert begleitete sie bis in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Als er die Hände an ihre Hüften legte, war sie fast geneigt nachzugeben. Er war noch jung genug und hübsch, und sie erinnerte sich, dass sie den Freuden des Liebesspiels früher durchaus zugeneigt gewesen war und anfing, sie zu vermissen.
    Doch dann ergriff sie die Hände des Burgherrn mit ihrer erstaunlichen Kraft und drückte sie weg. »Nicht so schnell, mein Lieber«, sagte sie liebreizend lächelnd, aber mit scharfem Tonfall. »
Daran
erinnere ich mich sehr wohl, und ich weiß, wie rasch das Feuer erloschen ist, wenn die Lunte zu schnell abbrennt. Das heizt kaum den Kamin an. Deshalb werden wir damit warten wie bei einem erlesenen Festmahl, das gut vorbereitet sein will. Je würziger die Vorspeise ist, desto mehr Appetit macht sie auf den Hauptgang, der dann mit umso größerem Genuss verzehrt werden wird.«
    »Das geschieht hoffentlich, bevor er verdirbt«, sagte Sir Rupert ärgerlich, drehte sich um und ging.
    Diesmal hatte er sich abweisen lassen, weil er gekränkt war. Doch Àtha machte sich keine Gedanken: Sie würde ihn auch weiterhin am ausgestreckten Arm von sich weghalten. Solange er nicht bekommen hatte, was er wollte, würde er fügsam sein und alles tun, was sie verlangte. Dafür musste sie selbst eben auch einsam schlafen.
    Also blieb Àtha auf Burg Collon, und Sir Rupert wurde immer blinder für die Vorgänge in seinem Herrschaftsbereich. Er hatte nur noch Augen für die schöne Fremde, las ihr jeden Wunsch von den Lippen ab und verzehrte sich nach ihr. Immer mehr, je länger ihre Abweisung dauerte. Doch sie ließ ihm Hoffnung, dass sie bald bereit sein würde, dass ihr seine Werbung gefiel, und so gab er sich doppelte Mühe.
    Damit entging dem Landlord, dass die Dienerschaft zu tuscheln anfing und der neuen Herrin immer mehr auswich. Ihm entging, dass die Bauern über Hagel klagten, der die Jungsaat zerstörte, und dass die Kühe saure Milch gaben. Das war natürlich nur Aberglaube.
    Aber eine Tatsache war, dass immer wieder Tiere starben, wenn Àtha vorüberging. Sie selbst blühte dann kurzzeitig auf, wurde gleichzeitig jedoch rastlos und unruhig, je mehr Zeit verstrich. Manchmal schritt sie eilig wie eine Getriebene die Mauerzinne entlang und hielt Ausschau – nur, wonach? Sie wusste es selbst nicht.
    Sie suchte die Antworten im Meer, im fernen Drogheda, in den Hügeln ringsum. Irgendein Zeichen …
    Die beiden Wachmänner bewegten sich unruhig. Es war kurz vor vier Uhr, und sie mussten laut Anweisung noch bis knapp sechs Uhr ihren Dienst versehen.
    »Möchte mal wissen, wozu«, brummte der eine. »Jetzt kommt doch keiner mehr.«
    »Reine Schikane von McNamarra. Der bepisst sich noch wegen Pierson«, nörgelte der andere.
    »Denkst du, wir kriegen einen anständigen Zuschlag?«
    »Nee, Mann, nur das gesetzliche Minimum.«
    »So hab ich mir den Job nicht vorgestellt …«
    »Ach, reg dich nicht auf. Gehen wir raus aus dem Flutlicht, eine rauchen. Falls jemand kommt, sehen wir den schon.«
    Der Getreue machte sich bereit. Er wartete, bis die beiden sich im Schatten neben dem Tumulus postierten. Eine kleine Flamme leuchtete auf, gleich darauf glühten zwei Funken, von denen dünner Rauch aufstieg. Leise murmelnd unterhielten die Männer sich. Nun waren sie so abgelenkt und unaufmerksam, dass er nicht einmal einen Zauber anwenden musste. Umso besser.
    Der Getreue wechselte kurz vor dem Eingang in die Menschenwelt, und diesmal gab es keine weitere Überraschung. Langsam betrat er das uralte Ganggrab, zum ersten Mal seit langer Zeit wieder, und ließ die Strömungen auf sich einwirken.
    Die Menschen hatten keine Vorstellung, welches Monument der Macht sie da bewahrten. Und der Getreue war gekommen, um einen Teil davon zu nutzen.
    Er erreichte den Altar und sondierte das Zeitgrab. Doch genau in dem Moment, als er sich darauf vorbereiten wollte, den magischen Schlüssel heraufzubeschwören, blitzte etwas auf – und dann wurde er mit solcher Wucht zurückgeschleudert, dass er bis zum Ausgang der Kammer flog und gegen die Felswand krachte! Der Schlag ging wie die Erschütterung eines Erdbebens durch seinen Körper, und er fiel ächzend zu Boden und verharrte für einen Moment benommen.
    Zurück blieb Erstaunen. Nichts außer seiner eigenen Macht konnte ihn derart außer Gefecht setzen, dass er es bis tief in die Knochen hinein spürte. Aber wie konnte das geschehen? Alle Spiegel waren

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