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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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verbringen.«
    »Selbstverständlich, Gebieter«, erklang die schrille Stimme des Spriggans. »Wir erneuern den Bann für die Soldaten, damit sie Euch nicht stören. Und wir werden Euch Seelen besorgen, so viele Ihr benötigt.«
    »Keine Seelen, ich brauche die Lebenskraft der Menschen«, sagte der Getreue. »Zwei oder drei werden genügen. Holt sie von einem Ort, wo sie nicht vermisst werden.«
    »Drogheda«, sagten die zwei einstimmig. »Da gibt es jede Menge Industrie und Abfall, wo Arme leben.«
    »Dann findet die, die Erlösung suchen, und bringt sie mir. Die haben am meisten zu bieten.«
    »Äh … nicht die Jungen, Frischen …?«
    »Das hält nicht lange vor. Der zähe Lebenswille von jemandem, der nichts mehr hat und dennoch weitermacht, das ist es, was ich brauche.«
    Der Getreue hörte, wie Cor sich aufblies, legte die verbrannte, nahezu nutzlose Hand an die haarige Schulter und ließ sich führen.
    »Wie ist das geschehen, Meister?«, wollte der neugierige Kau wissen. »Wer kann Euch so etwas Schreckliches antun?«
    Der Getreue hörte die Bosheit in seiner Stimme, er war voller Schadenfreude und überlegte zugleich ein wenig furchtsam, ob es am Ende zwei Geschöpfe von solcher Macht gab, die dem dünnen Elfen das Leben schwer machen konnten. Das hätte ihn beinahe amüsiert, wenn er nicht solche Schmerzen gehabt hätte. Eine völlig neue Erfahrung in seinem … in
diesem
Leben. Das barg durchaus eine gewisse Faszination, konnte aber nicht straflos hingenommen werden.
    »Jemand, der dafür bezahlen wird«, antwortete er grimmig. »Jemand, der bald verlieren wird, was ihm am kostbarsten ist. Als Erstes.«
    »Das ist gut, Herr. Nichts ist sauberer und gerechter als eine eiskalt geplante Rache. Ich hoffe, ich darf dabei sein und Euch helfen.«
    »Eins nach dem anderen, Kau. Eins nach dem anderen.«
    Àtha hatte nicht mehr viel Zeit. Ihre Kräfte schwanden dahin, und es würde nicht lange dauern, bis die Menschen sich gegen sie wandten. Dann bot ihr selbst Sir Rupert nicht länger Schutz.
    Noch immer war sie ohne Gedächtnis, doch sie hatte das Gefühl, als würde sie von jemandem gerufen. Jemand suchte nach ihr. Wie lange schon?
    Sie musste fort, einen anderen Weg gab es nicht. Man erwartete sie. Doch wer, und das Wichtigste: wo?
    Als sie das Getuschel und die Blicke bemerkte, die den gegen sie gerichteten Hass kaum verhüllten, wusste die Fremde aus dem See, dass es bald so weit war. Sie konnte sich zur Wehr setzen, aber nicht gegen alle. Deshalb ergriff sie die Gelegenheit beim Mittagsmahl, das sie zusammen mit Sir Rupert auf dem zum Meer gewandten Balkon zu sich nahm. Es war warm und sonnig, doch fiel kein direkter Strahl auf die Speisenden, den hätte Àtha nicht ertragen. Auf diesen Steinen bemerkte niemand, dass sie keinen Schatten hatte, und der Landedelmann achtete sowieso nicht darauf.
    »Rupert, deine Leute hassen mich«, fing sie an.
    »Nicht mehr als jeden anderen Mann oder jede andere Frau in deiner Position, meine Liebe«, sagte er schlicht. »Es ist dem Gesinde zu eigen, die Herrschaft zu hassen, weil es von Neid zerfressen ist. Nur mit Angst und Unterdrückung kann man diese primitiven Leute im Zaum halten. Sag, wer dich beleidigt hat, und ich werde ihn öffentlich züchtigen lassen, dann herrscht wieder Ruhe.«
    Noch immer hatte sie ihn nicht in ihr Bett gelassen, doch er zeigte sich geduldig. Inzwischen hatte er sich so an sie gewöhnt, dass er schon froh war, wenn sie einfach nur bei ihm blieb. Dafür allein erfüllte er ihr jeden Wunsch.
    »Das wären einige«, sagte sie, und ein beunruhigendes Glitzern trat in ihre Augen. »Und ich fürchte, das würde auf Dauer nicht helfen und höchstens deine Leute dezimieren. Sie akzeptieren mich nicht an deiner Seite. Wie eine Hure behandeln sie mich.«
    Er schwieg, und das wunderte sie nicht. Schließlich hatte das Gesinde recht: Sie war nichts anderes als seine Metze wie alle anderen Frauen zuvor auch. Dass zwischen ihnen nichts weiter geschah, wusste niemand; diese Blamage hätte er niemals offenbart.
    Schließlich sagte er vorsichtig: »Aber du … bist mir wichtig, und das mache ich deutlich.«
    »Das genügt nicht, und das weißt du.«
    Darauf folgte wieder Stille. Sir Rupert schien sich unbehaglich zu fühlen; er fürchtete wohl schon, was gleich folgen würde. Umso besser.
    »Darum habe ich nachgedacht«, fuhr Àtha fort. »Es ist so …
Wenn
ich mich dir hingebe, wonach ich mich inzwischen von Herzen sehne, kann ich das nur in Ehren

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