Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin
tun.«
Er musterte sie nachdenklich, während der Mundschenk sein Glas neu füllte. Ein anderer Diener trug die Suppenteller ab. »Du meinst, wir sollten heiraten? Wie stellst du dir das vor, als Frau ohne Herkunft?«
»Dann gib mir eine!«, forderte sie. »Als Adliger kannst du das. Verleih mir Namen und Titel, und dann eheliche mich.«
»Du … bist sehr unverblümt.« Sir Rupert runzelte die Stirn. Natürlich missfiel ihm ihr Freigeist, mit dem sie sich einfach über alles hinwegsetzte, was sich für eine »anständige Frau« gehörte.
Àtha scheuchte die Diener mit einer herrischen Bewegung vom Balkon und ordnete an, dass die Türen geschlossen wurden. Sir Rupert beobachtete dies mit wachsendem Interesse, das konnte sie ihm ansehen.
Und sie wusste auch, welche Schlüsse er gerade zog: Er hatte sich seit ihrer Ankunft kein einziges Mal mehr gelangweilt, das hatte er ihr selbst schon gesagt. Ganz im Gegenteil. Also warum sollte er sie nicht heiraten? Wenn er ihrer überdrüssig wurde, gab es genug Möglichkeiten, sie loszuwerden. Und wenn er nicht anders zwischen ihre Schenkel gelangte, mochte es eben so sein.
Sicherlich gab es keine zweite Frau in Irland, wenn nicht im gesamten British Empire, die schöner gewesen wäre als Àtha, davon war sie überzeugt. Das Parlament setzte Rupert ohnehin immer wieder unter Druck, dass er wieder heiraten müsse. Auch davon hatte er ihr berichtet. Na, dann würde er sich dem also endlich beugen und doch gleichzeitig provozieren, was ihm sicherlich gefallen würde.
Sie beugte sich leicht vor. »Hast du mich denn nicht gern?«
»Ich verzehre mich nach dir, und das weißt du«, antwortete er. »Doch ist dies ein bedeutender Schritt …«
»Rupert …«, hauchte sie. Dann stand sie auf, trat an seinen Stuhl und neigte sich über ihn, sodass der tiefe Ausschnitt ihres ins Mieder geschnürten Busens ihm ganz nahe kam. Seine Nasenflügel blähten sich, als er ihren berauschenden Duft einatmete. Sie legte die Arme um seinen Nacken, und dann … küsste sie ihn.
Sir Rupert wurde fast ohnmächtig. Sie merkte, wie er im Stuhl zusammensackte, überrascht von ihrer Gier und dem, was sie aus ihm saugte. Aber dann gab sie etwas zurück, und er erholte sich wieder und erinnerte sich wohl, wie das Küssen ging, denn er ließ seine Zunge vorschnellen. Gleichzeitig zog er Àtha heftig an sich. Seine Hand riss an der Verschnürung ihres Mieders, damit sie darunter gleiten konnte, und er stöhnte auf, als er zum ersten Mal ihre samtweiche Haut ertastete, die Fülle ihrer Brust umfasste. Sie küsste ihn daraufhin nur noch leidenschaftlicher, und er zuckte zusammen, als ihre feingliedrige Hand hinab zu seiner Hose glitt, flüchtig über die unübersehbare Schwellung strich und sich wieder entfernte.
»Àtha, komm«, keuchte er. »Lass uns zu Bett gehen, sofort, ich ertrage es nicht länger …« Er schob die schweren Falten ihrer Röcke nach oben, doch in diesem Moment entglitt sie ihm, er konnte sie nicht festhalten. Sie ließ sich wieder auf ihrem Stuhl nieder und verschloss das Mieder, brachte die Frisur in Ordnung.
»Den Rest gibt es, wenn wir verheiratet sind, Rupert«, sagte sie, und jedes Wort war ein erotisches Versprechen. »Kannst du dir vorstellen, welche Wonnen uns erwarten? Dann bin ich ganz dein – jeden Tag, jede Nacht. Und ich werde dafür sorgen, dass du meiner nicht überdrüssig wirst …«
Er streckte die Hand nach ihr aus, nicht länger Herr seines Willens. »Ja, ja …«
»Ich werde dir Kinder schenken, einen kleinen Erbprinzen und eine süße Prinzessin, die dir den Weg zum Königshof ebnen wird …« Ihre Augen glitzerten.
Er hatte sich zu weit nach vorn gestreckt und rutschte vom Stuhl. Willenlos kniete er vor ihr nieder, versuchte sie zu umfassen. »Àtha, ich will nur dich …«
»Bald«, sagte sie sanft, und als sie sich über ihn beugte, vergrub er sein Gesicht zwischen ihren Brüsten. Behutsam streichelte sie seinen Haarschopf.
»Doch wir brauchen den entsprechenden Rahmen«, fuhr sie verträumt fort. »Dies ist ein besonderer Augenblick. Der richtige Priester muss es sein, aber vor allem der richtige Ort. Unsere Liebe muss in einer heiligen Zeremonie beschworen werden. Nur so haben wir eine aussichtsreiche Zukunft vor uns. Du wirst ein bedeutender und mächtiger Mann …«
»Hmm, hmm«, seufzte er und drückte seine Lippen auf die zarte Haut ihres Brustansatzes. »Alles, was du verlangst«, stieß er bebend hervor, willenlos und völlig verloren.
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