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Elidar (German Edition)

Elidar (German Edition)

Titel: Elidar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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Prinzessin zwischen den groben und zerschlissenen Decken. Sie erschien so deplaziert wie eine Lilie auf einem Dunghaufen.
    »Morgenblüte«, sagte sie und kniete ebenfalls nieder. Die Decken bewegten sich, und eine zierliche Hand reckte sich ihr entgegen. Elidar nahm sie und drückte sie.
    »Sao-Tan hat es dir gesagt«, flüsterte die Prinzessin.
    Elidar nickte. »Hat Carelja sie wirklich ermordet?«, fragte sie vorsichtig.
    Morgenblüte schloss die Augen und nickte. Unter ihren Lidern quollen Tränen hervor. »Ihn trifft keine Schuld«, flüsterte sie. »Careljas Magier hat uns mit einem Schlafzauber gebannt.«
    Elidar schlang die Arme um sich, sie fröstelte.
    »Aber warum versteckt ihr euch nun hier?«, fragte sie, nachdem sie sich ein wenig gefasst hatte. »Sollte nicht Carelja auf der Flucht sein?«
    »Sie hat es so aussehen lassen, als hätte meine Herrin selbst, mit ihren eigenen Händen, ihre Söhne geschlachtet«, sagte Sao-Tan. Die Kälte in seiner Stimme jagte Elidar den nächsten Schauer über den Rücken.
    »Das kann der Kurator doch auf keinen Fall glauben«, wandte sie ein. Sie sah den Leibwächter an und dann Morgenblüte. die Prinzessin war wieder eingeschlafen, mit langsam trocknenden Tränenspuren auf den Wangen.
    »Er kennt die Wahrheit, aber er bestraft die Prinzessin«, erkannte Elidar fassungslos. »Weil Careljas Sohn nun immer noch sein Nachfolger ist - und sie seine Mutter.«
    Sao-Tan nickte. »Wir können nicht darauf hoffen, dass er uns verschont«, sagte er. »Er verliert das Gesicht vor dem ganzen Hof, wenn er zugibt, dass die Erste Gemahlin ihm auf der Nase herumtanzt.«
    »Was der gesamte Hof ohnehin weiß«, vermutete Elidar.
    Sao-Tan zuckte mit den Achseln. »Wir können es nicht ändern. Aber ich kann verhindern, dass meine Herrin für etwas bestraft wird, das ihr selbst so großes Leid verursacht.« Sein Gesicht verzerrte sich, als wollte er weinen, aber seine Augen blieben trocken.
    »Verfüge über mich«, sagte Elidar entschlossen. »Morgenblüte hat so viel für mich getan, es ist an der Zeit, dass ich mich dafür revanchiere.«
    Sao-Tan neigte dankend den Kopf. »Nichts anderes habe ich von dir erwartet.« Er verstummte und blickte auf den Boden, und Elidar sah, wie er mühsam seine Gedanken sammelte. Sie hatte den besonnenen Leibwächter noch niemals zuvor so aufgewühlt erlebt. Es musste ihn sehr mitnehmen, dass seiner Herrin unter seiner Obhut etwas so Schreckliches widerfahren war.
    »Wohin willst du sie bringen?«, fragte Elidar sanft.
    Sao-Tan rieb sich über die Augen. »Wir können nicht nach Hause zurück«, erwiderte er nüchtern. »Vielleicht nehmen wir die beschwerliche Reise nach Osten auf uns und setzen zum Grünen Land über. Morgenblütes Schwester zur Linken Jamyang lebt dort.«
    Schwester zur Linken - das bedeutete, dass Jamyang und Morgenblüte verschiedene Mütter hatten.
    »Das Grüne Land«, überlegte Elidar. »Dort herrscht der Freifürst mit seinem Clan.«
    »Jamyangs Gemahl«, bestätigte Sao-Tan. Elidar musste lächeln - der Mondkaiser hatte augenscheinlich dafür gesorgt, dass die mächtigsten - und gefährlichsten - Herrscher dieses Teils der Welt mit seiner Familie eng verbunden waren. Es würde ihm sicherlich nicht gefallen, dass Morgenblüte vom Hof des Kurators hatte fliehen müssen.
    »Warum wirft sie sich nicht ihrem Bruder zu Füßen? Sie kann ihm doch alles erklären - und du bist ihr Zeuge«, wandte Elidar ein.
    Sao-Tan schnaubte. »Seine kaiserliche Heiligkeit, der 123. Dyen-Shu von Malandakay, pflegt nicht mit einfachen Sterblichen zu plaudern. Er würde den einfachsten Weg wählen, um dem Kurator zu gefallen, und zwei abgeschlagene Köpfe im Gepäck einer seiner unverheirateten Schwestern oder Nichten nach Cathreta schicken.«
    Elidar starrte ihn an. »Er würde seine eigene Schwester einfach so hinrichten lassen? Ohne jeden Grund?«
    »Seine kaiserliche Heiligkeit hat keinen Mangel an Schwestern.«
    Elidar schüttelte sich. »Was ist mit Morgenblütes Schwester?«
    Sao-Tan warf einen kurzen Blick auf die schlafende Prinzessin. Dann beugte er sich vor und murmelte: »Die beiden können sich nicht ausstehen!«
    Elidar konnte nicht anders, sie musste lachen. Sao-Tan verzog das Gesicht zu einem winzigen Lächeln.
    Elidar wurde wieder ernst. »Sucht der Kurator nach euch?«
    Sao-Tan hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber es ist wahrscheinlich. Deshalb habe ich hier Unterschlupf gesucht.«
    Elidar nickte nachdenklich. »Rui«, rief sie

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