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Elidar (German Edition)

Elidar (German Edition)

Titel: Elidar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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das gestaltete sich schwieriger, als er gehofft hatte. Neben ihm lief ein großer Yasemit mit einem schweren Hammer und einer brandfleckigen Lederschürze, der hin und wieder verwundert versuchte, unter Lucas improvisierte Kapuze zu spähen. Der Schmied fragte sich wohl, wer der knickebeinige Riese da neben ihm war. Luca hustete und verlangsamte seinen Humpelschritt, aber der Yasemit ließ sich nicht abschütteln.
    »He«, sagte er rau. »Kenn ich dich nicht? Bist du Mahfuz der Seilmacher?«
    Luca schüttelte verzweifelt den Kopf. » Ani ani «, sagte er. »Nein, nein!«.
    Der Schmied ließ nicht locker, und das Misstrauen in seinem Blick wuchs. »He, zeig mir dein Gesicht«, forderte er. »Du bist doch nicht etwa ein verfluchter Drachenhexer, oder?«
    Luca produzierte ein abfälliges Lachen. »Ich?«, rief er in gespielter Empörung. »Habe ich grüne Füße?«
    Der Schmied sah auf Lucas Sandalen herab. » Ani «, sagte er zögernd. »Aber warum verbirgst du …«
    Etwas zerrte an Lucas Ellbogen. Fünf dünne, erstaunlich kräftige Finger zogen ihn aus der Menge wie einen Fisch aus dem Wasser. »Schnell, hier rein«, hörte er ein atemloses Zischeln. »Duck dich.«
    Er fand sich in einem Kellerloch wieder, in dem es erstickend nach Schimmel und uraltem, ranzigem Fett roch. Die Finger lösten sich von seinem Arm. »Hallo«, sagte die Stimme, immer noch atemlos.
    »Hallo«, erwiderte er verdutzt. »Ich habe auf dich gewartet - du hast mich versetzt.«
    Elidar - jetzt, als er sie sah, fiel ihm ihr Name wieder ein - hob die mageren Schultern. Sie sah noch ein wenig abgerissener und verwahrloster aus als vor einigen Monaten.
    »Was ist da draußen los?«, fragte Luca.
    »Kalay’ch Tag«, erwiderte das Mädchen lakonisch.
    Das sagte ihm nichts. Er kannte sich mittlerweile mit den lokalen Feiertage recht gut aus, aber dieser Tag war ihm unbekannt. Und als »Feiertag« konnte man das da draußen eigentlich auch nicht bezeichnen.
    »Was bedeutet das?«, fragte er.
    Elidar lehnte sich gegen die schmierige Wand des Kellers. »Der Tag des Drachensterns«, erwiderte sie. »Das war der Tag, an dem die Drachen ihre Macht abgeben mussten, und es wird der Tag sein, an dem sie sich einst alles wieder zurückholen.« Sie zeichnete eine paar verschlungene Linien in den Staub.
    »Wenn der Drachenstern über dem Nur-Tayl steht, sind alle Teufel der sieben Höllen unterwegs.« Sie deutete mit dem Kinn auf das Getümmel vor der Kellerluke.
    Der Nur-Tayl war der höchste Turm der Dakanima - ein halb religiöser, halb weltlicher Prachtbau inmitten der Altstadt, der zwar langsam zerfiel, aber den Kayvanern immer noch als Gericht, Wachstube, Versammlungsort und Bethaus diente.
    »Aber seit ich hier stationiert bin, hat es einen solchen Aufruhr nicht gegeben«, wunderte Luca sich.
    »Der Drachenstern kommt nicht in jedem Equil. Sein letzter Besuch war vor vier Equils, und der davor ist schon elf Equils her.« Sie schauderte. »Das war ganz furchtbar!«
    »Aber daran kannst du dich doch sicher gar nicht erinnern«, lachte Luca. »Warst du da überhaupt schon aus den Windeln heraus?«
    Sie schwieg. »Ich habe davon gehört«, murmelte sie nach einer Weile.
    »Was passiert an diesem Tag?«, fragte Luca.
    »Sie rauchen Qang und jagen die Drachen. Aber der Alte Drache ist klug, er lässt seine Nestsöhne nicht hinaus an diesem Tag. Also gehen sie und belagern das Drachennest.«
    Luca schüttelte den Kopf. »Die Dkhev sind in Gefahr, und niemand kümmert sich darum?«
    »Wer sollte sich darum kümmern?«
    Luca schüttelte immer noch den Kopf. »Die Stadtbüttel. Die Garde. Alle, die in Kayvan für Ruhe und Ordnung sorgen.«
    »Die Büttel sind doch mit von der Partie.« Elidar lachte über seine Dummheit.
    »Aber die Garde …«
    »Die holt sich auch nicht gerne eine blutige Nase, Unsterblicher.«
    Da war Spott in ihrer Stimme. Luca wollte aufbrausen, aber er rief sich zur Ordnung. Sie war nur ein Kind, und sie sprach, wie es ihr in den Sinn kam.
    »Ich muss hier raus und die Garde alarmieren«, sagte er.
    »Bleib hier, wenn du nicht wirklich unsterblich bist.« Das Mädchen hielt ihn fest. »Sie mögen an diesem Tag keine Fremden. Was meinst du, warum ich mich verberge? Kein Nicht-Yasemit sollte heute dort draußen herumlaufen.«
    »Du hast mich durch den Basar verfolgt«, erkannte er erstaunt.
    Elidar hob wieder die Schultern. »Du hattest dich verlaufen«, sagte sie wie zur Verteidigung.
    »Das hatte ich«, erwiderte Luca und lachte.
    Sie

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