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Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel

Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel

Titel: Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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geblieben, hatte sich unterhalten und Kaffee getrunken. Dann verließ er den einsamen Mann. Als er auf die Straße trat, wählte er sofort Elina Wiiks Handynummer.
    »Was haben sie gesagt?«, fragte er direkt, als sie sich meldete.
    »Ich stehe gerade vor Kristina Åkessons Haus. Sie hat versichert, dass sie das Bild noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Aber auch, dass sie nur einmal während seiner Zeit in Luleå in der Wohnung ihres Mannes war. Sie erinnert sich nicht, wann, glaubt jedoch, dass es gegen Ende des Frühlings war. Sie sagt, dass er möbliert gewohnt hat, und dass das Bild dort nicht gehangen hätte.«
    »Das lässt eine kleine Möglichkeit offen«, meinte Rosén. »Er könnte das Bild nach ihrem Besuch gekauft haben.«
    »Wohl kaum. Ich habe Kristina Åkesson danach gefragt, und sie sagte, dass er es bestimmt mit nach Västerås genommen hätte, wenn es so gewesen wäre. Außerdem war sie davon überzeugt, dass es nicht seinem Geschmack entsprach. Wiljam war kein Naturromantiker, so hat sie sich ausgedrückt.«
    »Und Bergenstrands Ex?«
    »Tallberg hat mich vor fünf Minuten angerufen, dein Timing ist also perfekt. Sie war genauso sicher wie Kristina Åkesson, das Bild noch nie gesehen zu haben. Und sie hat während der Jahre in Luleå in der gemeinsamen Wohnung gewohnt, sie sollte es also wissen.«
    »Aha. Das sind ja jede Menge Neuigkeiten, aber ehrlich gesagt verstehe ich immer noch nicht, was uns sagt, dass der Unsichtbare der Mörder ist?«
    »Eigentlich nichts. Aber der Fotograf ist das unsichtbare Bindeglied in diesem Zusammenhang. Allen anderen ist die Verbindung zwischen Åkesson und Bergenstrand vollkommen unbekannt. Nur der Fotograf muss sie kennen.«
    John Rosén seufzte.
    »Das bedeutet jedenfalls, dass ich bleiben und nach dem Bildbesitzer suchen muss. Wie auch immer.«
    »Möchtest du, dass ich raufkomme und dir helfe?«
    »Noch nicht. Lass mich erst mal darüber nachdenken, wie ich weiter vorgehe.«
    »Kunsthändler von damals. Rahmengeschäfte mit älteren Angestellten. Vielleicht wissen die, wer das Bild gekauft hat. Åkessons und Bergenstrands Bekannte. Parteimitglieder. Die anderen Teilnehmer der Debatte.«
    »Wie gesagt, wir sehen uns in einem Jahr.«
    Er schaltete das Telefon aus, ehe Elina noch etwas darauf erwidern konnte.
    »Vielleicht solltest du deinen Vater fragen, ob er weiß, wessen Bild das ist«, sagte er zu sich selber.
    Dann wählte er die Nummer von Sigurd Marklund und erklärte, dass er eine Liste von allen brauchte, die 1962 in der Partei aktiv und noch am Leben waren. Sowie Namen von Leuten, die eventuell einen Elch in Öl erkennen könnten.
    »Geht in Ordnung«, antwortete Marlund. »Aber das dauert vermutlich ein bisschen.«
    »Zeit ist alles, was ich bei dieser Ermittlung habe.«
     
    Elina überlegte, ob sie zu Susanne und Emilie zurückfahren sollte, aber nach einem Blick auf die Uhr kam sie zu der Überzeugung, dass Emilie wohl schon schlief. Stattdessen würde sie Susanne später von zu Hause aus anrufen. Das Foto der beiden Ermordeten hatte sie in der Handtasche.
    Beweismaterial, dachte sie. Am besten, ich lasse es im Präsidium.
    Als sie in ihr Dienstzimmer zurückkehrte, öffnete sie die Jalousie des Schrankes hinter ihrem Schreibtisch und holte die Mappe mit den anderen Fotos heraus. Aus ihrer Handtasche zog sie das Bild der beiden Ermordeten, die Rückseite nach oben gekehrt, und blieb damit sitzen.
    Vielleicht ist es leichter, als wir glauben, dachte sie. Erkki, wie ist noch seine Privatnummer?
    Sie hatte keine Kraft danach zu suchen, rief die Auskunft an und bat um eine Verbindung.
    »Erkki?«, sagte sie überflüssigerweise, als er sich meldete. »Hier ist Elina.«
    »Wir sind noch nicht fertig, falls du das meinst. So schnell geht das nicht. Außerdem bin ich gerade beim Essen.«
    »Entschuldige, wenn ich störe. Aber die Pflicht geht vor. Ich bin noch im Präsidium. Nur eine kurze Frage.«
    » Shoot. «
    »Wenn man die Schrift unter einem Tintenstrich rekonstruieren kann, kann man dann auch eine unleserliche und fast ganz ausradierte Bleistiftnotiz rekonstruieren? Jedenfalls glaube ich, dass es Bleistift ist.«
    »Ja, wir können alles. Selbst wenn es unleserlich ist, gibt es vermutlich noch Spuren von Graphitsiotopen auf dem Papier, falls es sich um Papier handelt. Beim Screening treten die Spuren deutlich hervor und bilden idealerweise ein lesbares Muster.«
    »Dann lege ich heute Abend ein Foto in einer Plastikhülle auf deinen Tisch. Der Text

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