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Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel

Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel

Titel: Elina Wiik - 02 - Sing wie ein Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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einfallen.«
    »Was für einer?«
    »Pettersson, Johansson, Andersson, irgend so was. Ich glaube, ein Name mit ›son‹ am Ende. Aber ich bin nicht sicher. Können Sie nicht bei den Kommunisten nachfragen? Es gibt noch ziemlich viele Alte. Einer von denen erinnert sich vielleicht.«
    John Rosén seufzte.
    »Mag sein, aber es ist sehr zeitaufwendig. Doch mir bleibt wohl keine andere Wahl.«
    Nach zwei Zimtwecken bedankte er sich. Es war Viertel nach sechs, als er das Haus verließ. Die Sonne stand immer noch hoch am Himmel. Rosén schaute hinauf.
    » Land of the midnight sun«, sagte er leise.
    Er setzte sich ins Auto und fuhr zurück zum Hotel. In seinem Zimmer schob er das Handy ins Ladegerät, das noch in der Steckdose steckte. Dann wählte er Elinas Handynummer.
    »Ich bin zu Hause«, sagte sie. »Ruf mich bitte unter meiner Privatnummer an. Ich hab dir was zu erzählen.«
    Rosén wählte die Nummer und Elina meldete sich sofort.
    »Ich habe versucht dich zu erreichen«, sagte sie. »Aber bei dir meldete sich nur die Mailbox.«
    »Die Batterie war leer. Jetzt bin ich im Hotel. Es scheint so, als müsste ich noch länger bleiben und nach Kommunisten suchen. Gerade habe ich eine Frau getroffen, die meint, das Gemälde könnte einem Kommunisten gehört haben; sie konnte sich aber nicht an seinen Namen erinnern. Nur, dass es vermutlich ein Name mit ›son‹ am Ende war. Das kann dauern.«
    »Schade.«
    Elina schwieg eine Weile.
    »Ich überlege, ob du nicht besser zurückkommen solltest«, sagte sie dann. »Wir hier unten haben nämlich so etwas Ähnliches wie einen Durchbruch.«
    Elina spürte, wie sehr sie die Neuigkeiten in Aufregung versetzten.
    »Ich höre«, sagte Rosén.
    »Ich hab dir doch erzählt, dass Erkki versuchen sollte, den Text auf der Rückseite des Fotos zu entschlüsseln.«
    »Was stand da? Sag mir, dass meine Zeit in Luleå beendet ist.«
    »Da stand ’Gruß 252 ‹. «
    »252? Ist das alles?«
    »Rätselhaft, nicht wahr? Aber ich hab noch zwei Dokumente im Stadtarchiv gefunden. Jetzt hör mal zu!«
    Sie berichtete detailliert vom Inhalt des Dokuments und der technischen Untersuchung und dass Wiljam Åkesson vermutlich der Urheber der beiden Berichte war.
    »Was stand denn nun unter dem Strich?«, fragte Rosén geduldig.
     
    »Eine Ziffernkombination: 193.«
    Rosén schwieg mehrere Sekunden.
    »193? Also wie 252?«
    »Genau. Kärnlund, Erkki und ich haben heute Nachmittag mehr als eine Stunde darüber diskutiert, wie das zu deuten ist. Soll ich dir erzählen, zu welchem Ergebnis wir gekommen sind, oder willst du erst selbst nachdenken, ohne dass ich dich beeinflusse?«
    »Sag du es.«
    »193 ist der Kode für eine Signatur, die Wiljam Åkesson in einem uns unbekannten Zusammenhang benutzte. Damit wollte er im Parteidistrikt nicht hausieren gehen, als er den Bericht über die FNL-Gruppe in Västerås ablieferte.«
    »Warum hat er ihn überhaupt abgeliefert?«
    »Vielleicht, weil er die Informationen aus parteipolitischen Gründen für interessant hielt. Es ging ja um lokale politische Verhältnisse. Und vielleicht hatte er keine Lust, die Berichte umzuschreiben. Stattdessen hat er einfach die Signatur durchgestrichen, in dem Glauben, das würde nie jemand lesen.«
    »Das bedeutet, der Bericht war ursprünglich noch für jemand anderen bestimmt.«
    »Kärnlund meinte, es gibt nur zwei Alternativen: der Geheimdienst oder der militärische Nachrichtendienst. Ich hab schon zwei formelle Anfragen zu Åkessons eventueller Zusammenarbeit mit den jeweiligen Organisationen gestellt. Kärnlund hat unterschrieben, mit seinem eigenen Namen, nicht mit einem Kode. Und außerdem haben wir nach Erland Bergenstrand gefragt. Vielleicht waren sie bei einer geheimen Tätigkeit Kollegen. Das würde den Vietnambesuch vielleicht in einem anderen Licht erscheinen lassen, oder?«
    »193? Das klingt ja wie Agent 007!«
    Elina lachte.
    »Die Wirklichkeit übertrifft häufig die Fiktion.«
    »Wenn Åkesson 193 war, dann müsste 252 eine andere Person bezeichnen.«
    »Genau darauf sind wir auch gekommen«, sagte Elina eifrig. »Wenn es Bergenstrand ist, hilft es uns vermutlich nicht viel weiter. Außer dass wir natürlich entschieden mehr über die Beziehung der beiden erfahren.«
    »Wenn 252 der Kode für den Mörder ist, müssten wir ihn bald haben. Vorausgesetzt wir finden jemanden, der den Kodeschlüssel besitzt.«
    »252«, sagte Elina. »Der unsichtbare Mann im Bild. Vielleicht. Jetzt haben wir zwei Möglichkeiten.

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