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Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel

Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel

Titel: Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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vorstellen.«
    »Vielleicht lässt man sich ja beeinflussen«, meinte Rosén, »und wählt dann den bequemsten Weg. Man redet sich was ein und unterdrückt die Zweifel.«
    Rosén stand auf und ging ans Fenster. Es war immer noch dunkel, und es schneite leicht.
    »Svalberg hat mit Annikas Vater gesprochen«, sagte er. »Laut Lennart Lilja wollte Jamal wegen Sayeds Verschwinden nicht die Polizei verständigen. Laut Lilja glaubte Jamal nicht daran, dass die Polizei ihm helfen würde.«
    »Hat er erklärt, warum?«
    »Nein.«
    »Vielleicht war das ja nur das Misstrauen eines Flüchtlings uns gegenüber?«
    »Vielleicht. Aber vielleicht wusste Jamal ja etwas. Über die Dinge, die wir soeben besprochen haben.«
    »Das spielt alles keine Rolle«, meinte Elina. »Im Augenblick bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Spur zu verfolgen. Wir müssen Yngve Carlström überprüfen, so gut es geht. Ich meine, alles. Seine Papiere, Telefone, Konten, Reisen, alles. Wir müssen davon ausgehen, dass er der Mörder war. Vielleicht war er es ja auch.«
    John Rosén nickte und setzte sich wieder.
    »Ehe wir auf andere Dinge zu sprechen kommen«, meinte er. »Macht dir die Geschichte mit der Wohnung zu schaffen? Beunruhigt sie dich?«
    »Die Sache ist mir ein wenig unheimlich. Der Gedanke, dass jemand bei mir eingebrochen ist. Ich habe zwar physisch keine Angst. Aber das ist …, irgendwie macht mich das unsicher. Meine Wohnungstür sollte eigentlich mein Schutz vor der Umwelt sein. Ich verstehe langsam, wie sich Leute fühlen, bei denen eingebrochen worden ist.«
    »Ruf mich an, falls was passiert. Egal wann.«
    »Mach ich. Danke.«
    John Rosén drehte sich zum Schrank hinter sich um. Er nahm einige Papiere heraus und schob sie Elina über den Schreibtisch.
    »Die sind gekommen, während du Carlström beschattet hast. Drei verschwundene Afghanen und eine angetriebene Wasserleiche mit Schussverletzung. Deutsche Polizei. Der Zeitraum stimmt.«
    Elina schnappte sich die Papiere.
    »Könnte das der tote Sayed sein?«
    »Wohl kaum. Laut Expressübersetzung handelt es sich um einen Toten aus dem Fernen Osten. Vietnam, Kambodscha, Thailand, irgendwo da her.«
    Sie versuchte zu lesen, aber ihr Schuldeutsch war noch schlechter als das von John Rosén.
    »Wir warten noch etwas ab, ob weitere Rückmeldungen eintreffen«, meinte Rosén. »Beispielsweise aus Deutschland. Dann muss jemand hinfahren. Jemand, der Deutsch spricht.«
    »Vielleicht finden wir ja dort unser Motiv?«, meinte Elina. »Die Sache, die auf See passiert ist.«
    »Jetzt müssen wir erst einmal abwarten, was Enquist und Svalberg über Carlström herausfinden.«
    Er deutete mit seinem Kugelschreiber auf Elina.
    »Wir beide versuchen, das Ehepaar Diederman und Gregors Nikolajew aufzutreiben. Wir müssen sie endlich finden.«
     
    Nachmittags, kurz vor fünf Uhr, steckte Erkki Määttä seinen Kopf durch Elinas Tür.
    »Svalberg und Enquist sind zurück«, sagte er. »Wir wollten das Wochenende mit einem Bier in der Stadt einläuten. Hast du Lust mitzukommen?«
    »Ich dachte, das Baby von Henrik sei krank?«, meinte Elina.
    »Dem geht es offenbar wieder besser.«
    »Gerne. Jetzt sofort?«
    Sie gingen zu Bill & Bob am Bondtorget. Enquist trank nur alkoholfreies Bier, Määttä, Svalberg und Elina richtiges. Enquist musste noch mit dem Auto nach Hallstahammar fahren. Er zündete sich eine Zigarette an und bot den anderen auch eine an. Diese lehnten ab.
    »Ich habe aufgehört, als Minette schwanger wurde«, sagte Svalberg.
    »Ich habe seit meiner Schulzeit nicht mehr geraucht«, meinte Elina.
    »Ich habe vor zwei Jahren aufgehört«, bemerkte Määttä. »Damals habe ich eingesehen, dass alles, was Spaß macht, gefährlich ist.«
    »Ach?«, meinte Svalberg. »Skifahren aber nicht.«
    »Könnte aber gefährlich sein. Man kann stürzen.«
    »Ich nicht.«
    »Aber ich.«
    Määttä hielt einen kleinen Finger hoch, der schief war.
    »Eigentlich furchtbar«, sagte er. »Liegt man zu viel in der Sonne, dann stirbt man vielleicht an Krebs. Sonnt man sich zu wenig, dann bekommt man Depressionen, und es wird einem die Lichttherapie verschrieben. Hat man zu viele Affären, dann bekommt man eine Menge unaussprechlicher Krankheiten. Hat man zu wenig Sex, dann weiß man nicht, wo einem der Kopf steht und sieht sich außerdem zur Selbstbefleckung gezwungen. Trinkt man zu viel, dann macht die Leber schlapp. Trinkt man zu wenig, dann bekommt man ein Blutgerinnsel und wird außerdem ein schrecklicher

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