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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ro­bot­ge­steu­er­ten Kampfra­ke­ten ab­so­lut do­mi­nie­rend. Sie tru­gen die schwers­ten ato­ma­ren Spreng­köp­fe. Wenn sie aus dem Welt­raum auf ih­re Ziel­ge­bie­te zu­jag­ten, dann war ei­ne recht­zei­ti­ge und vor al­lem wir­kungs­vol­le Ab­wehr so gut wie un­mög­lich.
    Für den er­re­chen­ba­ren »Druck­knopf­krieg« wa­ren aus­schließ­lich die schwe­ren Fern­lenk­waf­fen zu­stän­dig. Die GWA war ei­gent­lich nur des­halb ge­grün­det und aus­ge­baut wor­den, um die Mi­li­tärs recht­zei­tig am »Druck auf den Knopf« zu hin­dern.
    Ge­walt­sam war das kei­nes­wegs zu er­rei­chen. Des­halb muß­ten wir be­müht sein, den Leu­ten zu be­wei­sen, daß sie die bes­se­ren Waf­fen hat­ten. Das be­deu­te­te ein gi­gan­ti­sches Spiel hin­ter den Ku­lis­sen der Welt­öf­fent­lich­keit. Trotz­dem nah­men wir gern al­le An­stren­gun­gen auf uns, wenn die Frucht die­ser oft mit Le­bens­ge­fahr ver­bun­de­nen Ar­beit ein wirk­li­cher Welt­frie­de war.
    Der Bom­ber ver­setz­te mich in­fol­ge­des­sen nicht in Un­ru­he, auch wenn er in sei­ner Kon­struk­ti­on et­was fremd­ar­tig aus­sah. Er wirk­te wie ein über­di­men­sio­nier­ter Blei­stift mit weit hin­ten an­ge­setz­ten Del­ta­trag­flä­chen.
    Da ich die Un­ter­sei­te der drei­e­cki­gen Trag­flä­chen recht gut se­hen konn­te, er­hielt ich doch einen ziem­li­chen Schock. Der U-Boot-Kom­man­dant hät­te mich aber auch recht­zei­tig in­for­mie­ren kön­nen! Er hat­te doch be­stimmt be­merkt, daß der Bom­ber an­statt der US-Kenn­zei­chen den ro­ten Stern zeig­te.
    Ich stell­te es erst fest, als ich schon am Seil hing und von der Win­de hoch­ge­zo­gen wur­de. Das war nun wirk­lich ein un­an­ge­neh­mes Ge­fühl! Wie kam der Rus­se auf die ab­sur­de Idee, aus­ge­rech­net ei­ni­ge GWA-Agen­ten aus dem Was­ser zu fi­schen?
    Ich starr­te un­ent­wegt auf die ro­ten Ster­ne, bis über mir das dunkle Loch auf­tauch­te. Kräf­ti­ge Hän­de stell­ten mich auf die Bei­ne. Als sich mei­ne Au­gen ei­ni­ger­ma­ßen an das Däm­mer­licht ge­wöhnt hat­ten, be­merk­te ich so­fort un­se­ren lie­ben Han­ni­bal.
    So einen ver­ständ­nis­lo­sen Ge­sichts­aus­druck hat­te ich sel­ten ge­se­hen, das kön­nen Sie mir glau­ben. TS-19 wirk­te wie ein ge­reiz­ter Blut­hund.
    Mit ge­misch­ten Ge­füh­len sa­hen wir uns in dem en­gen Raum um, der plötz­lich von dem brül­len­den Ge­läch­ter ei­nes uni­for­mier­ten Man­nes er­füllt wur­de.
    Der Mensch hat­te ein Or­gan, das mir un­an­ge­nehm in den Oh­ren dröhn­te. Er stand vor ei­ner schma­len Schie­be­tür und lach­te, daß ihm die Trä­nen über die Wan­gen lie­fen.
    Er hat­te ei­ne kräf­ti­ge, un­ter­setz­te Fi­gur und trug die Ga­la­uni­form ei­nes rus­si­schen Ge­ne­ral­stabs­of­fi­ziers. Die brei­ten, prot­zig wir­ken­den Schul­ter­stücke ver­rie­ten uns, daß un­ser Gast­ge­ber im Ran­ge ei­nes Obers­ten der rus­si­schen Raum­ab­wehr-Gar­de stand.
    »Ein Iwan, hast du Tö­ne«, flüs­ter­te Han­ni­bal ent­geis­tert. »Auch noch ei­ner von der Gra­nat­kinn-Sor­te.«
    Der Oberst konn­te sich nicht so schnell be­ru­hi­gen. Auch die bei­den Flie­ger in den blau­grü­nen Kunst­stoff­kom­bi­na­tio­nen grins­ten, so daß mir lang­sam übel wur­de. Au­ßer­dem hat­te ich das ko­mi­sche Ge­fühl, als wür­den sich die Leu­te auf un­se­re Kos­ten amü­sie­ren.
    Das Luk hat­te sich längst ge­schlos­sen. Wir wa­ren jetzt von der Au­ßen­welt ab­ge­schlos­sen. Am stär­ker wer­den­den Ge­räusch der Lan­dungs­ro­to­ren und am an­stei­gen­den Druck merk­te ich, daß die Ma­schi­ne Fahrt auf­nahm, um den er­for­der­li­chen Luft­strom in die gäh­nen­den Mäu­ler der Staustrahl-Trieb­wer­ke zu be­kom­men.
    »Nun mal wie­der nor­mal wer­den, Brü­der­chen«, sag­te Han­ni­bal mit sei­ner rau­hen Stim­me.
    Die­se Be­mer­kung ent­lock­te TS-19 ein stil­les Lä­cheln. Wirk­lich – in so ei­ner Si­tua­ti­on war ich auch noch nie ge­we­sen. Viel­leicht er­klär­te der Mann bald, wie­so wir von ei­nem rus­si­schen Atom­bom­ber ab­ge­holt wur­den.
    Er hat­te zwei­fel­los Hu­mor! Viel­leicht war er auf der Krim ge­bo­ren, wo es ja

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