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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ziem­lich warm sein soll. Im­mer noch la­chend, öff­ne­te er die Tür und schubs­te uns auf ei­ne Roll­trep­pe, die uns steil nach oben brach­te. An­schlie­ßend er­reich­ten wir ein För­der­band, da­nach ei­ne klei­ne Druck­schleu­se. Schließ­lich lan­de­ten wir in ei­ner lu­xu­ri­ös aus­ge­stat­te­ten Ka­bi­ne, die so­gar run­de Fens­ter auf­wies.
    Die­ser selt­sa­me Oberst hat­te bis­her kein Wort ge­spro­chen. Nun nick­te er zu ei­nem kaum er­kenn­ba­ren Fern­se­h­au­ge hin­über. Der Bom­ber nahm ab­rupt Fahrt auf, so daß ich völ­lig un­vor­be­rei­tet in den Schaum­pols­ter­ses­sel fiel.
    Ich be­merk­te, daß wir mit ho­her Ge­schwin­dig­keit und bei­na­he senk­recht in den Him­mel don­ner­ten. Die Be­las­tung wur­de so stark, daß wir kaum noch at­men konn­ten.
    Es schi­en Ewig­kei­ten zu dau­ern, bis die har­te Be­schleu­ni­gung end­lich nachließ. Der Him­mel war dun­kel­rot und vio­lett ge­wor­den; ein Zei­chen da­für, daß die Pi­lo­ten min­des­tens auf sech­zig Ki­lo­me­ter Hö­he ge­gan­gen wa­ren.
    In der Ka­bi­ne glomm ge­dämpf­tes Licht auf. Die kal­te Pracht der Ster­ne er­losch. Man hat­te sie recht gut se­hen kön­nen.
    Es er­folg­te ei­ne wei­te­re atem­be­rau­ben­de Be­schleu­ni­gung. Dann schi­en die Ma­schi­ne ih­re Rei­se­ge­schwin­dig­keit er­reicht zu ha­ben. Die Ver­hält­nis­se wur­den nor­ma­li­siert. End­lich ge­lang es mir, mich aus dem Ses­sel auf­zu­rich­ten.
    »Wenn das ei­ne Ent­füh­rung war, dann ist sie Ih­nen zwei­fel­los ge­lun­gen«, sag­te ich un­freund­lich. »Dürf­te ich um nä­he­re Er­klä­run­gen bit­ten, Sir?«
    Sein breit­flä­chi­ges Ge­sicht nahm einen be­dau­ern­den Aus­druck an. Die­ser Of­fi­zier schi­en über­aus wand­lungs­fä­hig zu sein. Mit tie­fem Seuf­zer mein­te er:
    »Scha­de, Ma­jor, nun ha­ben Sie mir die gan­ze Freu­de ge­nom­men.«
    »Wie­so? Sind Sie krank?« frag­te Han­ni­bal. Sei­ne Au­gen fun­kel­ten zor­nig.
    Der Rus­se schmun­zel­te schon wie­der. Na­tür­lich be­herrsch­te er völ­lig die Si­tua­ti­on. Wir wuß­ten je­doch lei­der nicht, was wir von dem Zau­ber hal­ten soll­ten.
    Es wä­re an­zu­mer­ken, daß sich die So­wje­tu­ni­on we­der den Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Eu­ro­pa nach dem Großasia­ti­schen-Staa­ten­bund an­ge­schlos­sen hat­te. Es han­del­te sich nach wie vor um ei­ne völ­lig aut­ar­ke Groß­macht, de­ren Land­ge­bie­te so­wohl nach Eu­ro­pa als auch nach Asi­en hin­ein­reich­ten.
    Die Po­li­tik des Lan­des war seit 1978 weit­ge­hend auf in­ne­re Be­lan­ge aus­ge­rich­tet. Man küm­mer­te sich we­nig um die Strei­tig­kei­ten der west­li­chen und asia­ti­schen Welt. Je­doch stand es fest, daß man in Mos­kau sehr wohl die akut ge­wor­de­ne Gel­be Ge­fahr er­kannt hat­te.
    Be­son­ders die La­ge zwi­schen Mos­kau und den USA hat­te sich weit­ge­hend ent­spannt, und mit Eu­ro­pa fand ein re­ger Han­del statt. Nun, wir hat­ten durch­aus nichts da­ge­gen, daß die Rus­sen ab­so­lut selb­stän­dig ge­blie­ben wa­ren. Trotz­dem wa­ren noch im­mer Miß­trau­en und Vor­sicht an der Ta­ges­ord­nung, da man nie­mals ge­nau wuß­te, wem die Leu­te nun ih­re Sym­pa­thie schenk­ten.
    Mein per­sön­li­cher End­ruck war je­den­falls der, daß Mos­kau den un­er­hört wach­sa­men Be­ob­ach­ter im Hin­ter­grund spiel­te. Kurz nach mei­nem Ein­tritt in die GWA hat­te man mir einen Fall über­tra­gen, bei dem ich mit rus­si­schen Ge­heim­dienst­be­am­ten zu­sam­men­ar­bei ten muß­te. Die Män­ner hat­ten sich durch­aus nicht ge­scheut, bei be­stimm­ten mon­go­lisch-rus­si­schen Grenz­zwi­schen­fäl­len al­le Re­gis­ter zu zie­hen. Die­ses Vor­ge­hen hat­te mich doch be­ru­higt. Auch für un­se­re Spe­zia­lis­ten war es un­denk­bar, daß Mos­kau mit der Ge­walt­po­li­tik des Großasia­ti­schen-Staa­ten­bun­des ein­ver­stan­den sein könn­te. Man hör­te al­ler­dings we­nig dar­über, da aus der So­wje­tu­ni­on nur spär­li­che Nach­rich­ten durch­si­cker­ten.
    Da­her war es nicht ver­wun­der­lich, daß wir un­se­ren Gast­ge­ber mit ge­misch­ten Ge­füh­len an­sa­hen. Er konn­te un­ser Freund,

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