Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
hat­te da­von kei­ne Ah­nung ge­habt. Das war wie­der ty­pisch für die GWA. Wich­tigs­te Din­ge er­fuhr man nur, wenn es kei­nen an­de­ren Aus­weg mehr gab.
    Da ich die­se Grund­sät­ze sehr gut kann­te, ging mir in dem Au­gen­blick so­zu­sa­gen das be­rühm­te Licht auf. Nach al­lem, was ich er­fah­ren hat­te, muß­te ein dra­ma­ti­sches Ge­sche­hen auf der welt­po­li­ti­schen Büh­ne ab­rol­len. An­ders war die ge­mein­sa­me Ak­ti­vi­tät nicht zu deu­ten.
    »Ich wer­de wahn­sin­nig«, flüs­ter­te der Zwerg. »Sag­ten Sie, Sie hät­ten den Mars eben­falls er­reicht?«
    »Un­ge­fähr«, er­wi­der­te der Rus­se. »Warum auch nicht, mein Lie­ber? Hal­ten Sie uns für rück­stän­dig? Wir wä­ren frü­her dort ge­we­sen, wenn der aus­er­wähl­te und sorg­fäl­tig ge­schul­te Ex­pe­di­ti­ons­kom­man­dant nicht im letz­ten Au­gen­blick einen Un­fall er­lit­ten hät­te. Da­durch ver­lo­ren wir acht wert­vol­le Ta­ge. Die nächs­ten drei Raum­schif­fe wer­den zu­sam­men mit Ih­ren star­ten.«
    Er wuß­te al­so, daß wir un­se­re Neu­bau­ten so gut wie fer­tig hat­ten. Mit dem neu­en Plas­ma­trieb­werk war die Mars­rei­se nur ei­ne An­ge­le­gen­heit von knapp zwei Mo­na­ten. Das war kei­ne welt­be­we­gen­de Zeit­span­ne. Mo­der­ne Schif­fe er­reich­ten den Mond schon in fünf Stun­den, ob­wohl sie noch nicht die über­kri­ti­schen Plas­ma-Brenn­kam­mern be­sa­ßen, son­dern nur die über­hol­ten kern­che­mi­schen Trieb­wer­ke.
    Ich hielt es für sinn­los, mit dem Mann über tech­ni­sche Pro­ble­me zu dis­ku­tie­ren. Das schi­en nicht un­se­re Auf­ga­be zu sein. Der Chef muß­te schließ­lich wis­sen, was er den Rus­sen an­ver­trau­en konn­te.
    Wenn die Leu­te doch nur ein­mal aus ih­rer ewi­gen Re­ser­ve her­aus­ge­gan­gen wä­ren! Das sag­te ich auch un­ver­blümt, doch er zuck­te nur mit den Schul­tern. Die Be­we­gung reiz­te mich. Ich hat­te sie in den letz­ten Ta­gen zu oft ge­se­hen.
    »Ein klu­ger Mann macht erst dann Wind, wenn er ihn be­herr­schen kann. Sie soll­ten aber wis­sen, daß wir be­reits mit Ih­ren For­schungs­teams in re­gem Er­fah­rungs­aus­tausch ste­hen.«
    Mir fehl­ten lang­sam die Wor­te. Der Bom­ber jag­te ei­nem be­stimm­ten Ziel ent­ge­gen, doch bis­her hat­te ich noch nichts Kon­kre­tes er­fah­ren.
    »Wie­so geht es ei­gent­lich um Ih­re Haut, Sir?« misch­te sich TS-19 ein. Sei­ne Fra­ge war durch­aus be­rech­tigt.
    Der Rus­se schwieg se­kun­den­lang. An­schei­nend dach­te er über die bes­te Ant­wort nach. Schließ­lich ent­geg­ne­te er lang­sam:
    »Wir ha­ben Sie aus In­ner­asi­en ge­holt, weil Sie von Ih­rem Chef für die fä­higs­ten Leu­te der GWA ge­hal­ten wer­den. Wir sind am En­de, mei­ne Her­ren! Wir wis­sen nicht mehr wei­ter. Aus die­sem Grun­de ha­ben wir kur­zer­hand aus­ge­packt. Un­ser Mars­schiff ist kurz vor der Lan­dung ab­ge­schos­sen wor­den. Sämt­li­che Be­sat­zungs­mit­glie­der sind tot. Die TSCHER­KINS­KIJ ruht auf dem Grund des Nörd­li­chen Eis­mee­res. Ein ame­ri­ka­ni­scher Raum­kreu­zer, die EL­PHIS, un­ter­nahm den sinn­lo­sen Ver­such, un­ser schwer an­ge­schla­ge­nes Schiff kurz vor dem end­gül­ti­gen Ab­sturz in Ma­gnetschlepp zu neh­men. Das ge­lang aber nicht mehr, da die klei­ne Ra­ke­te kurz vor der Hil­fe­leis­tung in ei­ne ex­plo­die­ren­de Atom­bom­be ver­wan­delt wur­de. Bild­ma­te­ri­al steht zur Ver­fü­gung, da die Ge­scheh­nis­se von un­se­rer Raum­sta­ti­on ge­filmt wur­den. Die Sa­che ist ganz klar, mei­ne Her­ren! Sie ha­ben mit der Ka­ta­stro­phe nichts zu tun, und so sind wir schließ­lich zu Ih­nen ge­kom­men, als wir end­gül­tig vor der Mau­er stan­den. Sie kön­nen mit je­der nur denk­ba­ren Un­ter­stüt­zung rech­nen. Ich bin dar­über in­for­miert, daß Ih­nen der GWA-Chef den Fall über­tra­gen wird. Das wä­re so ziem­lich al­les. Zur Zeit sind eu­ro­päi­sche, ame­ri­ka­ni­sche und rus­si­sche For­scher da­mit be­schäf­tigt, ei­ni­ge recht selt­sa­me Din­ge zu klä­ren. Sie sol­len ein­ge­schal­tet wer­den.«
    Er reich­te mir ein Glas mit ei­ner farb­lo­sen Flüs­sig­keit. Sie brann­te zu­erst wie flüs­si­ges

Weitere Kostenlose Bücher