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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Feu­er, aber dann schmeck­te sie mir.
    Als GWA-Agen­ten wa­ren wir an über­ra­schen­de Neu­ig­kei­ten ge­wöhnt. Sie wur­den ei­nem prak­tisch so ne­ben­bei mit­ge­teilt. Man über­ließ es un­se­ren ge­schul­ten Ge­hir­n­en, so­wohl den Über­ra­schungs­ef­fekt als auch die lo­gi­schen Fol­ge­run­gen zu ver­ar­bei­ten. Ich nahm die Din­ge so­mit als ge­ge­ben hin. Je­de Fra­ge nach dem »Warum« wä­re sinn­los ge­we­sen. Es war ge­sche­hen; es war da­her zu ei­ner Rea­li­tät ge­wor­den.
    »Ab­schuß? Gleich zwei Raum­schif­fe auf ein­mal?« warf Han­ni­bal ge­dehnt ein. »Das klingt aber reich­lich ko­misch. Sind Sie et­wa der Mei­nung, Großasi­en könn­te da­bei tat­kräf­tig mit­ge­wirkt ha­ben?«
    Sei­ne Au­gen wur­den noch käl­ter.
    »Wenn wir das wüß­ten!«
    Mehr sag­te er nicht; aber in den vier Wor­ten hat­te un­ver­kenn­bar ei­ne Dro­hung ge­le­gen. Da die Leu­te noch im dun­keln tapp­ten, war ich neu­gie­rig, was un­se­re Kön­ner in­zwi­schen aus­ge­brü­tet hat­ten. Die GWA war die mäch­tigs­te und am groß­zü­gigs­ten aus­ge­rüs­te­te Or­ga­ni­sa­ti­on der Er­de. Der rus­si­sche Ge­heim­dienst war da­mit nicht zu ver­glei­chen, da die­se Be­am­ten mehr Kri­mi­na­lis­ten als Wis­sen­schaft­ler wa­ren. Wir wa­ren auf ei­ner ganz an­de­ren Ba­sis ge­schult. Ich ver­stand sehr gut, wes­halb Mos­kau einen Son­der­ku­ri­er nach Wa­shing­ton ge­schickt hat­te.
    Das war ver­nünf­tig, da wir uns zwei­fel­los er­gän­zen konn­ten.
    »Wie weit sind Ih­re Nach­for­schun­gen ge­die­hen?«
    »Noch kei­ne ge­nau­en Er­geb­nis­se. Viel­leicht hat man die Über­res­te der TSCHER­KINS­KIJ in­zwi­schen ge­ho­ben. Sie ist nörd­lich von Se­wer­na­ja Seml­ja auf et­wa 85 Grad nörd­li­cher Brei­te ins Meer ge­stürzt. Sie wis­sen, daß wir dort das schwe­re Pack­eis zu über­win­den ha­ben. Es ist ein Wun­der, daß der Raum­er nicht ver­glüht ist. Das Trieb­werk ar­bei­te­te nur noch stoß­wei­se. Mich per­sön­lich wür­de es in­ter­es­sie­ren, mit wel­chen Waf­fen das Schiff an­ge­grif­fen wur­de. Al­les an­de­re muß ich Ih­nen und den Män­nern un­se­rer ei­ge­nen Ab­wehr über­las­sen. Wenn Sie je­doch Hil­fe brau­chen, kön­nen Sie ru­hig nach Oberst Twers­ko­ja fra­gen. Ich ha­be weit­rei­chen­de Voll­mach­ten, die Ih­nen zur Ver­fü­gung ste­hen.«
    »Wes­halb sind Sie an der Auf­klä­rung so stark in­ter­es­siert?« forsch­te ich wei­ter. »Per­sön­li­che Grün­de?«
    »Der Kom­man­dant der TSCHER­KINS­KIJ war mein Sohn«, er­klär­te er lei­se. »Au­ßer­dem bin ich der mi­li­tä­ri­sche Chef des Mar­spro­jek­tes. Ich ha­be Sie per­sön­lich ab­ge­holt, da ich ger­ne wis­sen woll­te, wel­chen Män­nern der GWA-Chef den Auf­trag über­ge­ben wür­de. Ma­chen Sie sich jetzt bit­te fer­tig, wir set­zen gleich zur Lan­dung an.«
    Das war al­les, was uns Oberst Twers­ko­ja über den Fall mit­teil­te. We­der er noch ich wuß­ten, was in­zwi­schen vor­ge­fal­len war.
    Das gi­gan­ti­sche Rä­der­werk der GWA lief auf höchs­ten Tou­ren, und hin­zu kam nun die gut funk­tio­nie­ren­de Ma­schi­ne­rie der rus­si­schen Ab­wehr. Auf den Mond­stütz­punk­ten der Groß­mäch­te war die Höl­le los. Wir tapp­ten in Ge­scheh­nis­se hin­ein, die uns noch völ­lig schlei­er­haft wa­ren.
    Der Bom­ber hat­te sei­ne Ge­schwin­dig­keit in­zwi­schen er­heb­lich ge­dros­selt. Un­ter uns la­gen die Eis­mas­sen der nord­po­la­ren Re­gi­on. Von den rus­sisch-si­bi­ri­schen In­seln war längst nichts mehr zu se­hen. Sie be­fan­den sich weit süd­lich.
    Kurz vor der Lan­dung auf dem sta­bi­len Pack­eis wur­den wir von ei­nem Schwarm schnel­ler Jagd­ma­schi­nen emp­fan­gen. Sie heul­ten mit flam­men­den Atom­trieb­wer­ken an un­se­rer schwe­ren Müh­le vor­bei. Han­ni­bal zog in­stink­tiv den Kopf ein.
    Die Pi­lo­ten be­herrsch­ten ih­re Ma­schi­nen, das muß­te ih­nen der Neid las­sen. Sie tru­gen al­le den ro­ten Stern auf den Leit­wer­ken.
    Nach­dem wir mit sur­ren­den Hub­schrau­ben sanft auf­ge­setzt hat­ten, sah ich wei­ter vorn ei­ni­ge große Eis­bre­cher der rus­si­schen Ark­tis­flot­te. Sie

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