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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ei­nem schwe­ren Schneid­bren­ner und mit aller­größ­ter Sorg­falt ge­ar­bei­tet, um die Ble­che der Au­ßen­zel­le säu­ber­lich nach ei­ner Planskiz­ze zu ent­fer­nen.
    Es war Mar­schall Si­d­jo­row, der mit ei­ner Be­mer­kung die Stil­le un­ter­brach. Be­däch­tig er­klär­te er:
    »Auf der an­de­ren Sei­te sieht es ge­nau­so aus, Ma­jor. Die dort sicht­ba­re Öff­nung ist in ih­rem Durch­mes­ser le­dig­lich um ge­nau drei Zen­ti­me­ter grö­ßer. An­sons­ten hat man den Ein­druck, als hät­te je­mand einen weiß­glü­hen­den Stahl­so­ckel durch die ge­sam­te TSCHER­KINS­KIJ hin­durch­ge­sto­ßen. Se­hen Sie die zer­lau­fe­nen Me­tall­mas­sen am Bug?«
    Ja, ich sah es. Dort schie­nen die un­be­kann­ten An­grei­fer nicht sorg­fäl­tig ge­ar­bei­tet zu ha­ben. Der Rumpf war un­ter ir­gend­wel­chen Ein­wir­kun­gen erst zer­schmol­zen wor­den, und dann hat­ten sich die glut­flüs­si­gen Bä­che wie­der ab­ge­kühlt. An­statt des halb­run­den Bugs be­saß das Wrack nun einen za­cki­gen Me­tall­klum­pen von un­be­stimm­ba­rer Form.
    »So sah das Schiff vor dem Start aus.«
    Der Mar­schall reich­te uns ei­ni­ge far­bi­ge 3-D-Fo­tos, auf de­nen die TSCHER­KINS­KIJ in all ih­rer tech­ni­schen Schön­heit zu se­hen war. An­schei­nend hat­te man die Auf­nah­men kurz vor dem Start ge­macht.
    Han­ni­bal pfiff schrill durch die Zäh­ne. Er dach­te we­ni­ger an die selt­sa­men Zer­stö­run­gen, son­dern mehr an die Tat­sa­che, daß auch die Rus­sen ih­re Mars­ra­ke­te vom Bo­den aus ge­st­ar­tet hat­ten. Dem­nach be­sa­ßen sie eben­falls ein durch und durch neu­ar­ti­ges Trieb­werk. Noch vor Jah­res­frist hat­te man den Start nur von ei­ner Kreis­bahn aus für mög­lich ge­hal­ten.
    Tech­ni­sche Da­ten er­hiel­ten wir nicht, aber das schi­en auch un­wich­tig zu sein.
    Der Al­te ach­te­te nicht auf die Bil­der. Ich war da­von über­zeugt, daß er über die Kon­struk­ti­on al­les wuß­te, was es über­haupt zu wis­sen gab.
    Ich wand­te mich an Gre­gor Gor­ss­kij.
    »Über den Ab­sturz sind wir be­reits von Oberst Twers­ko­ja in­for­miert wor­den, Sir. Wer konn­te dar­an in­ter­es­siert sein, Ihr Mars­schiff kurz vor der Lan­dung ab­zu­schie­ßen?«
    »Sie den­ken ver­kehrt«, warf der Ab­wehr­chef ru­hig ein. Ihn schi­en nichts aus der Ru­he brin­gen zu kön­nen. »Die Asia­ten sind dar­an voll­kom­men schuld­los. So­wohl die GWA als auch un­ser Ge­heim­dienst sind ge­nau über den tech­ni­schen Stand der Großasia­ti­schen Raum­fahrt in­for­miert. Es gibt dort zur Zeit kein Schiff, das leis­tungs­mä­ßig in der La­ge ge­we­sen wä­re, die schnel­len Ma­nö­ver der TSCHER­KINS­KIJ nach­zu­voll­zie­hen. Es wird Sie über­ra­schen, Ma­jor, aber Ih­re be­son­de­ren Freun­de sind aus­nahms­wei­se wirk­lich un­schul­dig. Wir ha­ben un­se­re Nach­for­schun­gen in der Rich­tung be­reits vor drei Wo­chen ein­ge­stellt. Wir wis­sen aus un­be­dingt zu­ver­läs­si­gen Quel­len, daß zur Zeit der Ka­ta­stro­phe kei­ne Ra­ke­te des Großasia­ti­schen-Staa­ten­bun­des im Welt­raum war.«
    Ich sah ihn so zwei­felnd an, daß sich sein Lä­cheln noch ver­tief­te.
    »Ich ha­be das Ge­fühl, als kämen wir end­lich zum Kern der Sa­che, wie?«
    Das war Han­ni­bal. Da ihm der Chef nicht ins Wort fiel, schi­en er den Na­gel auf den Kopf ge­trof­fen zu ha­ben.
    »Un­ge­fähr. Start und Lan­dung un­se­res Schif­fes wur­den hun­dert­pro­zen­tig ge­heim­ge­hal­ten. Le­dig­lich die Dienst­stel­le des ame­ri­ka­ni­schen Space-De­par­te­ment in der Groß­funk­sta­ti­on Lu­na-Port wur­de über die be­vor­ste­hen­de Lan­dung in­for­miert. Wir ba­ten um fern­steu­er­tech­ni­sche Hil­fe­leis­tung und ga­ben die Ge­heim­hal­tung be­wußt auf. Das spiel­te zu je­nem Zeit­punkt auch kei­ne we­sent­li­che Rol­le mehr, da die TSCHER­KINS­KIJ längst den Mars er­reicht hat­te.«
    Re­ling nick­te. Er warf mir einen kur­z­en Blick zu, mit dem ich au­gen­blick­lich noch nichts an­zu­fan­gen wuß­te.
    »Das Space-De­par­te­ment wird Ihr Er­su­chen doch nicht ab­ge­lehnt ha­ben?«
    »Aber nein, ganz im Ge­gen­teil«, be­teu­er­te der Mar­schall. »Ich bin

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