Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Trümp­fe im Hin­ter­grund zu ha­ben. Ge­hen wir!«
    Wir lan­de­ten auf dem Hub­schrau­ber­deck ei­nes atom­ge­trie­be­nen Eis­bre­chers. Schwer­be­waff­ne­te Män­ner in grün­li­chen Uni­for­men brach­ten uns nach un­ten. Es sah ganz da­nach aus, als wä­ren die Decks des mäch­ti­gen Schif­fes in ein Haupt­quar­tier ver­wan­delt wor­den. Da­für sprach auch die An­we­sen­heit des Al­ten. Nor­ma­ler­wei­se war er nur in den Hoch­bau­ten der GWA zu fin­den.
    Vor ei­nem brei­ten Stahl­schott stan­den wie­der Pos­ten. Der Zi­vi­list in der dunklen Klei­dung hat­te kei­ne Mas­ke über­ge­streift. Der an­de­re Mann trug ei­ne un­se­rer Syn­t­ho­fo­li­en, wor­aus zu schlie­ßen war, daß die Ge­mein­schafts­ar­beit mit der rus­si­schen Ab­wehr schon be­gon­nen hat­te.
    Der Kol­le­ge kon­trol­lier­te un­se­re Er­ken­nungs­mar­ken in den strah­lungs­si­che­ren Etu­is aus Po­tro­nin-Plast. Da­bei hielt er die Rech­te ver­däch­tig na­he in Brust­hö­he. Der Rus­se trug sei­ne Waf­fe dicht un­ter der rech­ten Hüf­te. Er sag­te kei­nen Ton, doch sei­nen Au­gen ent­ging nichts.
    »In Ord­nung, Sir«, mein­te der GWA-Mit­ar­bei­ter. »Tre­ten Sie bit­te ein und war­ten Sie. Der Chef möch­te Sie so­fort spre­chen!«
    Das Schott glitt auf. Wir ka­men in einen kur­z­en Gang, hin­ter dem ei­ne große Ka­bi­ne lag. Es dau­er­te ei­ni­ge Au­gen­bli­cke, bis wir end­gül­tig ein­ge­las­sen wur­den. Beim Be­tre­ten des Raum­es sa­hen wir drei Män­ner. Ei­ner von ih­nen war Ge­ne­ral Re­ling, Chef der Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr. Er trug die schwarz­blaue Uni­form mit dem gold­far­be­nen Sym­bol der GWA, dem Atom­mo­dell.
    Den rus­si­schen Of­fi­zier kann­te ich nicht per­sön­lich, wohl aber von Bil­dern her. Das war nie­mand an­ders als Mar­schall Si­d­jo­row, ver­ant­wort­li­cher Chef der rus­si­schen Raum­fahrt und Mi­nis­ter für so­la­res Pla­nungs­we­sen. Ihm war auch die Raum­ab­wehr-Gar­de un­ter­stellt.
    Der drit­te Mann war Gre­gor Gor­ss­kij, Chef der rus­si­schen Ab­wehr. Das, was un­ser Al­ter für die west­li­che Welt be­deu­te­te, war Gor­ss­kij für den rus­si­schen Os­ten.
    Ich hielt die Luft an, als ich die­sem Drei­mann-Team ge­gen­über­stand. Die­se füh­ren­den Per­sön­lich­kei­ten schie­nen al­ler­lei aus­ge­brü­tet zu ha­ben.
    Wir ver­beug­ten uns knapp. Nur Han­ni­bal mach­te ei­nes sei­ner üb­li­chen Spiel­chen, in­dem er die Män­ner so freund­lich an­grins­te, als hät­te er bei ih­nen als Trau­zeu­ge fun­giert.
    »Sie kom­men spät, HC-9«, fuhr mich der Al­te an.
    Ich wuß­te nicht, ob ich zu­erst auf sei­ne grau­en Haa­re oder auf sei­ne ver­knif­fe­nen Lip­pen se­hen soll­te. Gu­ten Tag hät­te er we­nigs­tens sa­gen kön­nen.
    Gor­ss­kij zeig­te ein an­ge­neh­mes Lä­cheln, das gut zu sei­ner klei­nen, zier­li­chen Fi­gur zu pas­sen schi­en. Wäh­rend un­ser Al­ter an­schei­nend nur Grob­hei­ten kann­te, er­kun­dig­te er sich höf­lich nach un­se­rem Wohl­be­fin­den.
    Re­ling blick­te uns iro­nisch an. Hin­ter sei­ner ge­furch­ten Stirn schie­nen sich die Ge­dan­ken zu über­stür­zen.
    »Neh­men Sie Platz«, sag­te er et­was fried­li­cher. »Füh­len Sie sich ein­satz­be­reit?«
    »Mei­nen Sie mich, Sir?« frag­te ich vor­sich­tig.
    Han­ni­bal hüs­tel­te auf­dring­lich. Plötz­lich schi­en dem Al­ten ein­zu­fal­len, daß wir auch nur Men­schen wa­ren.
    »Könn­te mög­lich sein. Sie wol­len doch hof­fent­lich kei­nen Ur­laub ha­ben?«
    Ich sah seuf­zend aus dem dick­gla­si­gen Bull­au­ge. Rechts von un­se­rem Stand­ort la­gen die Gi­gan­ten mit den He­be­werk­zeu­gen. Das Raum­schiff war nun völ­lig frei.
    Die drei be­deu­ten­den Män­ner schwie­gen. Es herrsch­te ei­ne selt­sam ver­krampf­te Stim­mung. Ich hat­te den Ein­druck, als such­te man fie­ber­haft nach dem rech­ten An­fang.
    Re­ling stand plötz­lich ne­ben mir. Auch sei­ne Bli­cke kon­zen­trier­ten sich auf das rus­si­sche Schiff, das ge­nau in der Mit­te des trop­fen­för­mi­gen Rump­fes ei­ne we­nigs­tens zehn Me­ter durch­mes­sen­de Öff­nung auf­wies. Es sah so aus, als hät­te je­mand mit

Weitere Kostenlose Bücher