Eliteeinheit Luna Port
persönlich mit einem Kurierschiff nach Luna-Port geflogen. Wir wollten alle verfügbaren Hilfsmittel einsetzen, um das Schiff gut auf den Boden zu bringen. Die gesamte Besatzung war unter eigenartigen Umständen erkrankt. Wir mußten mit einem totalen Ausfall rechnen. Sie wissen, daß die fernsteuertechnische Landung eines so schweren Raumschiffes alles andere als einfach ist. Nur deshalb baten wir um die Unterstützung Ihrer Großfunkstation. Die Zusage kam auch innerhalb einer halben Stunde. Als ich auf Luna landete, war die TSCHERKINSKIJ von Ihren Mammutgeräten bereits geortet worden. Wir erhielten die genauen Daten, die im elektronischen Riesengehirn von Kondykty ausgewertet wurden. Die Einbringung des Schiffes erschien danach einfach, zumal unsere Raumstation nach den Manövern ebenfalls Kontakt bekam. Der Kommandant des Schiffes gab über den Gesundheitszustand der Besatzung katastrophale Meldungen durch.«
Damit erzählte er mir keine Neuigkeiten. Auch unsere Marsfahrer waren todkrank zurückgekommen. Er wußte das ebenfalls, was ich an seinen Worten erkannte.
»Auch die amerikanische Besatzung war aktionsunfähig. Das führte zu einer Bruchlandung in Asien. Wenigstens ist Ihr Schiff nicht gewaltsam zerstört worden. Anders war es mit unserer Rakete. Wir hatten sie bereits in der ersten Lande-Ellipse, als plötzlich der Raum aufflammte. Das war alles, was wir direkt beobachten konnten. Die Besatzung gab kein Lebenszeichen mehr. Wir hatten alle Hände voll zu tun, um den Absturz wenigstens so zu mildern, daß die TSCHERKINSKIJ nicht in der dichten Atmosphäre verglühte. Das Triebwerk war beschädigt. Sie schlug schließlich an dieser Stelle ins Packeis. Das ist alles.«
Wir sahen wieder zu dem Wrack hinüber. Was mochte in Wirklichkeit geschehen sein? Das Loch mit den angeschmolzenen Rändern gab mir einige Rätsel auf.
»Sie sollten mir sagen, Gorsskij, was Ihre Leute auf dem Mars gefunden haben«, meinte der Chef.
Der Russe zeigte nur sein ewiges Lächeln, während Marschall Sidjorow plötzlich den schweigsamen Mann spielte. Ich mußte an die Ergebnisse unserer Expedition denken. Schließlich erklärte der Abwehrchef sachlich:
»Wir haben festgestellt, daß der Planet vor langer Zeit von einem intelligenten Volk bewohnt war. Sämtliche Unterlagen sind jedoch vernichtet worden. Wir wissen kaum etwas.«
Ich begann langsam zu verstehen. Unsere Spezialisten hatten sich wahrscheinlich auch ausgeschwiegen, und so zahlten unsere Freunde mit gleicher Münze heim. Ich fand dieses gegenseitige Mißtrauen ungemein bedauerlich, was ich auch offen aussprach.
»Reden Sie keinen Unsinn«, warf der Alte ruhig ein. »Wir ziehen hier am gleichen Strang. Die nächsten Marsexpeditionen werden alle Rätsel lösen. Unsere Besatzung wurde ebenfalls vorzeitig ausgeschaltet. Den wenigen Funksprüchen kann man wirklich nicht viel entnehmen. Außerdem waren wir gezwungen, die Unterlagen unserer Marsrakete zu vernichten. Das haben Sie – wie ich glaube – sogar persönlich getan.«
Die Russen sahen mich zweifelnd an, doch das konnte ich nur bestätigen. Zu den vielen Ungewißheiten kam nun noch der Zweifel zwischen den führenden Männern der beiden Großmächte. Das konnte nicht gut gehen.
»Die Besatzung der TSCHERKINSKIJ hatte alle Forschungsergebnisse bildlich und akustisch festgehalten. Die Mikrofilme und Bänder befanden sich in der Kommandantenkabine, doch sie wurde restlos aufgelöst. Sie lag dicht hinter der klaffenden Öffnung.«
Ich ahnte plötzlich, daß die Leute überhaupt nichts wußten. Der Marschall
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