Eliteeinheit Luna Port
Albara-Senkung durch eine atomare Explosion entstanden ist. Dicke des angelagerten Meteorstaubes bestimmt den Zeitpunkt der Detonation mit 99,999-prozentiger Gewißheit auf 152.000 Jahre irdischer Zeitrechnung.«
Mir wurde fast schwindlig, als ich diese Zahl hörte. Das Gehirn irrte sich nie.
Ich mußte an die Ergebnisse unserer Marsexpedition denken. Auch diese Unterlagen berichteten von so gewaltigen Zeiträumen. Es wurde aber noch interessanter.
»Professor Ruklis erhielt modernste Geländetraktoren und eine fahrbare Kraftstation. Es sollten Ultraschallbohrungen bis zu einer Mindesttiefe von dreitausend Meter vorgenommen werden. Sie sehen die Ausschiffung der Spezialfahrzeuge.«
In der nur flachen, dafür aber gigantischen Senkung stand eine schwere Transportrakete des Mondverbindungsdienstes. Es wurden unförmige Traktoren und bewegliche Mammutmaschinen ausgeschleust. Die Nutzlast war in einem offenen Behälter dicht oberhalb des Triebwerks untergebracht. Das Schiff selbst war eine Konstruktion in Skelettbauweise, da auf dem Trabanten keine hindernde Atmosphäre berücksichtigt werden mußte. Diese Raketen eigneten sich nur zum Flug im absoluten Vakuum.
Das häßliche Ungetüm startete auf einer flammenden Gassäule. Der Geologe wurde sichtbar. Der Stützpunkt wurde aus den Fertigteilen aufgebaut; die atomare Kraftstation an das Energie-Verteilersystem angeschlossen.
»Ruklis Expedition startete mit vierundzwanzig Personen. Darunter Dr. Eilyn Losket.«
Die junge Frau erschien im Bild. Trotz des Raumanzuges war ihre gute Figur klar zu erkennen. Sie mußte ausgesprochen hübsch sein.
Dann blendete der Film abrupt um. Dort, wo eben noch die Station gestanden hatte, klaffte ein glasierter Krater im Boden. Hier und da war noch ein zerlaufener Metallklumpen zu sehen.
Hannibal atmete schwer, als das Gehirn fortfuhr:
»Vier Tage Erdzeit nach dem Absetzen der Expedition wurde ein Jäger der Mondgarde zum Landungsplatz geschickt. Die vereinbarten Funkmeldungen waren ausgeblieben. Das Lager war vernichtet worden. Keine Radioaktivität. Sie sehen das wissenschaftliche Kommando aus Luna-Port.«
Der Film lief weiter. Das Gehirn gab tausend Erklärungen. Übelkeit überkam mich, als ich plötzlich die Überreste von Menschen in Großaufnahme erblickte.
»Die flachen Bodenvertiefungen sind durch thermische Gewalten entstanden. Winzige Niederschlagsfragmente beweisen, daß sowohl Kunststoffe als auch menschliche Gewebeteile vergast wurden. Die drei Leichen konnten nicht identifiziert werden. Der Tod erfolgte mit hundertprozentiger Gewißheit durch Wärmeenergie. Die scharfen Trennränder unterhalb der Gürtellinie deuten auf einen thermisch hochwirksamen Energiestrahl hin. Stellung der Überreste beweist, daß die drei Personen dicht hintereinander gingen und von einem messerscharf schneidenden Hitzestrahl getroffen wurden. Die Wärmeableitung bewirkte das totale Verkohlen der Körperteile.«
Ich fühlte Schweiß in meinen Nacken rinnen. Das waren Bilder, wie ich sie auch auf dem Eisbrecher gesehen hatte.
»Unzweifelhaft die gleichen Waffen«, hörte ich den Chef flüstern. Er schien sehr gelassen zu sein, und das hätte ich als erfahrener GWA-Schatten ebenfalls sein müssen. Ich mußte mich jedoch krampfhaft bemühen, meinen Würgereiz zu unterdrücken. Die Bilder zerrten an meinen Nerven. Sie hatten etwas unglaublich Geheimnisvolles und Drohendes. Diese Menschen waren auf eine unbekannte Art gestorben.
Ich sah den Abtransport und
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