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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Je­den Au­gen­blick tauch­ten neue Über­ra­schun­gen auf. Was moch­te mit dem Be­am­ten des FBI ge­sche­hen sein?
    Au­gen­bli­cke spä­ter kam er. Ein jun­ger, gut­aus­se­hen­der Mann mit ge­pfleg­ten Ma­nie­ren und ehr­li­chen Au­gen. Er ge­hör­te zu den Män­nern, die man gern zum Freund ge­win­nen möch­te. Ich konn­te beim bes­ten Wil­len nicht ver­ste­hen, warum ihn die GWA ver­haf­tet hat­te.
    Wenn er auf Lu­na wirk­lich Ver­stö­ße ge­gen das Ge­setz be­gan­gen hat­te, so ge­hör­te er vor ein Dis­zi­pli­nar­ge­richt der Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei. Wir ga­ben uns mit sol­chen Fäl­len nicht ab.
    Nun, ich hat­te wie­der ein­mal ge­dacht, al­so kam es ganz an­ders.
    Der Leut­nant ver­beug­te sich leicht. Als er un­se­re Mas­ken be­merk­te, husch­te ein Aus­druck des Re­spekts über sei­ne Zü­ge. Auch für ihn wa­ren wir die ge­heim­nis­vol­len Schat­ten, die nie­mand kann­te. Man ver­mu­te­te sie nur, aber dann war es meis­tens zu spät.
    »Hal­lo, Binch­bord, wie geht es Ih­nen?« frag­te der Chef freund­lich.
    Der Mann be­dank­te sich und nahm den an­ge­bo­te­nen Platz an.
    »Ver­zei­hen Sie, aber ist das wie­der ein Ver­hör?« lä­chel­te er. »Sir, ich ha­be mir wirk­lich nichts da­bei ge­dacht, als ich das Päck­chen zur Funk­sta­ti­on brach­te. Ich konn­te doch nicht ah­nen, daß mir Miß, ich mei­ne, daß mir Dr. Ei­lyn Los­ket ei­ne ato­ma­re Spreng­la­dung zur Be­för­de­rung ge­ge­ben hat­te. Die Lo­gik muß Ih­nen doch sa­gen, Sir, daß ich bei der Ex­plo­si­on selbst den Tod ge­fun­den hät­te.«
    Er schüt­tel­te den Kopf. Ich be­gann un­ge­fähr zu ah­nen, was er »ver­bro­chen« hat­te. Wenn sich die Sa­che so ver­hielt, dann war er mehr als harm­los. Mich mach­te nur der Na­me je­ner Geo­lo­gin stut­zig. Sie war die ein­zi­ge Über­le­ben­de der Ru­k­lis-Ex­pe­di­ti­on.
    »Hal­ten Sie die­sen Mann viel­leicht für ver­rückt?«
    Ich zuck­te zu­sam­men, da mich der Chef di­rekt an­ge­spro­chen hat­te.
    »Dann bin ich es auch«, sag­te Han­ni­bal.
    »Al­so nicht, wie?«
    »Kei­nes­wegs, Sir«, be­teu­er­te ich. »Ich kom­me nicht mehr ganz mit.«
    »Dan­ke, Sir«, sag­te der Leut­nant. »Sie sind mein ers­ter Für­spre­cher.«
    Mir war, als fie­le ihm ein Stein vor der See­le. Es war mir fast pein­lich. Schließ­lich war er ein Kol­le­ge.
    »Nun, dann wol­len wir mal se­hen«, sag­te der Chef ge­dehnt, und gleich dar­auf klick­te der Schal­ter an dem selt­sa­men Ge­rät.
    »Ei­gent­lich brauch­te ich gar nicht laut zu spre­chen«, lach­te er grim­mig. »Das Ge­rät ist aber nicht gut ge­nug. Wenn man es ver­voll­komm­net, braucht man nur noch zu den­ken.«
    Ich hielt ihn für schi­zo­phren, bis er die brei­te Mu­schel an die rech­te Schlä­fe setz­te und die Lip­pen vor das Mi­kro­phon brach­te.
    Dann er­klang die Stim­me. Sie war kalt, hart und for­dernd; un­an­ge­nehm und von sug­ge­s­ti­ver Kraft.
    »Leut­nant Binch­bord, Be­fehls­emp­fang. Lä­cheln Sie! Nie­mand darf et­was mer­ken.«
    Durch den Kör­per des FBI-Kol­le­gen ging ein Ruck. To­tal ver­krampft saß er auf sei­nem har­ten Stuhl. Die Au­gen wa­ren plötz­lich we­sen­los.
    »Das Mes­ser auf dem La­b­or­tisch. Ge­hen Sie hin, lang­sam. Neh­men Sie es, und ste­chen Sie da­mit durch Ih­re lin­ke Hand. So­fort.«
    Ich hät­te schrei­en mö­gen, als sich der Mann er­hob. Mit kat­zen­haft ge­schmei­di­gen Schrit­ten ging er auf den La­b­or­tisch zu und griff nach dem Mes­ser mit der schma­len Klin­ge. Dann …
    Ich woll­te nach vorn sprin­gen, um ihn an dem Vor­ha­ben zu hin­dern.
    »Zu­rück!« be­fahl der Al­te.
    Ich ver­hielt mit­ten im Sprung. Plötz­lich ahn­te ich, was mit dem FBI-Leut­nant los war.
    Lang­sam trat ich wie­der zu den war­ten­den Män­nern. Ne­ben dem Leut­nant tauch­ten zwei mas­kier­te Agen­ten der GWA auf. Sie stan­den sprung­be­reit. Die­se Hal­tung kann­te ich aus Tau­sen­den von Übungs­stun­den.
    »Phy­sio­lo­gi­sches Ju­do«, sag­te der Chef un­er­bitt­lich. »Schla­gen Sie fest zu. Auf­pas­sen.«
    Die Kol­le­gen nick­ten. Ich war fas­sungs­los. Die­se Kampf­wei­se war bei un­be­son­ne­ner An­wen­dung töd­lich. Man hat­te uns am Mo­dell des

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