Eliteeinheit Luna Port
wie ein solcher aussah. Nein, nein, denken Sie nicht verkehrt. Ich spreche nicht von einem metabolischen Ungeheuer, das Menschengestalt annehmen kann. Mit den Monstren haben wir hoffentlich nie mehr etwas zu tun. Er ist deshalb kein Mensch mehr, weil man sein persönliches Denken und Handeln beliebig ausschalten kann. Dieser Offizier war auf dem Mond. Wir wissen nicht, wer ihm sein Ich geraubt hat. Das Gerät hier«, er deutete auf die kleine Apparatur, »das Gerät sendet positronische Impulse aus. Keine elektronischen, wohlbemerkt! Irgendwie scheinen diese positiv geladenen Elementarteilchen mit den feinen Strömen eines denkenden Gehirns verwandt zu sein. Unsere theoretischen Physiker haben nachgewiesen, daß telepathische Schwingungen eine gewisse Gleichheit aufweisen. Wichtig ist für sie nur die Tatsache, daß man einen intelligenten Menschen derart beeinflussen und zu Taten zwingen kann, daß er den letzten Funken seiner persönlichen Handlungs- und Gesinnungsfreiheit verliert. Oder würden Sie sich auf einen einfachen Befehl hin die Hand durchstechen, ohne aufzubegehren? Könnten sie zu einer Bestie werden, nur weil ich das anordne? Könnten Sie schlagartig normal werden und die Gegner für Fliegen halten? Das ist doch Wahnsinn!«
»Allerdings!« bestätigte ich rauh. »Es war eine Zumutung, Chef. Was ist mit dem Mann passiert?«
»Passen Sie auf, daß es Ihnen nicht ebenso ergeht. Kommen Sie!«
Er führte uns in den Nebenraum, wo unter einer Kunststoffglocke die zertrennten Teile eines menschlichen Gehirns in einer farblosen Flüssigkeit schwammen.
»Professor!«
Horam erklärte so nüchtern und sachlich, wie ich das von ihm gewöhnt war.
Aus einer Metallschachtel holte er ein kugelförmiges Etwas hervor. Es schien eine schleimige Masse mit hauchdünnen, fadenartigen Auswüchsen zu sein. Es sah aber nur so aus. Als er die Masse zerteilte, wurde darunter ein bläuliches Metall sichtbar.
»Ein positronisches Mikro-Empfangsgerät, das auf seltsame Impulse anspricht«, erklärte der Physiker. »Nach den sorgfältigen Messungen ist der behelfsmäßige Sender konstruiert worden, den Sie gesehen haben.«
»Heißt das, daß der FBI-Mann etwas in seinem Schädel sitzen hat?« fragte ich nervös. »Etwa ein Ding von der Sorte?«
»Ganz recht«, bestätigte Horam ruhig. »Dieses Gehirn gehörte einem Piloten der europäischen Mond-Transportgesellschaft. Ihre Kollegen haben ihn nach sorgfältigen Beobachtungen verhaftet.«
»Sie wollten es tun«, warf der Chef ein. »Es fiel nur ein einziges unbedachtes Wort, und der Pilot wurde zu einem angreifenden Tier. Ein Kollege mußte ihn erschießen.«
»Welches Wort?«
»Operation, sonst nichts. Das scheint einen psychischen Kurzschluß bei den Leuten herbeizuführen, denen man ein solches Instrument ins Gehirn gepflanzt hat. Sie haben es soeben erlebt. Binchbord gab sich nach dem ersten Vorfall völlig normal und wunderte sich über seine verletzte Hand. Dann befahl ich die sofortige Operation, und er wurde wild. Kurz gesagt, HC-9, Menschen werden zu willenlosen Robotern, wenn sie das Ding im Gehirn haben.«
Horam erklärte mir in einem einstündigen Vortrag, daß der winzige positronische Empfänger von lebendem Zellgewebe umschlossen sei. Die Zellkerne wären so eigenartig, wie man sie bei irdischen Lebewesen nirgends antreffen könnte. Das führte zu dem Verdacht, daß die metabolischen Lebewesen der Venus in irgendeiner Form als Drahtzieher anzusehen wären, obwohl man zu der Ansicht gekommen sei, die Einflüge der sogenannten UFOs wären endgültig unterbrochen worden.
Horam zeigte mir am
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