Eliteeinheit Luna Port
Unbegrenzte Vollmachten für Sie. Ich …«
Es dauerte noch etwa drei Stunden, bis er den Befehlsempfang abschloß. In der Zeit erfuhr ich ungefähr hundert wichtige Einzelheiten, aus denen man sich aber noch kein Bild machen konnte. Jedenfalls ging die Sache wieder einmal hart auf hart.
Er gönnte uns anschließend eine fünfstündige Ruhepause. Dann stand die Maschine des Space-Departement auf dem Landedach des B-Blocks.
Es war bereits dunkel geworden. Außer dem Piloten war niemand in der Nähe. Weiter drüben kreisten die Antennen der schweren Radartaster. Das GWA-Hauptquartier hatte sein eigenes Abwehrsystem.
Als wir einsteigen wollten, wurde der Chef noch einmal kurz abberufen. Nach zehn Minuten war er wieder zurück und hielt die neueste psychologische Auswertung des elektronischen Riesenrobots in den Händen.
»Interessant«, murmelte er. »Gar nicht daran gedacht.«
»Was ist denn?« fragte ich ungeduldig.
Das Kurierschiff sollte in drei Stunden starten. Schließlich mußten wir auch noch unsere Ausrüstung verstauen.
Ich trug die Uniform eines Generals der Raumflotte. Sogar das Verdienstkreuz hatten sie mir auf die Brust geheftet. Unter dem breiten Schirm der Dienstmütze wirkte mein Gesicht mehr als abenteuerlich. So stellte sich Klein-Tommy einen Totschläger und Soldatenschinder vor. Ich hatte vor mir selbst Angst bekommen. Nett lachen konnte ich überhaupt nicht mehr. Jede Lippenbewegung wurde zu einem teuflischen Grinsen; mein Triefauge sah aus wie das Sehwerkzeug eines außerirdischen Monstrums.
Wenn die Männer von der Eliteeinheit Luna-Port davor keinen Respekt bekamen, dann wußte ich nicht mehr, womit man sie eigentlich erschüttern konnte.
»Aufpassen, neue Daten«, sagte Reling endlich.
Hannibal wurde immer unruhiger. Er sah laufend auf die Uhr.
»Die Chance, daß Sie von den unbekannten Gegnern als sehr gefährlich angesehen werden, ist auf eine Wahrscheinlichkeit von hundert Prozent angestiegen. Die Russen haben recht verwegen über ihre Agentin durchsickern lassen, daß Sie angeblich gesund vom Mars zurückgekommen sind und unglaubliche Unterlagen mitgebracht haben.«
»Gefällt mir nicht!« flüsterte ich stirnrunzelnd.
»Aber mir. Gorsskij ist ein kleiner Teufel. Er kann denken. Ihre geschiedene Frau hat eben Wind von Ihrer Rückkehr erhalten. Sie mag sehr gute Beziehungen zum amerikanischen Space-Departement haben, dem Sie offiziell unterstehen. Also weiß sie auch, daß ihr Exgatte zum Chef auf Luna-Port ernannt worden ist. Dieses Wissen streut Heike Wulfson jetzt unauffällig zwischen den höheren Offizieren aus. Infolgedessen ist die Information bald überall herum. Da man sie da oben stark umwirbt, werden Sie auf bitterböse Gesichter stoßen!«
Er begann zu lachen. Ich dagegen konnte meinen Unwillen nicht verbergen. Diese Frau ging mir jetzt schon auf die Nerven, obwohl ich sie noch nie gesehen hatte.
»Werden Sie nicht mimosenhaft, Konnat! Es kann Ihnen egal sein, was man über Sie denkt. Handeln Sie genau nach den Anweisungen, dann werden Sie sichergehen.«
»Ja, oder eine Kapsel in den Schädel bekommen«, warf der Kleine ein. »Sie können sich darauf verlassen, daß ich schneller als zuvor schieße. Mit einem solchen Ungeheuer kann ich es nicht aufnehmen. Das sollten Sie einsehen, Chef.«
»Das verlange ich auch nicht«, sagte er ernst. »Klären Sie die gemeingefährliche Sache. Wie, ist mir egal. Geben Sie also ruhig etwas mit Ihrer Marsreise an, Konnat. Sie können sich kaum verraten. Alles, was unsere wahre Expedition entdeckt hat, können Sie in Gesprächen beiläufig in die Waagschale werfen. Es wäre verwunderlich, wenn man
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