Eliteeinheit Luna Port
eines hohen Vorgesetzten sonnen und absolut sicher fühlen. Dazu kamen noch seine zahlreichen Auszeichnungen, die ihm ohnehin Respekt einbrachten.
An meiner Mütze war ziemlich viel Gold. Auf dem Arm hatte ich sogar drei Kometen, und auch die Space-Medaille funkelte daneben. Es gab nur drei Männer in den Staaten, denen diese Auszeichnung verliehen worden war. Seit gestern gehörte ich offiziell dazu.
Kurz vor unserem Abflug hatte ich mich auf dem Fernsehschirm bewundern können. Vorher waren die Filmaufnahmen über die Ordensverleihung angefertigt worden.
Die Leute auf den Nevada-Fields hatten also schon von Generalmajor Robin Tronker gehört. Der Fernsehsprecher hatte geheimnisvolle Andeutungen über den Grund der Auszeichnung gemacht. Die Zuschauer an den TV-Geräten hatten zweifellos den Eindruck gewonnen, dieser General müßte unerhörte Dinge geleistet haben. Der Mars war nicht erwähnt worden, aber zwischen den Worten hatte alles gelegen.
Eine halbe Stunde später hatte der russische Abwehrchef über Visifon angerufen und erregt gefragt, was das zu bedeuten hätte. Unser Alter hatte ihm lächelnd erklärt, Tronker wäre der Mann, der mit dem zweiten US-Schiff den Mars erreicht hätte. Da hatte unser Freund verstanden und heftig fluchend abgeschaltet.
Natürlich glaubte er kein Wort. Wenn unser Geheimnis bei ihm nicht in sicheren Händen war, war ich bereits ein toter Mann. Nun gab es also außer den Kollegen zwei wildfremde Menschen, die man über den Einsatz informiert hatte.
Gregor Gorsskij und Heike Wulfson. Man hatte sie zwangsläufig einweihen müssen.
Ich mußte unwillkürlich daran denken, als die beiden Posten der Hafenabwehr die Hacken zusammenrissen. Sie starrte mich wie ein Gespenst an. Ihr Blick irrte von meinem Gesicht zu den Orden und zurück. Hmm … die Wirkung war in der Tat verblüffend. Wie leicht man doch die Mitmenschen mit einer solchen Blechsammlung beeindruckte.
»Man sollte Hochstapler werden«, flüsterte der Zwerg. »Morgen wäre ich mit drei Millionärinnen verheiratet, wetten?«
Ich lachte unterdrückt. Zu spät dachte ich an mein Gesicht. Aus der kleinen Muskelbewegung wurde ein schauriges Grinsen.
Der junge Oberleutnant fuhr zusammen, als hätte ich ihm auf die Füße getreten.
»Wo ist der Hafenkommandant?« rief ich. »Mein Schiff startet in einer knappen Stunde.«
»Sie werden erwartet, Sir«, antwortete er dienstbeflissen. »Darf ich bitte vorangehen!«
Ich nickte nur. Sogleich schritt er eilig vor mir her.
So hatte ich mir mein Auftreten wirklich nicht vorgestellt. Dabei konnte ich gar nichts dafür!
Hannibal schien sich köstlich zu amüsieren. Fünf Minuten später standen wir vor einem Oberst der Space-Force. Er gab sich betont kameradschaftlich, konnte jedoch einen gewissen Respekt nicht verbergen. Meine Orden verfehlten auch hier nicht ihre Wirkung.
Ansonsten bemühte er sich, nicht zu auffällig in mein Antlitz zu blicken. Ich spürte, daß er liebend gern und teilnahmsvoll nach der Ursache meiner Verletzungen gefragt hätte.
Er bot Getränke und Rauchwaren an. Hannibal hatte es sich in einem Sessel bequem gemacht. Schweigend sah ich auf die gigantischen Basen des Raumhafens. Gelegentlich jagte ein flammender Pfeil in den Nachthimmel. Wenig später ertönte das dumpfe Donnern und Orgeln starker Raketentriebwerke.
»Da oben werden Sie auch bald sein, Sir«, lachte der Oberst. Es fiel ihm entsetzlich schwer, das schleppende Gespräch in Gang zu halten, zumal ich ihm nicht den Gefallen tat, mit einigen Worten hilfreich einzugreifen. Er konnte praktisch nirgends einhaken, bis ihm endlich die Fernsehsendung einfiel.
Er
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