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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­blick­te.
    Der jun­ge Cap­tain, der mit ihr tanz­te, stand er­nüch­tert im Brenn­punkt un­se­rer Bli­cke. Es war plötz­lich so still, daß man das Sum­men der ab­ge­lau­fe­nen Schall­plat­te hör­te.
    Ich be­weg­te mich ruck­haft durch die Tisch­rei­hen. Ich sah nie­mand, und die An­we­sen­den mie­den mei­nen Blick. Die Mas­ke be­gann sich her­vor­ra­gend zu be­wäh­ren.
    »Hei­ke …, wie … wie kommst du nach Lu­na-Port?« frag­te ich schwerat­mend.
    Sie lös­te sich aus den Ar­men des Cap­tains, der mir ei­ne knap pe Ver­beu­gung gönn­te. Sei­ne Bli­cke wa­ren haß­er­füllt.
    »Oh!« war ih­re Ent­geg­nung.
    Sonst nichts; nur die­ses Oh. Es lag al­les drin.
    Mich be­schlich ein noch ei­gen­ar­ti­ge­res Ge­fühl. Die Frau war ei­ne phan­tas­ti­sche Schau­spie­le­rin. Es wur­de höchs­te Zeit, daß sie den Stütz­punkt mit sei­nen zahl­lo­sen Ge­heim­nis­sen ver­ließ.
    »Darf ich vor­stel­len, Sir«, schrie Han­ni­bal be­geis­tert und leicht lal­lend in das pein­li­che Schwei­gen.
    »Mi– Miß Hei­ke Wulf­son, die schöns­te Me­di­zi­ne­rin auf dem Mond und über­haupt im gan­zen – äh – Raum. Miß Wulf­son, das ist Ge­ne­ral …«
    »Dan­ke, schwei­gen Sie ge­fäl­ligst, Pol­gart. Sie sind ja be­trun­ken, Mensch!« fuhr ich ihn an.
    Dann wand­te ich mich an sie.
    »Es freut mich, dich aus­ge­rech­net auf Lu­na zu se­hen. Darf ich Sie, Cap­tain Su­chets, mit mei­ner ge­schie­de­nen Frau be­kannt ma­chen?«
    Ei­ne ex­plo­die­ren­de Bom­be hät­te nicht wir­kungs­vol­ler sein kön­nen. Der jun­ge Mann fuhr zu­sam­men. Rö­te schoß ihm ins Ge­sicht.
    »Ich hät­te dich bei­na­he nicht mehr er­kannt, Ro­bin«, sag­te sie ei­sig in das auf­kom­men­de Mur­meln der Leu­te.
    »Du hast dich et­was ver­än­dert, nicht wahr!«
    Je­der ver­stand den bei­ßen­den Hohn, die Ab­wehr und die Ver­zweif­lung in ih­rer Stim­me. Man brauch­te mich ja nur an­zu­se­hen.
    »Wenn ich Ih­nen be­hilf­lich sein darf, Dok­tor«, sag­te der Cap­tain laut. Ein Blick tiefs­ter Ver­ach­tung traf mich.
    Ich mus­ter­te ihn ge­ring­schät­zig, aber er nahm kei­ne Ver­nunft an.
    »Dan­ke, nein. Bit­te kei­ne Um­stän­de«, lach­te sie ver­krampft. »Ich wuß­te üb­ri­gens von dei­ner Er­nen­nung, Ro­bin. Gra­tu­lie­re zur Be­för­de­rung. Sie scheint dich al­ler­lei ge­kos­tet zu ha­ben. Gibt es auf dem Mars Un­ge­heu­er? Viel­leicht flam­men­spei­en­de Dra­chen?«
    Das war hart; bei­na­he zu hart!
    Je­der sah, daß mei­ne Wun­den von star­ken Ver­bren­nun­gen her­rühr­ten. Das Wört­chen »Mars« ließ Wis­sen­schaft­ler auf­hor­chen und Eli­te­sol­da­ten zu­sam­men­zu­cken. Jetzt war in al­ler Öf­fent­lich­keit aus­ge­spro­chen, was die bei­den Pi­lo­ten bis­her nur als Ge­rücht un­ter die Leu­te ge­bracht hat­ten.
    »Ich darf dich an die Dienst­ge­heim­nis­se er­in­nern«, er­wi­der­te ich ei­sig. »Ich möch­te dich gern al­lein spre­chen, wenn es dein Tanz­part­ner er­laubt.«
    Die Art, wie sie das Haar in den Nacken schleu­der­te, war mehr als ho­heits­voll. Ihr Gang war ge­las­sen. Sie ließ den Of­fi­zier ein­fach ste­hen. Als sie an mir vor­bei­ging, drück­te sie sich mög­lichst dicht an den nächs­ten Tisch. Man sah, daß sie je­de Be­rüh­rung ver­mei­den woll­te.
    Plötz­lich wur­den die Ge­sprä­che wie­der fort­ge­setzt. Ich hat­te mit ei­nem sa­ta­ni­schen Grin­sen in die Run­de ge­blickt. Han­ni­bal ki­cher­te när­risch. Er brach mit­ten im Ton ab und stol­per­te dann zur Bar.
    Sie ging auf einen Tisch im Hin­ter­grund des großen Raum­es zu. Man tat, als sä­he man uns nicht mehr – und doch gab es kein an­de­res The­ma.
    Sie setz­te sich in die mu­schel­för­mi­ge Ni­sche und griff blitz­schnell nach ei­nem Schal­ter.
    Ehe ich saß, zuck­ten rechts und links schon die Re­fle­xe ei­nes sinn­ver­wir­ren­den Licht­spiels auf. Da der Schein re­flek­tiert wur­de, ent­stand der Ein­druck, als wür­de die Ni­sche von ei­ner zu­cken­den Licht­mau­er ab­ge­schlos­sen. Von drau­ßen sah man nur noch schat­ten­haf­te Kon­tu­ren.
    Die Mu­sik­box ver­brei­te­te wie­der ih­ren oh­ren­be­täu­ben­den Lärm. Ei­ne Frau lach­te auf­dring­lich. Ich sah

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