Eliteeinheit Luna Port
innerafrikanischen Republik, Chefarzt der berühmten Kongo-Klinik von Alpha-Urania, der gewaltigen Industriestadt am Mittellauf des Kongo.«
Ja, der Name war mir ein Begriff. Abdil Tarstu war für Afrika das, was für uns Professor Horam bedeutete. Ein großartiger Mediziner.
»Was ist mit ihm?« fragte ich erregt.
»Das wissen wir nicht. Der Hinweis kommt von Ihrem Chef. Einer Ihrer führenden Gehirn-Chirurgen ist der Meinung, daß die Einpflanzung dieser Kapseln nur von einem ganz hervorragenden Kollegen ausgeführt werden könnte. Es gibt auf der Erde nur fünf Leute, die das fertig bringen, ohne den Patienten unter die Erde zu befördern.«
»Unser Chef ist der Sache nachgegangen?«
»Ja, wir aber auch. Der russische Wissenschaftler ist vom Geheimdienst überprüft worden. Harmlos und absolut einwandfrei. Der amerikanische GWA-Spezialist fällt aus. Zwei weitere Professoren sind unauffällig getestet worden. Sie saßen ahnungslos in ihren Kliniken. Nur ein Mann fehlt aus diesem Team einzigartiger Könner, und das ist der Afrikaner Abdil Tarstu.«
Sie schwieg. Ich begann nachzudenken. Das war ein bedeutender Anhaltspunkt!
»Ist man zu der Ansicht gekommen, der Arzt wäre auf dem Mond? Könnte er die Einpflanzungen machen?«
»Wenn es einer könnte, dann er. Jedenfalls ist er verschwunden, und zwar schon vor einigen Monaten. Die Klinik erhielt lediglich ein Schreiben, in dem ei seine Kündigung aussprach. Man ist nicht besonders geschickt vorgegangen, jedenfalls nicht geschickt genug für die Spezialisten der GWA. Ihr Chef, und nebenbei auch der meine, vermuten nun, daß man Professor Tarstu gewaltsam aus Afrika entführt hat. Er könnte der Mann sein, der die Operationen ausführt. Wie gesagt – das ist ein Gedanke Ihres Geheimdienstes.«
Ich hatte die Mitteilung längst als gegeben registriert. Ich wußte aus eigener Erfahrung, wie ungeheuer schwierig ein Eingriff in den kompliziertesten und geheimnisvollsten Mechanismus des Menschen ist. Wenn Horam behauptete, es gäbe auf der Erde nur fünf Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, dann war das so.
»Danke, Kollegin. Sonst noch etwas? Wie bekommen Sie Ihre Nachrichten?«
»Tut mir leid, darf ich nicht sagen. Sie können sich aber darauf verlassen, daß die russische Großfunkstation laufend mit Washington und Moskau in Verbindung steht. Sobald Nachrichten oder Anweisungen für Sie ankommen, werden Sie von mir informiert.«
Natürlich, die Leute hatten auch ihre Geheimnisse. Ich mußte unbedingt unsere Funküberwachung mobilisieren. Vielleicht wurden die Informationen auch durch Boten übermittelt, aber das hielt ich nicht für sehr wahrscheinlich.
Ich erfuhr erst später, daß die Russen auf Ultraschall-Basis arbeiteten. Der Sender mußte dazu allerdings in der Nähe von Luna-Port stehen.
Ich blickte auf die Uhr.
»Schluß mit der Unterredung, Ninoschka. Die fünfzehn Minuten sind um. Sie können mich entweder direkt oder über Polgart erreichen. Gehen Sie zuerst. Spielen Sie die Wütende, und lassen Sie Bemerkungen fallen, aus denen zu entnehmen ist, daß ich dieses Kommando hasse. Ich hätte unbedingt ein besseres Raumschiff zur Erforschung des Mars gewollt. Ich überlasse das Ihrem Geschick.«
Sie stand lächelnd auf. Ihr Händedruck war wie eine Liebkosung.
»Dr. Eilyn Losket ist übrigens hier. Sie sollten sich mit der Geologin unterhalten. Mit mir spricht sie kaum ein Wort.«
»Futterneid?« grinste ich. Sie lachte nur.
»Vielleicht. Immerhin ist sie eine sehr schöne Frau. Sie war während der vergangnen Nachtperiode mit einem kleinen Forschungstrupp draußen. Nahe Punkt 18 ist ein neues Uranlager
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