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Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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stumm in die tief­blau­en Au­gen, die plötz­lich sach­lich und ab­so­lut nüch­tern blick­ten.
    »Wenn ich wirk­lich so ein Ge­sicht hät­te, wä­ren Sie jetzt ei­ne Lei­che«, knurr­te ich. Die Tour war mir doch auf die Ner­ven ge­gan­gen. Letzt­lich steck­te mein eit­les Ich in der Mas­ke.
    »Wie roh, Ge­ne­ral!« hauch­te sie. Das ers­te ech­te Lä­cheln um­spiel­te ih­re Lip­pen.
    »So­weit ha­be ich es noch nicht ge­bracht, wer­te Kol­le­gin«, ent­geg­ne­te ich ver­bind­lich. »Ist die Ni­sche si­cher? Kei­ne Ab­hör­ge­rä­te?«
    »Jetzt ja, vor vier­zehn Ta­gen noch nicht«, be­kann­te sie in ent­waff­nen­der Of­fen­heit. Al­so hat­te das Teu­fels­weib hier ei­ne An­la­ge ge­habt. Toll!
    »Sei­en Sie froh, daß Ihr Chef un­ser Ver­bün­de­ter ist«, lach­te ich. »Na­tür­lich ha­ben Sie auf Lu­na-Port die längs­te Zeit die harm­lo­se Me­di­zi­ne­rin ge­spielt. Wenn un­ser Fall er­le­digt ist, wer­de ich Sie per­sön­lich an die Gren­ze brin­gen. Wie hei­ßen Sie ei­gent­lich?«
    »Wie hei­ßen Sie denn, Kol­le­ge von drü­ben?«
    »Mil­ler.«
    »An­ge­nehm. Ma­ria Ka­ri­na. Mein Fa­mi­li­enna­me ist eben­so ›sel­ten‹ wie der Ih­re.«
    Wir lach­ten. Ich ver­gaß vor­über­ge­hend mein Ge­sicht.
    »Wir ha­ben fünf­zehn Mi­nu­ten Zeit«, sag­te sie und wur­de schlag­ar­tig ernst. »Ihr Auf­tritt war gut, fast zu gut. Ich fürch­te, daß wir Leu­te von der GWA nie­mals er­ken­nen wer­den. Der her­aus­ge­for­der­te Cap­tain trägt sich be­stimmt mit Mord­ge­dan­ken. Pas­sen Sie auf.«
    »Las­sen Sie ihn lau­fen. Er ist nur der Chef ei­ner klei­nen Ra­dar­sta­ti­on. Sie kön­nen von ihm kaum et­was er­fah­ren.«
    »Was kann ich für sei­nen Ei­fer?« sag­te sie un­schulds­voll. »An­sons­ten war es höchs­te Zeit, daß wir uns end­lich sa­hen. Ich ha­be Nach­rich­ten von Ih­rem Chef. Für Sie, über­mit­telt von un­se­rer Zen­tra­le auf dem Süd­pol.«
    Ich muß­te ih­re Weib­lich­keit ver­ges­sen. Für mich durf­te sie nur noch ei­ne Frau sein, wenn an­de­re Leu­te in un­se­rer Nä­he wa­ren. Ich schal­te­te um, und sie lä­chel­te.
    »Scha­de«, mein­te sie lei­se. »Wenn Sie ein­mal Ur­laub ma­chen, könn­ten Sie nach Ta­manss­ka­ja kom­men. Das liegt ge­gen­über der Halb­in­sel von Kertsch, di­rekt an der Stra­ße von Kertsch. Die Pa­läs­te der Krim be­fin­den sich nur we­ni­ge Flug­mi­nu­ten ent­fernt.«
    »Ge­nos­se Gor­ss­kij wird mich als Fla­schen­kor­ken ver­wen­den. Nein, dan­ke. Sie könn­ten aber nach Flo­ri­da kom­men. Rück­flug ga­ran­tiert.«
    Wir lach­ten wie­der. Sie schi­en im­mer neu­gie­ri­ger zu wer­den. Wenn ich an ih­rer Stel­le ge­we­sen wä­re, hät­te mich das wah­re Ge­sicht des frem­den Kol­le­gen auch in­ter­es­siert.
    »Sie ar­bei­ten mit tol­len Me­tho­den. Ich ha­be wirk­lich mei­nen Dok­tor in der Ta­sche, aber die­se Nar­ben hielt ich für echt. Wel­ches Ge­we­be­plas­ma ver­wen­det man da­zu?«
    »Fan­gen Sie nicht so an, Ni­nosch­ka«, droh­te ich scher­zend. »Sie sol­len hier nicht spit­zeln, son­dern Nach­rich­ten über­mit­teln. Was hat un­ser Al­ter zu sa­gen?«
    »Der Ein­griff an dem FBI-Leut­nant war er­folg­reich. Er ist wie­der nor­mal, je­doch noch sehr schwach. Die Re­ak­ti­on der Kap­sel wird an ei­nem Men­schen­af­fen ge­tes­tet. Ei­ne Stö­rung des Emp­fan­ges ist bis jetzt noch nicht mög­lich. Sie sol­len auf­pas­sen.«
    »Gut. Ist das al­les? Sind Sie üb­ri­gens ge­nau in­for­miert? Wis­sen Sie al­les?«
    »Ja, Ih­nen blieb wohl kei­ne an­de­re Wahl«, spöt­tel­te sie. »Ich soll Ih­nen von mei­nem Chef aus­rich­ten, daß wir bei der Er­for­schung der selt­sa­men Al­ba­ra-Sen­kung auch gern da­bei wä­ren.«
    »Ame­ri­ka­nisch-eu­ro­päi­sches Ter­ri­to­ri­um. Kann ich nicht ent­schei­den. Sie woll­ten doch nur wis­sen, wer Ih­re Mars­ra­ke­te ab­ge­schos­sen hat – oder?«
    »Sei­en Sie nicht so hart, Brü­der­chen«, mur­mel­te sie. »Wir wer­den se­hen. Lei­der feh­len mir die Mög­lich­kei­ten. Ken­nen Sie üb­ri­gens einen Pro­fes­sor Ab­dil Tar­stu? Bio­lo­ge, au­ßer­dem ein Meis­ter der Lo­bo­to­mie. An­ge­hö­ri­ger der

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