Eliteeinheit Luna Port
Forschungsexpedition des Geologen nicht angegriffen. Wir wären nie auf die Vermutung gekommen, daß es hier eine getarnte Station geben könnte.
Wer aber hatte das alles angelegt? Das ließ sich auf Luna nicht so leicht feststellen, da das Material keinen Verwitterungen ausgesetzt war. Da halfen praktisch nur radiophysikalische Messungen.
»Unheimlich«, sagte Hannibal über Sprechfunk.
Hinter der Helmscheibe bemerkte ich seine weit geöffneten Augen.
»Gehen Sie weiter, wir haben wenig Zeit«, befahl Major Swist. Nach wie vor standen seine Leute mit schußbereiten Waffen hinter uns.
Wir stapften durch den angelagerten Meteorstaub, der hier überall zu finden war. Die Öffnung wurde größer. Dann tauchte darin etwas auf, das mir einen Entsetzensschrei entlockte.
Es war ein Mensch, wenigstens sah er wie ein solcher aus. Er stand mitten im strahlenden Licht. Sein Körper war nur mit einer leichten Kombination bekleidet. Er trug keinen Raumanzug – und das im freien Raum!
Ich konnte mich beherrschen, da ich eine ähnliche Szene schon einmal erlebt hatte. So etwas brachte nur die metabolische Lebensform des zweiten Planeten fertig. Jeder normale Mensch wäre infolge des fehlenden Außendrucks sofort gestorben, ganz zu schweigen von den mörderischen Temperaturen und der fehlenden Atmosphäre.
Hannibal brüllte. Wieder hielten ihn zwei Mann fest. Major Swist begann zu lachen. Es war sein Mund, aber nicht sein Ich. Die Lippen bewegten sich nicht. Aus ihm sprach der Fremde, das erschreckend Unbekannte und Diabolische.
In dem Augenblick erkannte ich, daß diese telepathisch veranlagten Intelligenzen keine technische Vorrichtung benötigten, um die Kapseln zu aktivieren. Jetzt verstand ich auch die schleimige Gewebeumhüllung der Metallgebilde. Nur über dieses lebende Plasma mit seinen ungewöhnlichen, durch und durch autarken Zellkernen konnte die telepathische Bewußtseinsverbindung aufrechterhalten werden. Es war eine teuflisch geschickte Kombination zwischen Technik und einer artfremden Super-Biologie.
Hannibal wimmerte noch immer. Ich wußte nicht, ob er wirklich nur schauspielerte. Wir hatten mit den angeblich von der Venus stammenden Lebewesen schon einmal zu tun gehabt. Wäre das nicht der Fall und wir nicht so gut informiert gewesen, hätte es jetzt zu einer psychischen Katastrophe kommen müssen.
Ich ahnte plötzlich, daß uns das Fremde in der menschlichen Lebensform zermürben wollte. Jeder klardenkende Raumoffizier mußte die Situation erschreckend und unmöglich finden. Trotzdem stand dort ein Mensch ohne Raumpanzer, ohne Sauerstoffversorgung und ohne Klimaanlage. Es war eine satanische Situation.
Die Seelenlosen rissen uns förmlich an dem Monstrum vorbei. Ich sah es in seiner natürlichen Lebensform; so wie ich es im biologischen Labor der GWA und später im Einsatz gesehen hatte.
Vor mir tauchte die schleimige, wallende Masse des reinen Protoplasmas in seiner ungeheuerlichen Vitalität auf. Es waren Kohlenstoff-Eiweiß-Verbindungen, aber jede Zelle war ein Lebewesen für sich. Sie bildeten Kolonien, die schließlich mit fortschreitendem Wachstum Intelligenz entwickelten. Man hätte die Wesen bei flüchtiger Betrachtung für stupide Einzeller halten können, und doch war die Lebensform unglaublich aktiv. Eine ganz andere Entwicklung der allmächtigen Natur offenbarte sich uns. Lebewesen, die bis zur letzten Zelle nachahmen konnten, was aus grundsätzlichen chemischen Verbindungen bestand. Also auch Menschen.
Das Wesen lächelte. Es hatte herrliche
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