Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eliteeinheit Luna Port

Eliteeinheit Luna Port

Titel: Eliteeinheit Luna Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Zäh­ne.
    Ich drück­te mich an ihm vor­bei und wünsch­te mir sehn­lichst mei­ne Waf­fe. Es dau­er­te lan­ge, bis Ma­jor Swist wie­der ton­los zu la­chen be­gann.
    Han­ni­bal er­faß­te noch schnel­ler die gren­zen­lo­se Ge­fahr. Die­se We­sen wa­ren fä­hi­ge Te­le­pa­then. Sie ver­moch­ten die Im­pul­se ei­nes den­ken­den Ge­hirns zu er­fas­sen.
    Als ich das be­griff, un­ter­drück­te ich den Ge­dan­ken an ei­ne Waf­fe. Ich schal­te­te ab. Pro­fes­sor Ho­ram und die an­de­ren Pa­ra­psy­cho­lo­gen hat­ten uns un­ter­wie­sen, wie man ei­ne geis­ti­ge Sper­re vor­legt.
    Die Zäh­ne des Frem­den wa­ren plötz­lich nicht mehr sicht­bar. Et­was vor­ge­beugt und an­schei­nend maß­los über­rascht, sah er mich aus mensch­li­chen Au­gen an. Es schi­en dem We­sen un­faß­lich zu sein, daß es nicht mehr in mei­ne Ge­dan­ken­welt ein­drin­gen konn­te.
    Han­ni­bal grins­te, sprach je­doch kei­nen Ton. Es wä­re auch ver­wun­der­lich ge­we­sen, wenn er nicht ver­stan­den hät­te.
    »Was ist mit Ih­nen? Spre­chen Sie! Schnell!« er­tön­te Swist’s Stim­me aus un­se­ren Helm­laut­spre­chern. »Sie den­ken nicht. Warum? Wie­so? Was ha­ben Sie ge­macht?«
    »Was soll der Blöd­sinn? Er­klä­ren Sie so­fort, was das al­les be­deu­ten soll? Han­delt es sich um einen ver­klei­de­ten Ro­bo­ter? Ich wür­de hier oh­ne Pan­zer ex­plo­die­ren und Blut spu­cken. Was ist das? Wol­len Sie mich er­schre­cken, Sie Narr?«
    Der Ma­jor stand se­kun­den­lang be­we­gungs­los. Dann schi­en der Frem­de ein­ge­se­hen zu ha­ben, daß mit uns et­was nicht stimm­te. Er wur­de has­ti­ger in sei­nen Be­we­gun­gen und schritt schnell durch die Rie­sen­hal­le.
    Als hin­ter uns die Dop­pel­schleu­sen zu­sam­meng­lit­ten und sich schließ­lich druck- und luft­dicht schlos­sen, sah ich es.
    Da lag das ge­wal­ti­ge, schei­ben­för­mi­ge Raum­schiff mit den ty­pi­schen Ro­tor­krän­zen am Ring­wulst. Dar­über die selt­sa­me Kup­pel auf dem Mit­tel­punkt der Schei­be.
    Es ruh­te auf ei­nem breit­ge­la­ger­ten Fahr­ge­stell. Rä­der oder Ku­fen wur­den durch Ku­geln er­setzt. Ei­ne fla­che Ebe­ne hat­te sich aus dem Tel­ler­rumpf her­vor­ge­scho­ben. Dort stand jetzt der Frem­de.
    In der Rie­sen­hal­le lag plötz­lich das Heu­len ein­drin­gen­der Luft­mas­sen. Sie stell­ten den Druck­aus­gleich her. Je dich­ter die künst­li­che At­mo­sphä­re wur­de, de­sto lau­ter wur­de auch das Ge­räusch.
    Sie nah­men mir den Helm vom Kopf.
    Dann wur­den wir an­ge­wie­sen, die Raum­an­zü­ge ab­zu­le­gen. Han­ni­bal be­gann ver­hal­ten zu lä­cheln. Auch ich be­ru­hig­te mich. So sah die Sa­che schon viel bes­ser aus.
    Ich war­te­te kei­ne Se­kun­de län­ger, son­dern be­gann so­fort mit der Sen­dung an TS-19. Noch be­stand die Aus­sicht, daß die Funk­zei­chen die De­cke durch­drin­gen konn­ten. Wenn es tiefer nach un­ten ge­hen soll­te, konn­te die Ver­bin­dung er­schwert wer­den oder voll­stän­dig ab­rei­ßen.
    Ich spiel­te den Über­le­ge­nen. Bei­de Hän­de hat­te ich in die Ta­schen der Kom­bi­na­ti­on ge­steckt. Die Fin­ger­spit­zen der rech­ten Hand tipp­ten un­merk­lich auf die Mi­kro­tas­te.
    Mei­ne Be­glei­ter ver­hiel­ten sich ru­hig. Nur Han­ni­bal gab sich nicht so ge­las­sen. Er lenk­te die Auf­merk­sam­keit auf sich. Ich be­en­de­te mei­ne Sen­dung. TS-19 wuß­te nun ge­nau, was er zu un­ter­neh­men hat­te.
    Nun muß­te schon der SUK-Funk spie­len und die drei schwe­ren Raum­kreu­zer an­spre­chen, die mit dem Ein­satz­kom­man­do der mi­li­tä­ri­schen GWA auf ei­ner wei­ten Kreis­bahn zwi­schen Er­de und Mond im Raum stan­den. Un­zwei­fel­haft flamm­ten jetzt die Trieb­wer­ke auf. Drei schnel­le Phan­to­me ras­ten auf Lu­na zu.
    Zwei da­von soll­ten laut Be­fehl auf Lu­na-Port lan­den, da ich mit Un­ru­hen un­ter den be­ein­fluß­ten Sol­da­ten und Zi­vi­lis­ten rech­ne­te. Die an­de­re Schiffs­be­sat­zung wür­de bei TS-19 nie­der­ge­hen und dort auf mein letz­tes Zei­chen war­ten.
    Noch war es nicht so­weit. Noch wuß­te ich nicht, wie die Sa­che ei­gent­lich lief. Es war ein Spiel mit dem Feu­er und dem Grau­en.
    Han­ni­bal

Weitere Kostenlose Bücher