Eliteeinheit Luna Port
bestürzende Neuigkeit an TS-19 durch. Es war mir gleichgültig, ob ein General die rechte Hand in der Tasche haben durfte oder nicht.
Das Mikrogerät war nur als Sender zu verwenden. Ich wußte nicht, ob TS-19 die Nachricht klar empfangen konnte. Das war immer unsere Sorge.
»… russische Abwehr noch nicht benachrichtigen. Könnte zu Komplikationen führen. Ich muß weiterhin unerkannt bleiben. Es soll angenommen werden, der GWA-Major wäre ausgeschaltet worden. Leiche sofort anfordern, um Eindruck zu verstärken. HC-9. Ende.«
»Den Kerl würde ich umbringen«, flüsterte Hannibal, als das Schiff vor uns auftauchte.
»Keine Sorge. Überlaß alles Gregor Gorsskij. Was denkst du wohl, wie schnell die zuschlagen! Der Attentäter wird nicht geschont. Ruhe jetzt!«
Der Hochdruckschlauch wurde enger. Ich mußte mich bücken, als ich zum Luk hinaufkletterte. Es war ein Transporter in unverkleideter Skelettbauweise.
Alles nur offene Streben, darüber das Triebwerk und nochmals darüber zwei Kugelbehälter. Der untere diente als Laderaum, der obere als Gemeinschaftskabine. Bequem waren diese Flugkörper nicht, aber sie waren in der Leistung hervorragend.
Major Swist stand in der engen Luftschleuse. Er meldete seine zehn Soldaten klar. Professor Elradis und Eilyn waren auch schon da.
Das Außenluk der Schleuse schloß sich. Die Luft wurde aus dem Druckschlauch gepumpt. Anschließend fiel er ab und wurde eingezogen.
Wir legten uns auf die Andrucklager. Der Bildschirm der Außenbeobachtung flammte auf. Die Albara-Senkung war knapp achtzig Kilometer entfernt, für den Funkverkehr aber zu weit. Hier machte sich der nahe Horizont des kleinen Himmelskörpers unangenehm bemerkbar.
Das thermische Atomtriebwerk begann zu tosen.
Die vom Ato-Meiler hocherhitzten Wasserstoffgase tobten aus den Düsen. Der unförmige Transporter ruckte mit 2 g an. Er stieg senkrecht, bis das Triebwerk verstummte und der Steuerrobot einige Richtungsstöße aus den Schwenkdüsen ausstieß. Wir beschrieben eine weite Parabel und fielen praktisch über die Oberfläche hinweg. Erst dicht vor dem Ziel, noch in dreißig Kilometer Höhe, wurde der Transporter mit dem Heck gegen die Fallrichtung gedreht. Fünf Kilometer über dem Boden begann wieder das Triebwerk zu orgeln.
Ich sah die weißen Gasstrahlen auf dem Bildschirm. Unter uns lag die riesige Albara-Senkung, die nach der Ansicht unserer Fachleute durch eine atomare Explosion entstanden war. Aus großer Höhe sah man sie kaum, da sie zu flach war. Sie wirkte wie eine gewaltige Schüssel ohne sonderlich hohe Ränder.
Der Andruck der Verzögerungskräfte preßte mich auf das Konturlager. Der Bildschirm zeigte plötzlich flackernde Bilder. Die mechanische Stimme des Robot-Kontrollgerätes ertönte:
»Transistorschaden im Schirmsystem. Transistorschaden. Ich schalte ab.«
Auch das noch. Diese Dinger hatten doch alle Augenblicke einen neuen Defekt. Die oft harten Landungen dieser Transporter schienen den Geräten nicht gut zu bekommen.
Das Triebwerk arbeitete einwandfrei. Ich konnte das dumpfe Brausen gut hören. Auch die Schwingungen der Zelle wurden weitergeleitet.
Der Andruck stieg rapide an, fiel fast ganz zurück, und dann preßte es mich erneut auf das Konturlager.
Die Piloten mußten die Landung einfach nicht geschafft haben. Sie waren zweifellos nochmals nach oben gegangen.
Schließlich klappte es doch. Wir setzten verhältnismäßig weich auf. Hannibal kletterte fluchend von seinem Lager. Auch ich ließ meine Verärgerung erkennen.
Major Swist bat um Entschuldigung. Die Senke hätte gefährliche Querrisse, so daß die Piloten wohl
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