Eliteeinheit Luna Port
Fremde lauerte.
»Ich weiß nicht. War besinnungslos. Das Rückgrat war fast durchbrochen.«
Ich begann zu schwitzen bei dieser idiotischen Erklärung. Der Wissenschaftler schien plötzlich ein anderer Mensch zu sein. Er schluckte dauernd und hatte anscheinend Mühe, seine Heiterkeit zu verbergen. Nun … für einen solchen Mann waren unsere »Verletzungen« auch nicht bestimmt gewesen. Das hätte unser Professor Horam jetzt sehen müssen. Wahrscheinlich hätte er sich die Haare gerauft.
Zehn Minuten später hatte der Mediziner erklärt, warum auch Hannibal nicht auf Telepathie reagieren konnte. Anschließend kam der Clou:
»Das schließt aber einen tiefen Hypnoseblock nicht aus. Das menschliche Gehirn wird unter allen Umständen darauf reagieren. Soll ich anfangen?«
Der Fremde nickte. Die Wachen sahen unruhig auf die Uhr.
»Gut. Wenn es so ist, beginnen Sie. Die Männer haben alles zu vergessen. Den Befehl geben, daß der General seine Anweisungen widerruft und in sechsunddreißig Stunden nochmals hier erscheint. Mit der gleichen Begleitmannschaft! Suggerieren, daß er erst im Transporter wieder aufwacht. Er hat die Senke inspiziert und alles in bester Ordnung gefunden. Arbeiten Sie schnell.«
Hannibal kam zuerst an die Reihe. Er blieb auf dem gleichen Stuhl, nur verschwand sein Schädel unter einer anderen Metallhaube. Diese Geräte kannte ich. Auch wir benutzten den Hypnator bei besonderen Fällen. Die mechanische Blockhypnose war absolut willensbezwingend.
Der Kleine verhielt sich sehr geschickt und murmelte dumpf die Befehle nach. Dann stand er teilnahmslos und mit leeren Augen neben den Wachen, während ich mich der Prozedur unterziehen mußte.
Es ging alles glatt, beinahe zu glatt. Der Professor war zweifellos auf unserer Seite. Als er mir aus dem Metallstuhl half, raunte er kaum hörbar:
»Kommen Sie bald. Ich weiß alles. Kommen Sie bald.«
Die Männer der Wache unterhielten sich laut. Der Fremde starrte eindringlich auf Hannibal. Er schien noch einen letzten Versuch zu machen, aber er konnte die Sperre nicht durchdringen.
Da flüsterte ich zurück:
»Professor, wir müssen eine Minute lang unbeobachtet sein. Besser zwei. Wir brauchen unsere Waffen.«
Augenblicke später ordnete der Wissenschaftler fünf Minuten strengster Ruhe für uns an.
Nun, ein Mann wie Abdil Tarstu mußte wissen, wie er sich einigermaßen gegen den Raub seiner geheimsten Gedanken schützen konnte.
Er erklärte die notwendige Ruhe mit unseren Verletzungen und der Anstrengung durch die Blockhypnose.
Es klappte, aber ich wurde langsam unruhig. Wenn die draußen losschlugen!
Wir kamen in einen kleinen Nebenraum. Die Tür hatte sich noch nicht geschlossen, da setzten wir alles auf eine Karte.
Die getarnten Magnetverschlüsse schnappten auf. Hinter dem Material der Kombinationen kamen die Waffenteile und die biegsamen Magazine zum Vorschein. Wir setzten sie mit fliegenden Händen zusammen, luden durch und sicherten. In den Magazinen waren je zwölf Spreng- und Thermonital-Geschosse.
Mehr konnten wir nicht tun. Die Waffen verschwanden unter den Brustausschnitten, die wir blitzartig öffnen konnten. Es war nicht anzunehmen, daß man uns jetzt noch untersuchen würde.
Die wenigen Augenblicke waren rasch vergangen. Fünf Minuten später saßen wir wieder in dem seltsamen Gefährt, das mit uns zur Riesenschleuse raste.
Die Zeit drängte. Immer wieder sahen sie auf die Uhr, die nach unserem Zeitsystem eingestellt war.
In der Halle standen noch immer unsere offiziellen Begleiter. Mit Major Swist elf Mann sowie die Wissenschaftler. Als der Fremde auftauchte, gerieten sie plötzlich
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