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Ellas geheime Traeume 1&2

Ellas geheime Traeume 1&2

Titel: Ellas geheime Traeume 1&2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurelia Oscuro
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Gegenwart, und sie setzte sich kerzengerade auf, um seinen Erläuterungen zu lauschen.
    „Ist Ihnen der Name ‚Gerald Wagner’ ein Begriff?“
    Ella nickte, handelte es sich bei Herrn Wagner doch um einen langjährigen Kunden von Infinity Design. Wagner war der Besitzer des ‚Freizeitcenters’ im benachbarten Wolkenwedel – und ein guter Freund ihres Chefs Bruno Hellmann. Mehr als einmal hatte der unattraktive, glatzköpfige Mittsechziger anzügliche Sprüche auf Ella abgeschossen, die im Konferenzraum oder in Hellmanns Büro den Kaffee servierte. Hätte sie den Mut gehabt und wäre sie weniger abhängig von ihrer Anstellung bei Infinity gewesen, so hätte sie diesem schmierigen Typen gern die Meinung gesagt.
    „Lancefield und Wagner sind seit Jahren erbitterte Konkurrenten. Ihre Freizeiteinrichtungen verfügen über eine nahezu identische Ausstattung, ihre Zielgruppe ist dieselbe. Da ist es naheliegend, sich interne Informationen beschaffen zu wollen, um finanzielle Vorteile herauszuschlagen. Bei den Personen auf dieser Liste“ – er schob ihr ein Blatt Papier hin – „handelt es sich um Kontaktpersonen Lancefields. Wir haben sie von einem Kontaktmann erhalten, der ebenfalls auf der Liste steht – und sie war auch unser Grund, uns an Sie zu wenden.“
    Moleski tippte mit dem Finger auf einen mit neongelbem Textmarker eingekreisten Namen. Elida Wilkens.
    Er sah sie ernst an, während er fortfuhr: „Das war auch der Grund, warum wir sie verdächtigt haben, Bescheid zu wissen. Inzwischen bin ich allerdings davon überzeugt, dass das nicht der Fall ist.“
    Langsam schüttelte Ella den Kopf; Moleskis Erklärungen versetzten ihrem Herzen einen Stich, obwohl sie angenommen hatte, dass nichts mehr sie treffen könne. Ihre langjährige Arbeit bei Infinity war also der Grund, warum Alan gerade für sie – eine unbedeutende und relativ unscheinbare Sekretärin – solch einen Aufwand betrieben hatte. Dass nicht nur sein Eroberungsdrang oder gar Verliebtheit der Grund gewesen war, war ihr schon vorher klar gewesen. Aber dieser Grund für all seine Aufmerksamkeit war dann doch so furchtbar logisch und kalkuliert, dass es ihr beim Nachdenken die Kehle zuschnürte.
    „Ich möchte Sie bitten, Herrn Lancefield nur so viele Informationen zu geben, wie es Ihnen für Ihre eigene Sicherheit notwendig erscheint.“
    Ella räusperte sich; ihr Mund war trocken. „Ich – ich weiß sowieso nichts.“ Und das stimmte. Die paar Fetzen, die sie von den Gesprächen zwischen Hellmann und Wagner aufgeschnappt hatte, hatten zumeist mit Werbemaßnahmen für das ‚Freizeitcenter’ zu tun gehabt – oder aber Wagner hatte obszöne Äußerungen über Ellas Körperbau abgegeben, die Hellmann mit einem abstoßenden Lachen quittiert hatte.
    „Umso besser.“ Moleski erhob sich, um anzudeuten, dass das Gespräch beendet war. Ella tat es ihm nach. Unsicher folgte sie ihm zur Tür.
    „Wann also werden Sie Alan Lancefield wiedersehen?“ fragte er noch einmal und rieb sich ein wenig geistesabwesend seinen leichten Bierbauch.
    Am liebsten niemals.
    „Wie es aussieht am Sonntagabend. Ich werde ihm heute Abend noch mitteilen, dass… dass ich ihn sehen möchte “, erwiderte sie, bevor sie benommen Moleskis ausgestreckte Hand ergriff und sie schüttelte.
    „Gut“, sagte er freundlich und fügte noch hinzu: „Sie brauchen keine Angst zu haben, solange Sie sich besonnen und vorsichtig verhalten. Wir sind in Ihrer Nähe.“
    Lieber Alan,
    begann Ella am Abend ihre E-Mail,
    bitte entschuldige meine unüberlegten Worte von gestern Abend. Ich habe die ganze Nacht wach gelegen und darüber nachgedacht. Deine Aktion mit den Drogen ging mir eindeutig zu weit - das heißt jedoch nicht, dass ich unser Spiel nicht weiterspielen möchte. Lass uns übermorgen am Heringssee noch einmal über alles sprechen. Ich vermisse dich...
    Ella
    Sie kaute auf einem ihrer zahlreichen Bleistifte herum, las mit geistesabwesendem Blick den Aufdruck ‚Stärke HB‘ und überlegte, ob ihr Text übertrieben klang, bevor sie ihn schließlich kurz entschlossen abschickte. Dabei schloss sie die Augen, um es sich nicht anders zu überlegen. Ella hatte ein flaues Gefühl im Magen, das sich noch verstärkte während sie in den folgenden Minuten unruhig durch ihre Wohnung lief und auf Alans Antwort wartete. Sie fragte sich, ob er sich nicht über ihren plötzlichen Sinneswandel wundern und misstrauisch werden würde; zugleich hoffte sie insgeheim auf eine Abfuhr und bereute,

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