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Ellas geheime Traeume 1&2

Ellas geheime Traeume 1&2

Titel: Ellas geheime Traeume 1&2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurelia Oscuro
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und obwohl sich diese abwandte, als sei nichts Ungewöhnliches geschehen, ahnte sie, dass die Sache ein Nachspiel haben würde.
    „Sag mal, Rico“, sagte Simi am Nachmittag desselben Tages zu ihrem Bruder, „was ist eigentlich mit Ella Bella los?“
    Die Geschwister saßen auf dem Sofa im großen Wohnzimmer der Familie Alessi, sahen fern und aßen gemeinsam zu Mittag. Es war ein Ritual, das sie bereits seit ihrer gemeinsamen Kindheit pflegten und das sie, sehr zum Unmut von Mamma Alessi , die der Meinung war, dass man sich a cena an den Esstisch setzen solle, immer beibehalten hatten.
    „Wieso fragst du?“ Federico bemühte sich, den Ahnungslosen zu spielen, bekam dabei jedoch einen derart heißen Kopf, dass es nicht übersehbar war.
    „Frau Schweiß enborn hat vorhin sehr seltsame Andeutungen gemacht, von wegen ‚es seien Diebe im Haus unterwegs’. Dabei hat sie so eindeutig zu Ellas Büro hinübergeschaut, dass ich den Eindruck hatte, sie will eine Verbindung herstellen… na ja, das kann auch Quatsch sein...“ Aufmerksam betrachtete sie ihren großen Bruder, der nicht zu wissen schien, was er mit seinen Händen anfangen sollte. Er weiß etwas, dachte sie, und wieder einmal war die für sie typische Neugierde voll entflammt. „Rico“. Sie betonte beide Silben, wie sie es schon immer getan hatte, wenn sie ihren Kopf ihm gegenüber durchsetzen wollte.
    Er hob die Augen, in denen Besorgnis zu lesen war, und in dem Moment wusste sie, dass sie gewonnen hatte.
    „Sie war in Hellmanns Büro“, sagte er. „Sie meinte es sei sehr wichtig und bat mich, ihn abzulenken.“
    Einen Moment lang herrschte Stille, bevor Simi versöhnlicher fortfuhr: „Ich mache mir Sorgen um Ella. Weißt du, ich habe sie in letzter Zeit echt lieb gewonnen, und ich befürchte, dass sie in irgendwelche Schwierigkeiten verwickelt ist…“ Sie erzählte ihrem Bruder von den großen Mengen teurer Designerkleidung, die sie in Ellas Schlafzimmer gesehen hatte.
    „Na ja“, wiegelte er ab, „die Sachen könnte ihr ja auch der Rosenkavalier geschenkt haben, der ihr den Strauß in die Firma geschickt hat.“
    Simi stimmte zu und sagte dann: „Irgendwie glaube ich, dass eben dieser ‚Kavalier’ die Ursache für Ellas Sorgen ist. Weißt du noch, wie sie reagiert hat, als du ihr den Strauß überreicht hast?“ Federico nickte und sie sah ihm an, dass er jene Sekunden in der Cafeteria, in denen Ella aufgesprungen und völlig aufgelöst nach Hause gegangen war, nicht vergessen hatte.
    „Wir sollten unsere Augen offen halten. Und vielleicht kannst du ja morgen noch mal mit ihr reden, wenn ihr euch trefft?“
    „Das werde ich“, erwiderte Federico. „Ich weiß noch nicht genau wie, aber ich werde es versuchen.“ In seinem Gesicht standen Besorgnis und Anteilnahme. Simi hatte ihren Bruder so noch nie gesehen; die ganze Sache schien ihn sehr mitzunehmen, und sie nahm sich vor, alles daran zu setzen, ihn und Ella zu einem Happy End zu führen.
     

-5-
    Zufrieden legte Alan Lancefield den Hörer auf und lehnte sich in seinem Chefsessel in dem gläsernen Büro, das ihm einen Blick über den gesamten ‚Sportpark’ gewährte, zurück. Ella hatte ihm soeben berichtet, dass sie Wagners Unterlagen in Hellmanns Büro gefunden und sie an sich genommen hatte. Braves Mädchen, hatte er gedacht und sich vorgenommen, sich bei ihrem nächsten Treffen von seiner besten Seite zu zeigen. Obwohl sie bei ihrem letzten Rendezvous mit ihm geschlafen hatte, war ihm die Veränderung in ihrem Verhalten nicht entgangen. Der Respekt, den sie anfangs vor seiner Autorität als reicher Geschäftsmann gehabt hatte, war offensichtlich einem realistischeren Blick auf ihn gewichen. Sicher, das Motorboot hatte sie beeindruckt; dennoch hatte er gespürt, dass er, sofern er sie als seine Spionin einspannen wollte, mehr von sich würde preisgeben müssen. Wirf dem Hündchen einen Brocken hin, damit es Vertrauen fasst und auf den nächsten Brocken wartet.
    Alan hatte gar nicht vorgehabt, Ella tatsächlich etwas aus seinem Leben zu erzählen, aber die Erinnerungen waren aus ihm herausgesprudelt. Er hatte gespürt, dass sie, anders als die verwöhnten reichen Dinger, mit denen er sonst zu tun hatte, seine Erlebnisse nachvollziehen konnte – und das hatte ihn in einem kurzen Moment der Schwäche dazu veranlasst, mehr als nur einen Brocken fallen zu lassen. Dieser Kontrollverlust bereitete ihm mehr Kopfzerbrechen als er sich eingestehen wollte; seit seiner Kindheit hatte er

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