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Ellin

Ellin

Titel: Ellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Millman
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floh, bevor sie meiner habhaft werden konnte«, erklärte Ellin. »Sie hat dich angelogen und benutzt.« Kylian erbleichte.
    Fortas runzelte unwillig die Stirn. »Wer seid Ihr? Wie könnt Ihr es wagen, einfach so den Thron der Götter zu stürmen?«
    Ellin verneigte sich. »Verzeiht mein dreistes Eindringen, großer Herrscher, doch ich habe eine dringende Nachricht.«
    »Und die wäre?« Fortas wirkte überaus ungehalten.
    Der Leibwächter löste seinen Säbel von Kylians Hals, bog mit Hilfe eines zweiten Wächters seine Arme auf den Rücken und zwang ihn in die Knie. Kylian keuchte vor Schmerz.
    »Kylian ist das Opfer einer Intrige und Eure Schwester plant Euren Sturz«, stieß Ellin hastig hervor. »Dafür hat sie sogar unsterbliche Wesen ausgesandt, die Euch töten sollen.«
    Fortas schob sich an dem gebeugten Kylian vorbei und trat auf sie zu. Seine Neugier war geweckt. »Und wer seid Ihr, dass Ihr glaubt, mir eine Nachricht wie diese überbringen zu müssen?«
    Ellin sank auf die Knie. »Mein Name ist Ellin Rhywallon. Ich stand im Dienste der Herrscherin und habe zufällig von ihrem Komplott gegen Euch erfahren.«
    Fortas strich seine Haare zurück. »Wieso sollte ich Euch Glauben schenken? Ich kenne Euch nicht. Ihr seid keine Bürgerin meines Landes. Warum solltet Ihr mich warnen?«
    »Ich tue es für Kylian und weil ich Euch für einen gerechten Herrscher halte. Und ich habe Zeugen. Sie warten am Fuße des Turms, um meine Aussage zu bestätigen.«
    »Mein Herr …«, warf Kylian ein.
    Fortas hob seine Hand. »Schweigt still. Ihr hattet Eure Chance.« Er deutete auf Ellin. »Ihr kommt mit mir und berichtet mir alles, was Ihr wisst.« Energisch schob er sich an Ellin vorbei und begann, den Turm hinabzusteigen. Ellin folgte ihm. Auch Kylian wurde von den Wächtern nach unten gezerrt.
    Am Fuße des Turms hielt der Herrscher inne und betrachtete Nuelia, Jesh und Yasu. Seine Augen verweilten bei der Sklavin. »Wer bist du?«
    Yasu verneigte sich. »Mein Name ist Yasu, Herr.«
    Fortas runzelte die Stirn. »Ich erinnere mich an dich. Du warst ein Geschenk an meine Schwester. Was tust du hier?«
    Yasu schien unter seinem strengen Blick förmlich zu schrumpfen, mit hängenden Schultern, wie ein schuldbewusstes Kind, stand sie da und starrte zu Boden.
    »Ich werde Euch alles erklären«, warf Ellin ein.
    Fortas’ Gesicht verdüsterte sich, mürrisch winkte er mehrere Wächter heran und befahl ihnen, die Gruppe in den Palast zu geleiten. Die Leibwachen ließen Kylian los und stießen ihn an Ellins Seite.
    »Wie ist dir gelungen, zu fliehen?«, flüsterte er. »Und was ist mit deinem Gesicht geschehen?«
    Unwillkürlich griff Ellin sich an die geschundene Nase. »Es sieht schlimmer aus, als es ist. Ich floh, nachdem ich zufällig beobachtet habe, wie Lord Wolfhard nach Huanaco kam, noch bevor irgendjemand wusste, was er wollte. Nosara hat dich nur glauben lassen, ich wäre in ihrer Hand, um dich gefügig zu machen.«
    Eine Zornesfalte erschien auf seiner Stirn. »Diese verlogene Schlange«, zischte er. »Wie hast du mich gefunden?«
    »Das war eine glückliche Fügung. Nuelia und Jesh sind Yasu begegnet, als sie das Gefängnis verließ, indem ich saß. Sie haben mich befreit und mir alles erzählt.«
    »Du warst im Gefängnis ?«
    Beschämt blickte Ellin zur Seite. »Ja, das ist auch der Grund für mein entstelltes Gesicht. Doch davon erzähle ich dir später.«
    Sie passierten den Brunnen und näherten sich dem Palast.
    »Warum ist Yasu bei euch?«
    »Yasu ist mit mir zusammen geflohen. Wir sind nach Kismahelia gereist, um mit einem Schiff nach Tuipan zu fahren.«
    »Nach Tuipan? Ich war überzeugt davon, dass du dich in Nosaras Hand befindest und stattdessen wanderst du in Begleitung einer Sklavin umher.« Er griff nach ihrer Hand und drückte sie. »Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist.«
    Mittlerweile hatten sie die Tür zum Palast durchschritten. Die Wachen führten sie in den Keller. Bevor sie die Treppen in das düstere Gemäuer hinab stiegen, hielt Fortas inne und musterte sie einem nach dem anderen. »Bis ich weiß, was geschehen ist, seid Ihr meine Gefangenen. Solltet Ihr in der Lage sein, mich von Euren ehrlichen Absichten zu überzeugen, erhaltet Ihr selbstverständlich Eure Freiheit zurück … irgendwann.« Er wandte sich um und rauschte davon.
    Die Wachen sperrten sie in zwei gegenüberliegende Zellen. Ellin, Yasu und Nuelia teilten sich eine Zelle. Blattgrassäcke dienten als Schlafgelegenheit und

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