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Ellin

Ellin

Titel: Ellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Millman
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sie brutal an die Oberfläche geschleudert wurde.
    »Wer wird denn hier schlafen«, hörte sie Lord Wolfhards Stimme. »Aufwachen, hübsches Kind, wir haben viel vor heute Nacht.«
    Sie hielt die Augen geschlossen, doch ihre Sinne verharrten dicht unter der Oberfläche. Ihr Kopf flog herum, als Lord Wolfhard sie hart ins Gesicht schlug. Sie spürte es kaum.
    »Sieh mich an!«, befahl er.
    Sie zwang sich, die Augen zu öffnen. Das Kind folgte ihr, wartete. Lord Wolfhards Gesicht schwamm direkt über ihrem. Eine schwarze Wolke hüllte ihn ein, in der rote Flecken tanzten wie verspritztes Blut.
    »Na also, wer sagt’s denn. Nichts ist besser als eine gute, alte Ohrfeige, nicht wahr?«
    Seine Hand schloss sich um ihre Kehle. Die schwarze Wolke kroch in ihr Gesicht, raubte ihr den Atem. Der Blutdurst hatte ihn fest im Griff. »Willkommen zu Hause, Ellin.«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem wölfischen Grinsen. Langsam, ganz langsam drückte er ihre Kehle zu. Sie rang nach Luft und begann zu zappeln. Immer fester schlossen sich seine Finger um ihren Hals, drückte ihren Kehlkopf gegen die Luftröhre. In ihrem Kopf dröhnten Gongschläge. Sie riss an ihren Fesseln. Ihre Lippen öffneten sich in dem verzweifelten Versuch, Atem zu schöpfen.
    Ich sterbe , dachte sie. Mutter. Ich sterbe. Der Gedanke hatte etwas Tröstliches.
    Unvermittelt löste sich Wolfhards Pranke. Köstliche Luft strömte in ihre Lungen. Sie keuchte.
    »Oh ja, wir werden viel Spaß miteinander haben«, feixte er. Genüsslich zog er die Rute hervor und hielt sie vor ihr Gesicht. »Sicher erinnerst du dich an die hier?«
    Langsam, fast zärtlich zog er sie über ihre Wangen und die nackte Haut an ihrem Hals. »Möchtest du wissen, was wir alles tun werden?« Er leckte sich über die Lippen. »Zuerst werde ich dich entkleiden, bis du nackt und bloß vor mir liegst. Dann werde ich dich ein wenig mit der Rute kitzeln«, er ließ sie durch die Luft sausen und direkt neben ihrem Gesicht auf das Kissen klatschen.
    »Ein paar Hiebe hier«, er kniff in ihr Gesäß. »Ein kurzer Schlag da«, seine Hand wanderte zur Innenseite ihres Oberschenkels. »Wir wollen ja nicht, dass du das Bewusstsein verlierst, doch genug, damit du spürst, wie ernst es mir ist. Und während meine Rute dein Fleisch in Fetzen peitscht, werde ich dich zureiten wie eine wilde Stute.«
    Ellin starrte ihn an. Sie hatte seine Worte vernommen, doch waren sie so verzerrt aus seinem Mund gesprudelt, dass sie deren Sinn nicht zu begreifen vermochte.
    Das Kind in ihr wartete und lauschte.
    Komm , dachte Ellin. K omm heraus. Er wird dir nichts tun. Er kann dir nichts tun.
    Erwartungsvoll blickte Wolfhard auf sie hinab. Was auch immer er sehen wollte, er fand es nicht. Hart schlug er ihr ins Gesicht.
    »Hast du mich verstanden, Hure?«
    Ellin reagierte nicht, konnte nicht. Ihre Wange kribbelte.
    Wolfhard umfasste ihr Kinn. »Und weißt du, was ich mit dir tun werde, wenn ich deiner überdrüssig bin?« Er legte die Rute zur Seite und zog einen Dolch aus dem Gürtel. »Dann werde ich dich hiermit bearbeiten. Und während dein Bastardblut aus vielen, kleinen Schnitten aus dir herausläuft, werde ich dich den Soldaten übergeben, auf dass sie dich vor meinen Augen zu Tode rammeln. Na, wie gefällt dir das?«
    Komm , dachte Ellin nur. BITTE!
    Etwas zerrte an ihrem Gesicht. Sie blickte nach rechts und sah, wie Lord Wolfhard langsam den Dolch von der Stirn über ihre Wange zog. Blut rann über ihre Haut und tränkte die Haare. Der Schmerz kam langsam und gedämpft, doch er kam. Sie biss die Zähne zusammen und kniff die Augen zu.
    Hilf mir, bitte.
    Etwas strömte aus ihr heraus, kein Blut, nur ein eisiger Hauch. Er zerrte und ruckte an ihrem Leib. Sie erschauerte.
    »Spürst du den Schmerz?«, fragte Wolfhard erregt.
    Ellin öffnete die Augen. Ihre Blicke folgten dem kalten Sog in die linke Ecke der Kammer. Die Luft flimmerte. Feiner Nebel zog herauf. Eine Gestalt begann, sich zu materialisieren.
    »Sieh mich an, verfluchtes Weib!«, geiferte Wolfhard und setzte den Dolch an ihre Lippen. Mit sanftem Druck zog er die Klinge über die Unterlippe und das Kinn. Sofort quoll Blut hervor. Ellin spürte, wie es ihren Hals hinabrann. »Du bist tot, genau wie deine Eltern«, zischte er an ihrem Ohr.
    Sie richtete ihre Augen auf ihn. »Ihr … irrt Euch … Ihr … seid … tot«, wisperte sie.
    Die Schneekatzen schlichen am Fußende des Bettes herum und kicherten.
    Auch Lord Wolfhard lachte spöttisch bevor er

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