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Ellorans Traum

Ellorans Traum

Titel: Ellorans Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill
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unerschütterlich wie seine gute Laune.
    Akim schaffte es tatsächlich, Reuven wieder ins Leben zurückzuholen. Jemaina war überglücklich, konnte aber nicht erklären, wie er das angestellt hatte. Er hatte sich eine ganze Wache lang mit dem Kranken eingeschlossen und darum gebeten, nicht gestört zu werden. Als er nach Stunden die Tür öffnete, lag Reuven mit offenen Augen im Bett, schwach zwar und kaum in der Lage, einen Finger zu rühren, aber bei Bewußtsein. Und der Heiler konnte oder wollte Jemaina nicht in sein Geheimnis einweihen.
    An ihrem letzten Abend auf Salvok gab Tom eine Abschiedsvorstellung auf dem Hof. Dieses Mal sang er allerdings nicht, sondern zeigte eine Jonglierdarbietung. Bunte Bälle, leuchtende Seidentücher, blitzende Messer und am Schluß sogar brennende Fackeln wirbelten in atemberaubendem Tempo durch die Luft. Es war unmöglich, sie mit Augen zu verfolgen, in so verschlungenen Formationen flogen sie um Toms Kopf herum, aber er fing alle mit müheloser Grazie immer wieder auf und wirbelte sie erneut umher.
    Der Beifall, der nach diesem Schauspiel auf ihn niederprasselte, war womöglich noch begeisterter als nach seiner musikalischen Darbietung. In der ersten Reihe saß die schöne Rosaleen und sah mit geröteten Wangen und leuchtenden Augen zu ihm auf. Er warf ihr eine Kußhand zu, und sie errötete noch mehr und schlug die Augen nieder. Plötzlich wurde ich traurig. Tom würde sie morgen verlassen. Und ebenso verließ er mich – ich wußte, daß er mir fehlen würde, obwohl ich ihn erst so kurze Zeit kannte.
    Der Spielmann packte seine Utensilien zusammen und lud sie in den bunten Wagen, der schon reisefertig für den Aufbruch in aller Frühe auf dem Hof bereitstand. Schweren Herzens half ich ihm dabei.
    »Wohin fahrt ihr jetzt?« fragte ich schließlich, da die Stille mich bedrückte.
    Tom wischte sich über das Gesicht und überlegte kurz. »Zur Kronstadt«, sagte er dann. »Wir müssen einen Freund abholen, sonst haben wir keine Chance, die Zaubererstadt zu finden.«
    Mir stockte der Atem. Die Kronenburg! Mein unerreichbar gewordener Wunschtraum; denn wenn es nach meinem Vater ging, würde ich in den Stallungen von Burg Salvok meinen Lebensabend verbringen. Er hatte noch mit keinem Wimpernzucken zu verstehen gegeben, daß er mir je verzeihen würde. Ich war nach wie vor in Ungnade, und selbst meine Mutter schien mir zu zürnen. Sie haßte es, wenn irgend etwas den üblichen Gang der Dinge auf Salvok störte, was ich ja nun recht nachdrücklich getan hatte. Gedankenverloren auf einer Kiste hockend sah ich zu, wie Tom seine Jonglierutensilen verstaute.
    »Warum bist du so still, mein Bester?« fragte er. »Du machst ein Gesicht, als hätte jemand für alle Zeiten das schöne Wetter abbestellt!« Ein abgrundtiefer Seufzer erschütterte mich. Tom sprang vom Wagen herunter und setzte sich neben mich. Er legte mir den Arm um die Schultern und schaute mich seltsam besorgt an. »Jetzt erzähl's dem lieben Kater schon. Was ist es, Liebeskummer?«
    Wider Willen mußte ich lachen. Dann kam mir ein aberwitziger Einfall. »Tom, halte mich bitte nicht für übergeschnappt ...« Ich sah ihm an, daß er eine dumme Bemerkung machen wollte, und sprach schnell und verzweifelt weiter: » ... würdet ihr mich mitnehmen?«
    Sein Mund klappte auf und wieder zu. Ich hätte nie gedacht, Tom einmal um Worte verlegen zu sehen, aber anscheinend hatte ich es mit meiner Bitte geschafft, ihn zu verblüffen.
    »Mitnehmen«, ächzte er schließlich. »Wohin denn?«
    »Zur Kronenburg. Ich muß da wirklich dringend hin.«
    Das verschlug ihm wieder die Sprache. Er nahm die Hand von meiner Schulter und rieb sich die Nase. »Ja, ist das denn möglich?« fragte er hilflos. »Ich meine, du bist doch ... deine Eltern, deine Freunde ... Wieso, bei Omellis verlauster Perücke, mußt du zur Kronenburg?«
    »Bitte, Tom. Es ist ungeheuer wichtig für mich, bitte! Ich würde euch auch alle Arbeit abnehmen. Ich kann eure Wäsche waschen, Essen kochen, ich kann mich ganz toll um die Pferde kümmern, immerhin bin ich hier ...«
    » ... der Stalljunge, ich weiß. Ach verdammt! Ich hätte nichts dagegen, daß du mitkommst. Aber was werden wohl deine Eltern dazu sagen?«
    »Ich habe keine Eltern«, log ich verzweifelt – und hoffte, daß ihm keiner verraten hatte, wer mein Vater war. Von mir wußte er es jedenfalls nicht, wir hatten nie darüber gesprochen. Tom sah mich mit hochgezogenen Brauen skeptisch an. Ich log flüssig

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