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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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hatte.
    Friends erschien in den USA bei Paramount Records am 7. März 1971, die britische Version folgte einen Monat später. Auch dieses Album war von Gus Dudgeon produziert und von Paul Buckmaster arrangiert worden, und Elton ließ später durchblicken, dass es bei den Aufnahmen im Studio zu Problemen und Reibereien gekommen war.
    Paramount Pictures Records hatten kurz zuvor einen Riesenhit mit dem Soundtrack zu Love Story gelandet, einer der großen Filmromanzen der damaligen Zeit. Die von Francis Lai komponierte Musik hatte sechs Wochen auf Platz 2 der US-Charts verbracht und Goldstatus erreicht, und die Firma stand Gewehr bei Fuß, um für Friends eine groß angelegte Promotionmaschinerie anlaufen zu lassen und einen weiteren Renner dieser Art zu landen. Als die Single „Friends“ in den USA, auf UNI Records veröffentlicht, in die Top Forty kam, wurde der Titel sehr häufig im Radio gespielt, und das Album erreichte schließlich Platz 36.
    Wie sich in den nächsten Jahren noch häufiger zeigen sollte, war Elton immer dann, wenn er sich über etwas ärgerte, nur zu gern bereit, bei jeder Gelegenheit über den Grund seines Zorns herzuziehen – auch in der Presse. Über das Friends -Album maulte er gegenüber dem Magazin Georgia Straight : „Der Typ in London, der Paramount Records leitet, ein Vollidiot, sagte, dass er eine richtig tolle Hülle gestalten wollte. Und dann schnappten sich die Leute, die den Film produziert und wirklich toll gemacht haben, unabhängig von Paramount, das Cover von Tumbleweed Connection und sagten zu dem Kerl: ‚Ist das nicht toll? Guck doch mal, da ist ein Booklet dabei. Sowas müssen wir auch für Friends machen.‘ Der Designer, der es entworfen hatte, ein Freund von uns, sagte gleich: ‚Klar, tolle Idee.‘ Der Paramount-Typ meinte allerdings, es sei Schwachsinn, das Schlimmste, was er je gesehen hätte: ‚Wartet, bis unser Cover fertig ist, das wird so großartig, dagegen kann man diese Hülle komplett vergessen.‘ Und dann kamen sie mit diesem erdbeerfarbenen Müll. Wahrscheinlich kann ich Paramount nicht vorwerfen, dass sie meinen Namen in großen Buchstaben vorn drauf geschrieben haben, das hätte ich vermutlich auch gemacht. Da will ich auch nicht weiter drauf eingehen. Es ist kein Elton-John-Album, echt nicht. Es dauerte nur drei Wochen, bis das Album Goldstatus erreicht hatte. Es ist schon lustig, ich war echt platt. Natürlich bin ich froh, dass die Platte mit Gold ausgezeichnet wurde. Aber es ist kein Elton John-Album.“ (37)
    Schon damals zeigte sich ein Phänomen, das seine ganze Karriere durchziehen sollte – seine jeweiligen Alben wurden sehr unterschiedlich aufgenommen. Manche Platten kamen in den USA großartig an, liefen aber in seiner englischen Heimat nicht so gut. Und Songs, die in Großbritannien zu großen Hits wurden, schafften es in den USA überhaupt nicht in die Charts. Er gewöhnte sich allmählich an diese beiden sehr unterschiedlichen Märkte.
    Elton beklagte sich generell über die Aufnahmen und schoss dabei auch gegen Paul Buckmaster. „Wenn die Leute bloß wüssten, unter welchen Umständen Friends entstand“, jammerte er. „Die Arbeit an diesem Soundtrackalbum war ein echter Witz. Buckmaster mag ja brillant sein, aber als Mensch hat er einfach nicht den rechten Durchblick. Das Album war eine echte Erfahrung. Ich werde nie wieder einen Soundtrack machen.“ (38)
    Hier zeigte Elton bereits eine Reaktion, die auch in späteren Jahren typisch für ihn war. Er war noch nicht lange ein Star, aber er geriet schon jetzt in den Ruf, eine zickige Nervensäge zu sein, wenn er mit jemandem Probleme hatte. Seine einst so fruchtbare Zusammenarbeit mit Paul Buckmaster sollte nicht mehr von langer Dauer sein.
    Wenn es in Interviews jedoch um private Dinge ging und die Journalisten beispielsweise etwas über sein Sexualleben herauszufinden versuchten, dann zuckte er meist nur die Achseln und winkte blasiert ab. Als ihn der Rolling Stone 1971 zu diesem Thema befragte, erklärte er verteidigend: „Ich habe keine Zeit für Liebesbeziehungen. Selbst, wenn ich mal einen Tag frei habe, klingelt morgens das Telefon, und es heißt: ‚Kannst du mal schnell ins Büro kommen? Wir haben etwas zu besprechen.‘ Dein Anwalt ruft an, dein Steuerberater, dein Manager oder dein Pressevertreter – irgendjemand klingelt immer durch. Dann muss man sich mit den ganz alltäglichen Dingen rumschlagen, ob das Auto anspringt oder man in die Werkstatt muss. Oder ob der Ofen

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