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Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Elurius (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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starrte.
    "So wenig wert bist du deinem Meister, dass er dich dies hier tun ließ", sagte Herr Adlam zu ihm. "Du bist für ihn ein Bauernopfer."
    Der am Boden Liegende konnte offensichtlich nichts antworten, denn die Angst hatte ihren festen Griff um seine Kehle gelegt. Jesco hielt Herrn Adlam das schwarze Stoffstück hin. Es handelte sich um eine Kapuze, ähnlich der, die der vermummte Reiter getragen hatte. Herr Adlam nahm ihm die Kapuze aus der Hand und besah sie sich einen Moment. Seine Miene blieb dabei verschlossen. Jesco hatte keine Ahnung, was in seinem Gegenüber vorging. Er erkannte nur, dass dieses Mitbringsel ihn nicht gerade freute. Dann plötzlich bückte Herr Adlam sich und zog dem Mann zu seinen Füßen das schwarze Stück Stoff über den Kopf. Jetzt erst stellte Jesco fest, dass diese Kapuze keine Sehschlitze besaß.
    "Und nun: Steh auf", forderte Herr Adlam den Mann auf, dessen Gesicht nun wieder komplett verhüllt war. Als dieser nicht reagierte, griff er nach den Armen des Mannes und zog ihn auf die Beine. Der Reiter hatte den harten Sturz ganz offensichtlich nicht unverletzt überstanden, denn er gab ein gequältes Ächzen von sich und dumpf waren unter der Kapuze die Worte "Bitte... nicht..." zu hören.
    Jesco musste an die Psalmworte denken, die vorhin aus seinem Mund gekommen waren. Nur verschwommen konnte er sich an Zeiten erinnern, als sein eigenes Herz voll Hohn und Spott für Gott und die Welt gewesen war. Doch die Mitleidslosigkeit, die er hier sah, tat ihm in der Seele weh und hätte ihn auch früher nicht unberührt gelassen. Herr Adlam ließ sich von dem Flehen des sich vor Schmerzen krümmenden Mannes keine Spur beeindrucken. Er zwang den Verletzten zum Stehen und hielt ihn mit beiden Händen fest.
    "Was hat er getan, dass Sie so mit ihm umgehen?" fragte Jesco. "Ich sah nur, dass er ein Stück Stoff vor Ihnen in den Sand warf."
    Herr Adlam zog den sich windenden Mann zu dem schwarzen Pferd. Wieder kamen die schmerzhaft lang gezogenen Worte "bitte.... nicht", unter der Kapuze hervor.
    "Er hat sich mit den falschen Leuten eingelassen", war die Antwort in barschem Ton.
    Herr Adlam zwang den Verletzten auf das Pferd. Der Mann rutschte immer wieder an der Seite des Tieres ab und kam kaum hinauf.
    "Sie gehen mit Menschen um, wie mit Vieh", stellte Jesco fest.
    "Wenn dich das stört", meinte Herr Adlam, "dann versuch den Trick mit dem Messer doch noch einmal."
    "Sie wissen, dass ich es nicht mehr habe", sagte Jesco und trat gleichzeitig näher heran. Der Vermummte war inzwischen auf den Pferderücken gelangt und lag vornüber gebeugt auf dem Hals des Tieres. Jesco streckte die Hand aus und legte sie dem zitternden Mann auf das Bein. Damit hatte er den Arm direkt zwischen Herrn Adlam und seinen Gefangenen gestreckt.
    Jesco wandte das Gesicht Herrn Adlam zu und bat innerlich um Beistand. Seine Wahrnehmung schien geschärft und er war sich deutlich bewusst, dass er sich hier in große Gefahr begab. Doch er empfand in diesem Moment keine Angst, sondern ungewöhnliche innere Ruhe. Herr Adlam entgegnete seinem Blick und Jesco sah in den Augen seines Gegenübers heißen Zorn aufblitzen.
    "Ich bitte Sie hiermit um Gnade für diesen Mann", sprach Jesco mit ruhiger Stimme. "Was immer er getan hat, bitte verzeihen Sie ihm und haben Sie Mitleid."
    Herr Adlam ließ den Verletzten los und drehte sich nun ganz zu Jesco. Seine dunklen Augen funkelten böse: "Du hast genau zwei Sekunden, Jesco Fey, um dich umzudrehen und wegzulaufen. Ich werde mich nicht mehr in deine Angelegenheiten mischen - ebenso wie du nicht mehr in meine."
    Jesco hob beide Hände und zog damit seinen Arm zurück. Er streckte seinem Gegenüber die leeren Handflächen entgegen. "Ich greife Sie nicht an", stellte er fest. "Ich halte keine Waffe in der Hand. Ich bin nur ein Bittsteller. Es ist nicht nöitig, mir zu drohen."
    Die Hand von Herrn Adlam fuhr in seine Manteltasche, aus der er eine schwarze Pistole hervorholte. Mit geübtem Handgriff entsicherte er die Waffe, während der Lauf auf Jesco gerichtet war. Dann drehte er die Pistole herum, dass der Lauf auf ihn selbst zeigte, und drückte sie Jesco in die dargebotene Rechte.
    "Du bist befördert", sagte er. "Vom Bittsteller zum Gesetzeshüter. Ich weiß, dass du kämpfen kannst. Also: Tu es."
    Jesco konnte sich nicht erinnern, jemasls auf einen solchen Zynismus getroffen zu sein. Mit dem kalten Metall in der Hand fühlte er sich mit einem sehr Mal hilflos. Er hatte selbst einmal eine

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