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Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Elurius (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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Schweiß war auf dem langsameren Weg ohne Reiter getrocknet.
    Robert hatte den fuchsigen Wallach auf den ersten Blick erkannt. Dieses Tier war von seinen eigenen Pferdepflegern mit der Flasche großgezogen worden. Die Stute, die es auf die Welt gebracht hatte, wäre an den Komplikationen während der Geburt beinah gestorben und musste danach mühsam wieder hochgepäppelt werden. Der elegante, schlanke Fuchs stammte aus seiner eigenen Zucht, die er vor etwas mehr als einem Jahr mitsamt seinem Wohnsitz und aller zugehörigen Güter aufgegeben hatte. Das Tier vor sich zu sehen war, als habe sich ein kleines Fenster in ein anderes Leben geöffnet. Doch die meisten Erinnerungen blieben fern und dumpf. Und diejenigen, die ihm noch klar und deutlich vor Augen standen, waren wie glühende Kohlen in seinem Inneren. Davon konnte er nichts vergessen.
    Er wandte sich um, griff mit beiden Händen nach dem leblosen Körper auf dem Rücken des Schwarzen und zog ihn an der Seite des Tieres herunter. Der ziehende Schmerz, der dabei in seinen Händen aufflammte, war ein weiteres Andenken aus einem früheren Kapitel seines Lebens. Es hatte lange gedauert, bis es ihm gelungen war, die Finger wieder so weit zu krümmen, wie es ihm heute möglich war. Und noch immer war jede Greifbewegung eine kleine Tortur. Doch er benutzte seine Hände unter Missachtung der Schmerzen wenn möglich genauso wie vorher. Vielleicht würde es irgendwann einmal besser werden. Vielleicht auch niemals.
    Mit nicht allzu großer Vorsicht ließ er den bewusstlosen Mann auf den Boden sinken. Dann sattelte er den Schwarzen ab, der deutlich mehr geschwitzt hatte, als der Wallach. Aus einem der am Sattel befestigten Beutel zog er eine Decke hervor, mit der er das feuchte Fell des Tieres abrieb, während der Hengst noch immer gierig trank. Danach wandte sich Robert wieder der Gestalt am Boden zu. Er kniete sich neben den Mann und zog ihm, nach kurzem Zögern, die Kapuze vom Kopf. Was er nun in den Händen hielt, war nichts weiter, als ein einfacher, schwarzer Sack. Doch er hasste den bloßen Anblick. Fast konnte er Elmors tiefes, väterliches Lachen hören: "Ja, mein Lieber, nun schweigen die Waffen. Es ist Zeit für ein Gespräch unter Freunden." Zweimal hatte Elmor ihn mit diesem einfachen Mittel schachmatt gesetzt. Beim ersten Mal, um ihn zu einem Treueschwur zu zwingen. Und beim zweiten Mal, um ihn auf einem steinernen Altar langsam verbluten zu lassen, weil er die erzwungene Treue nicht hatte einhalten wollen.
    Er legte die Kapuze beiseite.
    Dann zog er einen der Handschuhe aus und legte seinen Handrücken an die Halsschlager des Bewusstlosen, weil er wusste, dass er mit den Fingern den Puls nicht spüren konnte. Für derart feine Empfindungen waren sie nicht mehr brauchbar.
    Der Puls war kräftig, beinah normal. Sein Gefühl, dass der Mann relativ stabil war, trog ihn wohl nicht. Doch hatte dieser sich ohne Frage einige Knochen gebrochen bei dem Sturz aus vollem Galopp. Robert empfing bei der Berührung des Verletzten deutliche Signale des zerschlagenen Körpers. Er zog die Hand zurück und streifte sich den Handschuh wieder über. Dann ließ er sich aus der knienden Haltung zurücksinken und setzte sich auf den mit Moos bewachsenden Boden. Er beobachtete einige Zeit die beiden Pferde. Der Schwarze reckte den Hals nach einem tief hängenden Zweig und schüttelte bei der Berührung seines Mauls mit den Baumnadeln widerwillig den Kopf. Der Fuchs wiederum machte mit gesenktem Kopf einige Schritte am Wasser entlang, blieb dann stehen und suchte den Boden nach fressbarem Grün ab. Doch an diesem Ort gab es kaum etwas Nahrhaftes für die Tiere.
    Robert wusste nicht, wohin er nun gehen sollte. Das Mädchen hatte er schnell genug versteckt, sicherlich noch bevor Elmor von dem Scheitern seines Entführungsplanes erfahren hatte. Doch es stellte ein Risiko dar, das Versteck jetzt oder später wieder aufzusuchen. Er wollte den Schwarzen Priester nicht auf direktem Weg zu dem Objekt seiner Begierde führen. Es war nicht einzuschätzen, ob und auf welche Weise Elmor Robert beobachtete. Denn an einem Umstand hatte sich auch in dem einen vergangenen Jahr nichts geändert: Der schwarze Priester war seinem ehemaligen Schüler an Wissen weit voraus. Er hatte Robert unterwerfen wollen, bevor er seine weiterführenden Kenntnisse mit ihm teilte. Doch diese Unterwerfung war in einem Inferno aus Blut und Feuer gescheitert.
    Robert hatte seinen Unterschlupf am Strand geräumt, um nicht

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