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Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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meinem Sohn gesagt, die Kinder wären nicht von ihm, Savannah?“ fragte sie. „Er hat deswegen so viel versäumt – wie wir alle.“
    Zorn auf Dion erfüllte Savannah, doch was nützte es, auf einen Toten wütend zu sein? „Ich habe das nie gesagt.“ Sie sah ihrer Schwiegermutter in die Augen. „Du warst es, die nach einem Blick auf Eva erklärt hat, sie könne nicht Dions Kind sein.“ Nun wandte sie sich Iona zu. „Wundert es euch wirklich, dass ich es für nötig gehalten habe, mich zuerst mit euch allen zu treffen, bevor ich euch mit meinen Töchtern bekannt mache? Ich will sichergehen, dass sie von euch nicht zurückgewiesen oder schlecht gemacht werden.“
    „Das würden wir niemals tun“, protestierte Helena heftig.
    „Dion hat aber gesagt, du wärst ihm untreu“, behauptete Iona gleichzeitig.
    „Ich habe ihn niemals betrogen“, erwiderte Savannah.
    „Aber …“
    Savannah ließ Iona nicht ausreden, denn es war schmerzlich genug gewesen, das Thema mit Leiandros zu besprechen. „Ich bin für die fixen Ideen deines Bruders nicht verantwortlich, Iona.“
    Wirklich nicht? fragte eine innere Stimme.
    Steckte ein Körnchen Wahrheit in Dions Anschuldigungen? Ja, durchaus.
    Sie, Savannah, hatte andere Männer nicht ermutigt, nicht einmal mit ihnen geflirtet, und doch hatte sie Dion betrogen. Ihr Herz hatte niemals ihm gehört – sondern seinem Cousin.
    Seit der ersten Begegnung hatte sie Leiandros leidenschaftlich begehrt, und es hatte sie alle Willenskraft gekostet, das Gefühl zu unterdrücken. Sie hatte ihre Fantasien gezügelt und nicht einmal sich selbst einzugestehen gewagt, dass sie sich erst dann richtig lebendig fühlte, wenn er im selben Raum war wie sie.
    Savannah war noch ganz schockiert über diese Selbsterkenntnis, als sie merkte, dass Sandros nickte.
    „Ja, Dion war eifersüchtig, weil er sich als Versager fühlte, nicht weil du ihm Grund dazu gegeben hättest, Savannah.“
    Sandros weiß, dass sein Sohn nur eingeschränkt zeugungsfähig war? dachte sie ungläubig. Dion hatte alles getan, damit niemand es herausfand. Er hatte ihr das Leben zur Hölle gemacht, weil er glaubte, seine Männlichkeit beweisen zu können, indem er einen Sohn zeugte. Und dann hatte er es schließlich doch noch seinem Vater gestanden?
    „Was sagst du da, Sandros?“ fragte Helena bestürzt.
    Sandros seufzte. Er sah müde und traurig aus. „Dion hat mich am Morgen des Tages besucht, an dem er dann verunglückt ist, und mir vieles gestanden.“
    „Das hast du mir nie erzählt.“ Sie wirkte schockiert.
    „Ich habe es nicht übers Herz gebracht.“ Er legte die Hand auf ihre. „Dion sagte mir außerdem, er hätte Savannah angerufen und sie gebeten, Eva und Nyssa nach Griechenland zu bringen, aber sie hätte sich geweigert.“
    Nun wirkten Helena und Iona wieder spürbar feindselig. Obwohl sie sich eigentlich nicht gegen ungerechtfertigte Vorwürfe verteidigen wollte, meinte Savannah, sie müsste es versuchen. Anderenfalls würden sie nie aus dieser Sackgasse finden, in die sie sich alle manövriert hatten.
    „Ich habe Dion damals eingeladen, nach Atlanta zu kommen und seine Töchter zu besuchen“, erklärte sie. Sie hatte nicht gewagt, mit den Mädchen nach Griechenland zu reisen, weil sie fürchtete, er könnte das griechische Familienrecht ausnutzen und sie zwingen, seine Töchter bei ihm zu lassen.
    Leider war sie nicht so klug gewesen, als Leiandros sie aufgefordert hatte, mit den Mädchen hierher zu kommen! Allerdings hatte sie sich insgeheim danach gesehnt, ihn wiederzusehen. Nach Dion hingegen hatte sie nicht die geringste Sehnsucht verspürt.
    „Ja, das hat er mir auch gesagt“, bestätigte Sandros. „Er fand das Angebot großzügig. Ich war zuerst anderer Meinung, bis er mir dann gestand, dass er uns immer belogen hatte, was Savannahs Verhalten betraf. Dass er an der Trennung schuld war – und warum es wirklich dazu gekommen war. Da fand ich auch, dass Savannah sich sehr großmütig gezeigt hatte.“
    „Aber sie hat die Kleinen nach Amerika entführt, so weit weg von uns und unserem Sohn“, klagte Helena.
    Sandros nahm ihre Hände. „Das musst du verstehen, meine Liebe. Dion gab zu, dass er seine Vaterrolle nie hatte akzeptieren wollen, weil er zu sehr von Selbstzweifeln geplagt war. Außerdem war er geradezu besessen von dem Wunsch nach einem Sohn.“
    Nun sah er Savannah an, und sie las in seinem Blick die stumme Bitte, nicht den wahren Grund für ihre Flucht nach Amerika zu erwähnen.

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