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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Männer der Prinzengarde standen nun vor der Tür. Einer griff die Klinke und drückte die Tür weiter auf.
    »Dunkel wie die Nacht hier drin«, brummte er, als er den Raum betrat. Der zweite Mann kam ebenfalls.
    »Wir müssen Fackeln holen, sonst finden wir ihn nie«, sagte er. Dennoch ging er in den Raum, nahm das Messer aus dem Hosenbund und stach wahllos in einen der Säcke, zog es heraus und drückte es in den nächsten. Sein Kumpan trat mit dem Stiefel gegen den Karren. Elwin glaubte, ein gedämpftes Stöhnen zu hören. »Gehen wir und schließen die Tür ab. Hier kommt keiner heraus. Soll Rago entscheiden, wie es weitergeht.«
    »Bin froh, wenn endlich Mitternacht ist und wir die verdammte Burg verlassen können. Weißt du was? Wir sollten das Ding bis auf die Mauern niederbrennen.«
    »Ich bin dabei«, brummte der andere von der Tür her und zog sie zu. Das Schloss rastete ein, jemand drehte den Schlüssel. Die Schritte entfernten sich.
    »Habt ihr ihn gefunden?«, brüllte Rago über den Hof.
    »Nein! Es ist viel zu dunkel. Wir brauchen Fackeln«, antwortete ein Mann mit fester Stimme. »Wir haben die Tür abgeschlossen, da kommt noch nicht einmal eine Ratte raus.«
    »Dann holt Fackeln! Und wenn ihr ihn nicht findet, bringen wir Prinz Taron in den Hof und räuchern die ganze Burg aus. Verdammt! Ich will den Kerl haben.«
    Rago stellte sich in die Mitte des Platzes und blickte über die Mauer. »Bleibt hier!«, befahl er. »Nehmt eine Leiter, steigt auf die Mauern und Dächer und durchsucht alles. Achtet auf Seile an der Außenseite. Und denkt daran, der Kerl ist klein und flink.«
    »Wir brauchen ein Seil zum Sichern.«
    »Ja, dann nehmt eins, verflucht noch mal! Worauf wartet ihr?«
    Einer lief zurück in den Turm, der andere ging zur Leiter.
    »Bleib ganz ruhig«, wiederholte die Stimme hinter Elwin und lockerte vorsichtig die Hand um seinen Mund. Elwin riss sich los und machte einen Schritt zur Tür. Der Mann wollte ihn packen, griff aber in die Dunkelheit. Mitten im Raum bewegte sich etwas.
    »Der Idiot hat mir gegen das Bein getreten«, flüsterte eine junge Männerstimme. »Hab mir bald in die Hose gemacht. Dachte, der andere würde uns jeden Moment das Messer in den Bauch stoßen.«
    Elwin ging in die Hocke. Sollte der Kräftige noch einmal nach ihm fassen wollen, würde er ihn verfehlen.
    »Wer seid ihr?«, fragte er leise.
    Doch im Raum blieb es still, niemand bewegte sich oder antwortete ihm. Elwin tastete den Boden ab, fand einen kleinen Stein und warf ihn ziellos. Mit einem dumpfen, kaum hörbaren Schlag blieb der Stein auf einem der Säcke liegen. Er wartete.
    »Mein Name ist Blacky. Ich bin mit meinem Freund Sahn hier«, hörte er die Stimme des jungen Mannes flüstern. »Wir sind Noels Kundschafter und haben eine wichtige Nachricht für ihn.«
    Elwin hörte den Stolz aus der Stimme, trotz der misslichen Lage, in der sie sich befanden.
    »Noels Kundschafter?«, wiederholte Elwin gedehnt. »Was meinst du damit?«
    »Er gab uns den Auftrag, die Landsburg zu durchsuchen und die Bande um Taron aufspüren«, übertrieb der Junge.
    Elwins Gedanken überschlugen sich. Als er mit Groohi den Marktplatz betreten hatte, hatte er Noel und Pat über die Landsburg sprechen gehört. Wenn diese Jungs von Noel zur Suche eingeteilt waren, dann kannten sie den Weg zurück nach Longor! Elwin überlegte.
    »Wer ist noch hier?«, fragte er leise in den Raum. »Ihr seid mindestens zu dritt«, stellte er schnell fest.
    »Ein Bohabe ist mit uns«, flüsterte eine andere Stimme. Sahn, dachte Elwin.
    »Der entführte Ehrenwächter?«, fragte er leise.
    »Was hast du hier zu suchen?«, forderte eine kräftige Stimme ganz in Elwins Nähe. »Du bringst Tarons Bande in Aufruhr, gefährdest unser Leben und glaubst, mit kleinen Steinen in die Dunkelheit geworfen, uns täuschen zu können. Also, warum sind sie hinter dir her?«
    Anstelle einer Antwort fragte Elwin zurück: »Wie heißt du?«
    »Bohabe reicht!«
    »Hört zu. Ich muss schnell nach Longor zurück und brauche eure Hilfe«, erklärte Elwin jetzt eindringlich.
    »Was machst du hier?«, fragte der Ehrenwächter.
    »Die Zeit ist knapp, bald ist Mitternacht. Ich schaffe es nicht allein«, antwortete Elwin.
    »Zum letzten Mal: Warum sind sie hinter dir her?«
    »Ich bin ein Freund von Groohi und den Feen.«
    »So?«
    »Ich habe etwas Wertvolles, das die Bande uns gestohlen hat.«
    Der Mann lachte. »Jetzt sag nicht die Schatzkiste.«
    »Nein«, entgegnete Elwin. »Das

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