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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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herausstürmte, dass sie ihn nur bewegungslos anstarrten und überhaupt nicht wussten, wer er war und wo er plötzlich herkam. Elwin blickte sich rasch um und entdeckte eine Tür, die einen Spaltbreit offen stand. Er hechtete hin und packte den Türgriff. In dem Augenblick brüllte Rago: »Was sitzt ihr herum! Haltet ihn! Lasst ihn nicht entkommen!«
    Zwei Männer hoben die Stiefel, die sie in Händen hielten, und warfen sie nach Elwin. Einer traf ihn am Fuß, der andere verfehlte ihn. Die anderen Männer zogen hastig ihre Stiefel an. Inzwischen kam Rago aus der Kammer des Prinzen gestürzt und schrie wieder: »Lasst ihn nicht entkommen!« Elwin hatte die Tür weit genug aufgezogen, schlüpfte hindurch, sah im letzten Augenblick einen Besen an der Wand stehen, griff danach und zog die Tür rasch hinter sich zu. Schnell klemmte er den Besenstiel zwischen Türklinke und Rahmen. Lange würde er nicht halten, aber die Männer verloren Zeit.
    Elwin drehte sich um und lief die Treppe hinab. Durch ein Loch in der Schatzkiste hatte er gesehen, dass es im unteren Raum irgendwo eine Tür zum Hof gab. Hoffentlich war sie offen. Er rannte weiter, bemerkte einen Lichtschacht, der spärlich die Treppe erhellte und der groß genug für ihn war, um hindurch zu klettern. Er schaute kurz die Treppe hoch und hörte die Männer an der Türklinke zerren. Noch hielt der Besenstiel, aber Elwin musste schleunigst verschwinden. Er kniete sich hin, robbte in den Schacht und blickte nach unten. Verflixt, der Turm war viel zu hoch! Hier konnte er niemals hinunterspringen, ohne sich schwer zu verletzten, sofern er den Sprung überhaupt überlebte. Also kroch er zurück und sprang, zwei Stufen auf einmal nehmend, weiter die Treppe hinab.
    Hinter sich hörte er nun den Besenstiel brechen, die Tür wurde aufgerissen, Rago fluchte, eilige schwere Schritte hallten auf den Steinen.
    Elwins Vorsprung schmolz rasch dahin. Jetzt erreichte er den unteren Raum und bemerkte sofort die Tür zum Hof, die weit offen stand. Weitere Männer sah er nicht. Waren sie alle oben im Turm oder waren sie draußen? Rago hatte Befehl gegeben, den Hof für den Prinzen aufzuräumen. Zwei bis drei mussten also draußen sein. Elwin stürzte zur Tür, lehnte sich mit dem Rücken an den Rahmen und spähte auf den Hof. Zwei Männer räumten auf. Einer stand mit dem Rücken zu ihm und fegte, der andere schob polternd den Steintisch beiseite. Sie hatten ihn nicht gesehen. Im Turm erklang Ragos zornige Stimme: »Packt ihn!«
    Elwin entdeckte einen Stapel Holz, spurtete von der Tür weg und kauerte sich dahinter. Sein Blick glitt über den Hof und die Mauern der Burg. Das Tor war verschlossen, dort konnte er nicht hinaus. Wo sollte er hinlaufen und sich verstecken? Wenn die Kerle ihn packten, fanden sie das Rosenwasser, und dann war alles verloren!
    Elwin schaute nach rechts, sah eine angelehnte Tür, die in einen anderen Turm führte. Er sprang auf und lief, so schnell ihn die Füße trugen, zur Tür, schlüpfte hindurch und war dank des schwarzen Umhangs sofort mit der Dunkelheit des Raumes verschmolzen. Völlig außer Atem lehnte er sich an die Innenseite der Tür, hob die Ohren und lauschte. Rago und seine Männer waren auf den Hof gelaufen.
    »Wo ist der Kerl hin?«, forderte er von den zweien, die aufräumten.
    »Wer?«, fragte einer verdutzt. »Welcher Kerl?«
    »Zwei Mann durchsuchen die Vorratskammer! Nallan den Waschraum!«, befahl Rago. »Jerri, bewach den Ausgang! Der Kerl darf die Burg nicht verlassen. Schließt alle Türen ab. Verriegelt auch die Falltür zum Keller. Die anderen kommen mit mir in den Turm.«
    Elwin hörte die Männer über den Hof laufen, die Schritte wurden rasch lauter. Sie kamen! Elwin hatte bereits versucht, irgendetwas in dem Raum zu erkennen. An den Wänden standen Schaufeln und Eimer, mittendrin gefüllte Säcke und eine Karre. Er löste sich von der Tür und machte einen Schritt auf die Karre zu, darunter konnte er sich bestimmt verstecken.
    Da packte ihn von hinten eine kräftige Hand und legte sich um seinen Mund. Die andere Hand griff ihn um den Leib, hob ihn an, zog ihn weiter in die schwarze Kammer und flüsterte: »Bleib ganz ruhig. Du hast keine Chance, hier jemals wieder lebend herauszukommen, wenn du nicht tust, was ich dir sage. Entweder die bringen dich um oder ich. Hast du mich verstanden?«
    Elwin drückte den Angreifer mit beiden Pfoten weg, wand und drehte sich, doch es war sinnlos. Der Unbekannte war viel zu kräftig.
    Die zwei

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