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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Schulter. »Schon gut, wir sehen uns morgen«, brummte er, drehte sich um und verließ mit dem Kollegen die Gaststätte.
    »Puh«, machte der Wirt. »Bin ich froh, wenn die Stimmung wieder besser ist!«
    Groohi leerte sein Glas, zahlte und bedeutete Elwin, ebenfalls aufzubrechen. »Gehen wir zu meiner Wohnung«, sagte er, als sie auf den Marktplatz hinaustraten. »Ich habe ein Bett für dich vorbereitet. Nichts Besonderes, aber ich hoffe, du kannst dort für ein paar Nächte schlafen.«
    Elwin blieb stehen.
    »Was ist?«, fragte Groohi.
    »Der Nebel«, antwortete sein Freund. »Der alte Mann im Gasthaus hatte davon gesprochen, dass der Nebel verschwunden ist.«
    Groohi sah sich um. Er hatte die Veränderung nicht bemerkt. Elwin überraschte diese Beobachtung, lebte doch sein Freund von und mit der Natur. Selbst kleine unbedeutende Änderungen bemerkte er sonst sofort, sei es die Temperatur, die Feuchtigkeit oder der Gesang der Vögel. Heute Nacht schien er unaufmerksam.
    »Stimmt«, sagte er. »Pat weiß viel über das Wetter. Aber die Geschichte mit dem Riesen musst du dennoch nicht glauben.«
    Elwin hatte einen anderen Gedanken. »Ich möchte den Wald und den Brunnen sehen«, erwiderte er.
    Groohi wurde ärgerlich. »Du hast doch gehört, was meine Kollegen sagten. Ich kann dich nicht dorthin führen.«
    Elwin verschränkte die Arme vor der Brust und sah dem Freund fest in die Augen. »Groohi, ich bin kein Ehrenwächter. In Maledonia kann ich hingehen, wo ich möchte.«
    »Glaub das mal nicht«, murrte Groohi.
    »Hör zu«, sagte Elwin und versuchte, entspannt zu klingen. »Ich möchte dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Wahrscheinlich wurdet ihr beobachtet und jemand ist euch gefolgt. Die Diebe könnten doch Spuren hinterlassen haben.«
    Groohi schüttelte den Kopf. »Wir waren vor beinahe drei Monaten am Brunnen. Falls es jemals Spuren gab, sind sie längst von Gras überwachsen oder von Regen und Wind verwischt worden. Wir werden nichts mehr finden.«
    Sein Freund gab nicht auf. »Wir haben nichts Besseres, wonach wir suchen können. Es mag nur eine kleine Chance sein, aber eine, die wir nutzen sollten.«
    Groohi rieb sich nachdenklich das Kinn.
    »Wann wirst du zur Einteilung der Suchmannschaften erwartet?«, fragte Elwin.
    »Punkt neun Uhr, auf dem Marktplatz«, kam die Antwort sofort.
    »Und wie lange benötigen wir bis zur Quelle und zurück?«
    »Drei Stunden.«
    »Gut«, antwortete Elwin. »Lass uns in der Früh aufbrechen und nach Spuren suchen. Wir sind rechtzeitig zurück und ...«
    Groohi unterbrach ihn. »Willst du nicht hören, was ich sagte? Morgen werde ich eine Suchmannschaft leiten. Ich kann und will nicht zur Quelle gehen. Ich habe schon genug Ärger.«
    »Ich dachte ...«
    »Elwin, ich habe dich nicht hierher gebeten, um mich in noch mehr Schwierigkeiten zu bringen. Hilf mir bitte bei der Suche morgen früh. Erinnerst du dich an deine Worte, als wir Elea aus den Händen der Galgéren befreiten? Du sagtest, wir zusammen, deine Ohren und deine Geschicklichkeit und meine Erfahrung und Kraft, seien unschlagbar. Auch aus diesem Grund bat ich dich hierher. Bleiben wir erfolglos, warten wir ab, was der Rat morgen Abend beschließt. Stella kann dich schon übermorgen nach Hause fliegen, dann bist du in Sicherheit.«
    Elwin lächelte verkniffen. Er wollte Groohi nicht verärgern, aber nach Hause zurückkehren konnte er auch nicht. Die Hoffnung der Kuscheltiere, seiner Freunde, ruhte auf ihm. Er durfte nicht aufgeben! »Hast du eine Landkarte?«, fragte er.
    »Ja. Warum fragst du?«
    »Zeigst du mir darauf den Wald und die Quelle? Ich kenne mich hier so gut wie gar nicht aus.«
    Groohi nickte. »Das kannst du haben und ist ungefährlich«, meinte er. »Also komm!«

Die Wächter
    Elwin fand keinen Schlaf. Er lag im Bett und starrte in die helle Nacht. Wie machen die Leute das nur? dachte er. Bei soviel Licht zu schlafen? Er drehte sich auf die Seite, mit dem Gesicht vom Fenster weg und zog die Decke über den Kopf. Jetzt war es dunkel, aber seine Gedanken kreisten um die überwältigenden Erlebnisse der vergangenen Stunden.
    Die Luft unter der Decke wurde stickig. Elwin warf die Decke ab, drehte sich um und blickte in das Zimmer. Die Sonne stand sehr tief. Sie berührte mit ihrem Schein die obere linke Ecke des Fensters und beleuchtete die hintere Wand. Elwin setzte sich und rieb die Augen. Groohi lag im Nebenzimmer und schlief, gleichmäßig hörte er ihn atmen. Wie lange musste man hier wohnen, um

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