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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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euch. Kommt bitte mit zu meinem Haus, dort können wir ungestört sprechen.«
    Groohi schüttelte den Kopf, hob die Hand und deutete in die Gasse, wo er wohnte. »Noel, ich habe fürchterlichen Hunger. Noch eine Minute hier draußen und ich falle um. Meine Wohnung ist nicht weit, lasst uns dahin gehen.«
    Noel schmunzelte. »Einverstanden! Ich möchte nicht noch einen guten Mann verlieren, nur weil der an Hunger litt. Warum bist du eigentlich hier draußen? Ich dachte, du verlässt niemals ohne Frühstück die Wohnung.«
    Groohi winkte ab. »Wenn Elwin zu Besuch ist, gelten andere Regeln. Heute Morgen fand ich sein Bett leer, war besorgt, rannte hinaus und suchte nach ihm. Ich sag euch was, wenn diese Geschichte vorbei ist, werde ich eine Woche lang jeden Tag bis Mittag frühstücken. Den Nachmittag verbringe ich dann beim Bäcker und bei den Bauern, trage meine Einkäufe nach Hause und koche und esse bis tief in die Nacht.«
    »Gute Idee«, antwortete Noel grinsend, »und wir beide sind deine Gäste. Ich freue mich jetzt schon darauf.«
    Groohi sah ihn misstrauisch an, Noel hatte sich noch nie selbst eingeladen. »Schau nicht so erschrocken, es war nur ein Scherz«, beschwichtigte Noel.
    »Nein, das ist eine tolle Idee.« Groohi blieb stehen und streckte die Hand aus. »Los, ihr zwei, das ist eine Abmachung.«
    Sie lachten, schlugen in Groohis Hand ein und folgten ihm in seine Wohnung.
    »Was für einen Auftrag sollen wir erledigen?«, fragte Groohi, während er heiße Schokolade zubereitete und Elwin den Tisch deckte.
    »Im Anschluss an die Versammlung letzte Nacht saß ich zu Hause noch lange über dieser Karte.« Noel trat an den Tisch und breitete die Karte aus. Sie zeigte grüne, blaue und schwarze Linien, die weite Teile der Landschaft um Longor darstellten.
    »Die Worte des Schmieds beunruhigten mich, sie klingen noch immer in meinen Ohren«, erklärte Noel.
    »Du meinst Fofenda und der verwunschene Wald?«, fragte Elwin.
    Noel nickte und schlug mit den Fingern der rechten Hand auf eine mehrfach mit rotem Stift markierte Stelle der Karte. »Der verwunschene Wald. Jeder, der bei Verstand ist, meidet den Wald. Der Schmied hat recht; es ist ein ideales Versteck für die Schatzkiste. Heute Morgen sprach ich mit zweien unserer besten Späher, zwei ausgewachsenen Adlern. Zur Jagd kreisen sie oft über den Wiesen, die den Wald umgeben. Sie sagten, sie beobachten immer wieder Leute, die in den Wald gehen.«
    »Das müssen Verrückte sein«, bemerkte Groohi kopfschüttelnd, hob den Topf mit der Schokolade vom Herd, goss sie in drei große Tassen und brachte sie zum Tisch. Dampf stieg auf und verbreitete einen köstlichen Duft in der Wohnung.
    »Das sagten die Späher auch. Sie schlossen sogar Wetten ab, wie schnell die Leute wieder aus dem Wald herauslaufen, sofern sie überhaupt noch laufen können.«
    Elwin hob die Ohren an und senkte sie sogleich. Groohi bemerkte seine Reaktion und erklärte: »Ja, das ist Fofenda, mein Lieber.«
    »Ich versteh nicht«, erwiderte Elwin.
    »Hast du ihm nichts erzählt?«, fragte Noel.
    »Wir sprachen über den Brunnen, den wir im Frühjahr aufsuchen, das Rosenwasser und von Fofendas Flüchen.«
    »Und von Bohaben, die von Natur aus besser gegen ihre Verwünschungen geschützt sind«, ergänzte Elwin.
    »Richtig. Aus diesem Grund habe ich einen Auftrag für euch«, erklärte Noel.
    Groohi setzte seine Tasse ab. »Soll das heißen, wir sollen in den Wald gehen?«
    »Uns bleibt keine andere Wahl. Ihr habt selbst erlebt, wie ablehnend die Leute auf den Vorschlag des Schmieds reagierten. Auch mir missfällt der Gedanke, den Wald zu durchsuchen. Eine kleine Gruppe, die wenig Aufmerksamkeit erregt, die ortskundig und umsichtig ist, hat eine Chance. Sind diese Kundschafter auch noch von Natur aus gegen die meisten der Flüche gefeit, wären es die idealen Leute. Ich musste nicht lange überlegen und möchte euch bitten, die Aufgabe zu übernehmen.«
    Groohi hob abwehrend die Hände. »Noel, du weißt, ich tue beinahe alles für dich, bin zur Stelle, wann immer du eine helfende Hand brauchst. Aber dieser Auftrag geht zu weit. Ich hänge an meinem Leben und werde es nicht leichtfertig wegwerfen.«
    »Ich weiß sehr wohl um die Gefahren, Groohi«, erwiderte Noel ernst. »Ich erinnere mich aber auch an eure heldenhafte Rettung von Elea und den Schwarzen Wald, den ihr auf dem Weg zu ihr erfolgreich durchquert habt.«
    »Der Held war Elwin«, gab Groohi zurück.
    Noel lehnte sich vor und sprach

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