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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Plan rechtzeitig erzählen sollen. Die Suche war ohne Erfolg, obwohl so viele Kräfte im Einsatz waren. Aber mit dieser falschen Schatzkiste, diesem Trubel und der Freude über den Fund werden die Diebe unsicher, davon sind wir überzeugt. Wir glauben, die Nachricht wird sie erreichen, sie verwirren und aus ihrem sicher geglaubten Versteck locken.«
    »Wir haben alle unser Bestes gegeben«, seufzte Noel. »Soll das heißen, ihr zwei wisst besser, was gut oder schlecht für Longor ist, als der Rat und der Rest der Bevölkerung?« Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und stand auf. »Ab sofort übernehmt ihr die Leitung des Dorfes!«
    Groohi erhob sich, schüttelte den Kopf, legte eine Hand auf Noels Schulter und drängte ihn höflich, wieder Platz zu nehmen. Noel setzte sich.
    »Du und der Rat, ihr hättet diese Idee niemals im Gasthaus ankündigen können. Und hinter dem Rücken der Leute, die dir vertrauen, wie du zu Recht und mit Stolz sagst, hättest du niemals den Beschluss gefasst. Als ich Groohi die Idee erklärte, war er ebenso erbost wie du jetzt«, gestand Elwin. »Er spricht seither nur noch von Vertrauensbruch, oder er schweigt. Jetzt ist er mit dir im Reinen. Alle hier, auch wir, benötigen deine Unterstützung, denn die Geschichte hat erst begonnen.«
    Noel sah ihn erzürnt an. »Was heißt das? Ist das noch nicht genug? Wollt ihr die Diebe überwältigen und sie zur Rückgabe der richtigen Schatzkiste zwingen?« Er schüttelte den Kopf. »So viel Gewalt und Betrug gab es noch nie in Longor.«
    »Du täuschst dich«, erwiderte Groohi. »Wir hoffen Folgendes: Die Diebe kehren zurück, nehmen in einem kurzen Kampf die Schatzkiste an sich und laufen zurück in ihr Versteck.«
    »Und was soll das?«
    »Elwin liegt dann in der falschen Schatzkiste. Er ließ sie für diesen Zweck umbauen.«
    »Was?« Noel traute seinen Ohren nicht.
    Elwin nickte eifrig. »Ich nehme die Schlüssel mit, öffne die richtige Schatzkiste, entnehme das Rosenwasser und laufe nach Longor zurück. Hermolo wird mich in der Kiste begleiten und mir den Weg zeigen.«
    Noel war fassungslos.
    »Ihr beide seid nun endgültig verrückt geworden«, murmelte er hilflos.

Auf der Landsburg
    Die Männer saßen im Innenhof der Landsburg am Tisch und aßen. Rago und zwei weitere waren beim Prinzen. Der konnte heute zum ersten Mal seit einem Jahr den Oberkörper bewegen. Immer zur Mittsommernacht, wenn die Kräfte der Feen nachließen, gewann er für ein paar Stunden seine alte Kraft über den Fluch zurück, der ihn in seinem Körper eingesperrt hielt.
    Es geschah gerade in diesem Augenblick. Jemand rannte über die Brücke des Burggrabens, stieß das Tor auf, stolperte in den Burghof und brach dort vor Erschöpfung zusammen.
    »Jerri!«, rief Thorwald, sprang von der Bank am Tisch auf und eilte dem Kollegen zu Hilfe.
    »Er ist unverletzt«, erklärte ein anderer Mann. »Legt ihn auf die Bank. Jerri ist nur völlig erschöpft. Der muss gelaufen sein wie ein junges Pferd.«
    Die Männer packten ihn an Armen und Beinen, doch Jerri kam zu Atem und presste hervor: »Die Schatzkiste!«
    Sie setzten ihn mit dem Rücken zur Bank, einer reichte ihm einen Becher Wasser.
    »Was ist mit der Schatzkiste?«, fragte Thorwald. »Weißt du, wie man sie ohne Schlüssel öffnet?« Er blickte grinsend die Kollegen an.
    Jerri kippte das Wasser in den Mund, hustete und stammelte: »Die Schatzkiste! Sie haben die Schatzkiste!«
    Thorwald schaute fragend den Kollegen an. In deren Gesichtern stand die gleiche Ratlosigkeit wie in seinem. »Die Schatzkiste? Die steht oben bei Rago und Prinz Taron!«
    »Was ist mit mir?«, fragte Rago, der eben den Hof betrat.
    Die Männer machten ihm Platz, Rago schritt zwischen ihnen hindurch und schaute auf Jerri, der gerade den zweiten Becher leerte. Er war noch immer außer Atem. Sein Gesicht und seine Haare waren von Schweiß durchnässt, ebenso das Hemd, wo Wasser aus dem Becher herabgetropft war. Rago schaute ihn an. »Was ist mit dir los? Ich erwarte von den Männern der Prinzengarde, dass sie anständig aussehen und nicht verdreckt wie die Bauern in der Uniform herumlaufen.«
    Jerri erhob sich, zwei Männer halfen ihm auf die Beine. »Rago, sie haben die Schatzkiste der Feen gefunden«, stammelte er. »Sie steht auf dem Marktplatz. Ganz Longor feiert. Die Kräuterheiler fanden sie heute früh auf dem Weg nach Osten. Wilderer wollten sie stehlen, da kamen Wachleute und Ehrenwächter und nahmen die Wilderer gefangen. Du

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