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Emilia - Herzbeben

Emilia - Herzbeben

Titel: Emilia - Herzbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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erschaffen. So lange, bis alle Teile der Welt mit ihnen bevölkert waren und die Weltherrschaft ihnen gehörte. Bis heute sitzen diese Wesen an den Machtpositionen der Welt und ziehen seine Fäden. Und sie haben ihre Existenz bisher gut geheim halten können. Doch ein Geheimnis wurde durch einen kleinen Fehler vor gar nicht so langer Zeit gelüftet. Ihre zweite Schwäche.« Alva grinste jetzt schadenfroh und Mia wartete ungeduldig, jedoch weiterhin skeptisch. »Die einzige Stelle, an der sie verletzbar sind«, sagte sie und strich sich mit einem Finger über den Hals. »Ihre Halsschlagader.« Dann legte sie eine Hand auf Nadjas Arm und strich über ihr Armband. »Deshalb ist jeder, der über diese Wesen Bescheid weiß, mit einer Waffe ausgestattet, die sie töten kann.«
    Mia sah sich entsetzt um. »Diese Armbänder sind Waffen ??«, rief sie erschrocken.
    Alva nickte, als sei es das Normalste von der Welt, Teenager mit Waffen auszustatten. »Manchmal machen sie Fehler und hinterlassen Spuren«, sagte Alva. »Aber das gibt uns die Möglichkeit mehr über sie zu erfahren und uns besser auf einen Angriff vorzubereiten. Wir trainieren jeden Tag. Wir haben Waffen, um uns vor ihnen zu schützen. Aber«, Alva seufzte jetzt schwermütig, »es gibt keine Möglichkeit sich vor einem Schattenzu schützen. Deshalb ist deine Vision so wichtig für uns, Mia.«
    Jetzt sprach Walt weiter: »Schatten bestehen aus reiner negativer Energie. Dort, wo sie auftauchen, entsteht Chaos, Unwetter, Angst. Menschen ersticken in ihrer Gegenwart. Sie saugen einem nicht nur die Luft zum Atmen ab, sondern auch die Lebensenergie.«
    Mia dachte plötzlich an den Jungen, der sie in ihrer alten Schule geärgert hatte. Er war auch fast erstickt! Und das Unwetter … War etwa ein solches Wesen an diesem Tag in ihrer Nähe gewesen? Aber warum war sie dann nicht halb erstickt? Was dachte sie da überhaupt? Diese Geschichte war erfunden! Ein altes Schauermärchen war das, an das ihr Großvater und ihre Großmutter – zwei erwachsene Menschen! - erschreckenderweise glaubten! Dann sickerte ihr ins Bewusstsein, was es mit dem Unwetter, vor dem sich ihre Mutter so sehr fürchtete, auf sich hatte. Sie sah erschrocken ihren Großvater an. »Unwetter?«, fragte sie.
    Er nickte, als wüsste er genau, was sie meinte. Mia stand skeptisch auf und erinnerte sich daran, wie ihre Mutter Hals über Kopf durch die Straßen gebrettert war. Im selben Moment schoss ihr das Bild ihres Großvaters durch den Kopf, der, als er von dem Unwetter erfahren hatte, ebenso in Panik geraten war, wie ihre Mutter. Und sie dachte an das Unwetter, das den Jungen in die Luft gesogen hatte und das Unwetter am Tag des Unfalls. »Das alles sollen Schatten gewesen sein?«, rief sie fassungslos.
    Walt nickte und alle blickten sie an, als sei es völlig selbstverständlich, dass jedes Mal, wenn es stürmte oder regnete, ein Schatten in der Nähe war. Waren sie eigentlich noch ganz bei Trost? »Mia, es ist ganz leicht«, sagte Walt jetzt, richtete sich ebenfalls auf und hob beruhigend die Hände. »Ich weiß, du hältst uns für verrückt, aber das sind wir nicht. Glaub mir. Dort, wo diese Schatten auftauchen, geraten die Menschen in Panik. Sie bekommen Angstattacken, Schweißausbrüche, ihnen wird kalt, ihr Herz beginnt unregelmäßig zu schlagen und sie bekommen keine Luft mehr. Ihnen geht die Lebensenergie verloren. Sie brechen zusammen. Das ist der Unterschied zu einem normalen Unwetter. Ich weiß von dem Jungen in deiner alten Schule, Mia.«
    Nadja und Jona sahen Walt jetzt überrascht an. »Was für einJunge?«, fragte Nadja.
    »Ein solches Unwetter ist über Mias alte Schule hinweg gefegt«, erzählte Walt jetzt, ohne den Blick von Mia zu lösen. »Er ist fast erstickt und liegt immer noch im Krankenhaus.«
    Nadja zischelte und legte sich erschrocken eine Hand auf den Mund.
    »Deshalb ist deine Mutter mit dir geflohen, Mia. Sie will dich davor schützen. Sie kennt diese Wesen. Wir alle kennen sie.«
    Mia sah sie alle erschrocken an und entfernte sich von dem Tisch. Sollte das bedeuten, dass ihre Eltern auch schon von ihnen angegriffen worden waren? So, wie ihr Großvater? Und so, wie dieses Mädchen, Sylvia? Wenn diese Geschichten überhaupt der Wahrheit entsprachen!
    »Das Problem ist«, fuhr Walt fort, »dass es keine Möglichkeit gibt, sich gegen einen Schatten zu wehren. Vampire können wir bekämpfen. Sie haben Körper, die wir angreifen können. Aber Schatten«, er holte tief Luft und

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