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Emilia - Herzbeben

Emilia - Herzbeben

Titel: Emilia - Herzbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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sehr hübsch. Sie trug eine schwarze Jacke, die an den Ärmeln hochgezogen war, wodurch ihr Armband zum Vorschein kam und schwarze Stiefel über ihrer Jeans. Sie kam in Begleitung eines asiatischen Mädchens, das ebenfalls schon sehr erwachsen wirkte. Nach ihnen betraten Patrick und einige andere Jugendliche, die Mia nicht kannte, das Haus. Es waren mindestens 10 oder 15.
    »Er hat Mia beschützt«, klärte Mike sie auf. »Uns haben sie mit Leichtigkeit beiseite geräumt. Wenn er nicht gewesen wäre …« Er sprach nicht weiter, doch offenbar wussten sie alle, was er meinte und machten erschrockene Gesichter. Danach sahen sie Mia an. Sylvias Blick war kalt und ablehnend. Sie musterte Mia von oben bis unten und wandte sich dann demonstrativ von ihr ab, um weiterhin mit Mike zu sprechen: »Seid ihr verletzt?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Der Vampir hat Nadja … geheilt. Sie hatte wohl gebrochene Rippen«, erzählte Mike. Natürlich musste er nun über alles berichten, was vorgefallen war, denn keiner von ihnen konnte sich vorstellen, warum ein Vampir einen Menschen heilen sollte. Endlich sprachen sie über die Vorkommnisse und jeder war dabei so aufgebracht, dass sie immer wieder wilddurcheinander redeten. Jona war immer derjenige, der sie zur Ordnung rief und Mike die Möglichkeit einräumte, weiterzuerzählen. Dass Vampirblut offenbar einen heilenden Effekt hatte, versetzte sie alle in Staunen und gleichzeitiges Entsetzen. Nur Sylvia sträubte sich gegen diesen Gedanken.
    »Das kann nicht sein Blut bewirkt haben«, sagte sie fest überzeugt. »Vermutlich waren es deine eigenen Selbstheilungskräfte, die sich …«, sie überlegte kurz, »aus Panik beschleunigt haben.«
    Nadja stand jetzt auf und hielt ihr wütend ihre Handfläche hin. »Ich spüre sein Blut immer noch in meinen Adern! Das bilde ich mir doch nicht ein!«
    »Es war wirklich so«, sagte Mike unterstützend. »Wir haben es genau gesehen. Nachdem dieser Typ«, er zeigte aus dem Fenster, »sie wohl davon überzeugt hatte, dass sie keine Chance gegen ihn hätten, haben sie alles wieder in Ordnung gebracht. Sie haben Nadja geheilt und sogar den Polizisten, der bei der Unfallstelle eingetroffen ist, manipuliert, so dass er wieder weggefahren ist.«
    Sie sahen alle aus dem Fenster und beobachteten ihn einen Moment, wie er auf der anderen Straßenseite auf und ab lief. Dann sahen sie Mike und Nadja fragend an. »Keine Chance?«, fragte das asiatische Mädchen. Sie hatte einen kaum merklichen Akzent. »Was soll das heißen?«
    Mike hob ahnungslos die Arme. »Er sagte, er sei sein Eigentum . Daraufhin haben sie sich fast vor ihm verbeugt.«
    Sie sahen sich alle verdutzt an. »Sein Eigentum?«, fragte ein anderes Mädchen, das Mia unbekannt war. »Was soll das heißen? Wessen Eigentum? Wer ist der Typ?«
    Mike und Nadja blieben still. Und auch sonst sagte niemand etwas. Doch nach und nach fiel ihnen allen die alte Geschichte ein, die sie schon so oft von Alva gehört hatten. Die Geschichte vom Bösen, das sich in eine menschliche Form manifestiert und Wesen erschaffen hatte, die ihm dienten. Und sie spielten alle mit dem Gedanken, dass er gemeint war und hofften, dass irgendjemand aussprechen würde, was sie alle dachten. Aber niemand traute sich. Irgendwann sah Nadja Mia an und fügte zu Mikes Erzählung hinzu: »Er sagte auch, dass Mia sein Eigentum wäre.«
    Mia blickte erschrocken zurück. Auch sie hatte diese alte Geschichte im Kopf. Aber was sollte das heißen? Dass sie dem Teufel gehörte? Diese ganze Sache wurde immer hirnverbrannter. Erst erfuhr sie, dass sie schon ihr Leben lang von Vampiren gejagt wurde und jetzt gehörte sie dem Teufel? Das alles wurde ihr langsam zu viel. Innerhalb von zwei Tagen hatte sie erfahren, dass ihre Freunde übersinnliche Kräfte hatten, sie auf eine Schule für übersinnlich Begabte ging, dass es Vampire gab und andere dunkle Wesen, diese seit ihrer Geburt Jagd auf sie machten und nun sollte sie das Eigentum des Teufels sein?! Sie hatte das Gefühl, ihr würde gleich der Kopf explodieren! Das konnte alles nur ein Traum sein! Oder ein schlechter Film!
    »Moment«, sagte Sylvia jetzt, »verstehe ich das richtig, dass sie nicht angegriffen haben, weil er gesagt hat, sie seien sein Eigentum?«
    Mike und Nadja nickten. »Sie wollten es erst nicht glauben, aber er hat sie wohl überzeugt«, sagte Nadja. Sie erwähnte nicht, dass auch der Name Emilia gefallen war. Die anderen wussten anscheinend noch nichts von Mias

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