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Emilia - Herzbeben

Emilia - Herzbeben

Titel: Emilia - Herzbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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wissen, was hier los war. Und zwar sofort!
    Plötzlich klingelte Walts Handy. Mia erschrak so sehr, dass sie es mit einem kurzen Schrei in die Luft warf. Ramon sprang blitzschnell zu ihr, fing es auf und ging ran. »Alva«, sagte er.
    Stille kam ihm entgegen. Mia lauschte und hörte sie am anderen Ende atmen. Sie glaubte sogar ihren Herzschlag zu hören. Er wurde immer schneller. »Mit wem spreche ich?«, fragte sie kühl.
    »Ich bin es. Ramon.«
    Wieder war es still. Lange.
    »Wo ist Walt?«
    »Er ist weg. Anna auch. Vhan hat sie.«
    »Vhan Develiér?«
    »Ja«, sagte er. »Er hat uns eine Nachricht hinterlassen«, teilte Ramon ihr mit. »Wir sollen uns vorbereiten. Ich vermute, dass sie bald hier sind.«
    Mia wurde vor Schreck ganz kalt. Wer würde bald hier sein?
    »Und noch etwas«, fuhr Ramon fort. »Er meint du wüsstest, was zu tun ist.«
    Alva dachte einen Augenblick still nach. »Kommt morgen früh vorbei«, sagte sie dann. »Alle.«
    »In Ordnung.« Ramon wollte schon auflegen, da hörte er Alva noch etwas fragen.
    »Weiß Mia schon Bescheid?«
    Er seufzte und sah Mia ins Gesicht. »Noch nicht.«
    »Sag es ihr.« Ihre Stimme klang bittend. »Es wird schwer sein etwas zu organisieren, wenn sie nicht zumindest weiß, dass ihr Vater der Teufel ist. Bis morgen.« Und dann legte sie auf.
    Ramon nahm sich das Telefon vom Ohr, holte tief Luft und blickte Mia in das entgleiste Gesicht.
    Die Worte, die sie jetzt aussprach waren so langgezogen, dass sie selbst in ihren eigenen Ohren klangen wie ein in Zeitlupe abgespieltes Tonband. »Was hat sie da gerade gesagt?«
    Ramon seufzte, gab ihr das Handy wieder, zog die Augenbrauen hoch und hob erklärend eine Hand. »Vhan Develiér, diese beiden Vampire und ich«, begann er zögerlich, hielt kurzinne und schnaubte leise, »wir gehören deinem Vater, weil er uns erschaffen hat. Dein Vater ist der Teufel, Mia.«

24
    Ihre Augen brannten vom Weinen, als sie aufwachte. Doch sie hatte nicht geschlafen. Sie hatte einfach nur dagesessen, versunken in einem tranceartigen Zustand, in dem sie keine Fragen hatte und keine Antworten suchte. Vollkommen entspannt und in Frieden mit sich und der Welt. Wie berauscht. Doch dieser Zustand verflüchtigte sich jetzt. Die Realität kehrte mit einem eiskalten Schrecken zurück. Sie spürte ihren Körper wieder und sprang von der Couch auf. Der Raum, in dem sie sich befand, war in ein beruhigendes Dämmerlicht getaucht. Kerzen waren überall aufgestellt und kleine Öllampen. Als sie panisch herumfuhr, sah sie jemanden in der Tür stehen. Einen Mann, den sie schon lange kannte. Er war groß, sehr edel gekleidet und blass wie der Mond. »Vhan«, hauchte sie.
    Er lächelte. Und er wirkte dabei wie ein englischer Gentleman aus einem alten Schwarzweißfilm. »Aina«, raunte er. »Es ist lange her.«
    Ja , dachte sie. Das letzte Mal hatte sie ihn gesehen, als sie mit Rece nach Hause zurückgekehrt war, nachdem sie versucht hatten ihre Mutter zu befreien. Er hatte sie gefahren. Er war Reces Fahrer. Doch plötzlich erschrak sie und kniff die Augen zu. Sie durfte nicht daran denken!
    »Es ist vorbei, Aina«, sagte er.
    Anna riss erschrocken die Augen auf und sah ihn wieder an. »Was soll das heißen? Wo ist Mia? Wo ist meine Tochter?«, rief sie ängstlich.
    In dem Moment betrat ihr Vater durch eine andere Tür den Raum. »Aina, alles okay?«
    Anna lief zu ihm. »Was ist passiert? Wo sind wir?«
    »Beruhige dich«, sagte Vhan und kam ebenfalls in den Raum. »Es ist alles in Ordnung. Mia geht es gut. Sie ist bei Ramon. Wir sind nicht weit von ihnen entfernt. Wir sind niemals weit entfernt.«
    Anna sah ihm fragend in das schöne Gesicht. »Was meinst du damit? Wer ist wir ?«
    Er sah sie lange einfach nur an. »Deine Mutter und ich«, sagte er dann.
    Sie hielt auf einmal die Luft an und hatte das Gefühl in Ohnmacht zu fallen. Ihre Mutter?? Walt trat mit einem erschrockenen Gesicht zu ihm vor. »Emilia?«, fragte er laut. Man konnte in seiner Stimme die Fassungslosigkeit heraushören und Anna glaubte zu spüren, wie die Aufruhr seinen Körper erbeben ließ, denn sie fühlte sie auch in ihrem eigenen Leib. Ein zitterndes Beben. »Sie ist hier?«, fragte Walt.
    »Setzt euch«, bat Vhan. »Ich werde es euch erklären.«
    Doch sie rührten sich nicht vom Fleck. Es tosten zu viele Fragen durch ihre Köpfe, zu viel Aufruhr in ihren Körpern. Sie konnten jetzt nicht still sitzen.
    »Na schön«, seufzte Vhan und suchte einen Moment still nach den richtigen

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